Eine Hochburg des Ausdauerdreikampfes

Freitag, 29. September 2023, 11:39 Uhr Wilfried Matzke

Die Augsburger Triathlon-Erfolgsgeschichte mit Weltmeistern und Bundesligisten begann vor 40 Jahren.

Der neue Ironman-Weltmeister Lukas Stahl und die beiden Viktoria-Teams in der Zweiten Bundesliga machen Augsburg endgültig zur Triathlon-Hochburg. Auch der Breitensport wird in den sechs Triathlon-Vereinen und mit dem alljährlichen LEW-Kuhsee-Triathlon gepflegt. Hingegen elitär war vor 40 Jahren die Augsburger Triathlon-Premiere.

Kein Sportverein, sondern die Universität führte im Jahr 1983 den Triathlon in Augsburg ein. Nur wenige Monate nach der ersten deutschen Veranstaltung in Essen organisierte das Uni-Sportzentrum die schwäbische Premiere. Aber dieser Wettkampf mit drei Dutzend durchtrainierten Ausdauersportlerinnen und Ausdauersportlern war noch kein Nonstop-Rennen. „Das Sportbad, die Straßen um den Derchinger Forst und die Lechuferwege in der Firnhaberau dienten als Austragungsorte“, weiß Gabi Pelz. Die damals 47-jährige Augsburgerin platzierte sich bei den Frauen vorne. Ziemlich schnell konnte sich der Triathlon als neue Sportart etablieren. Etliche der weiteren Premiere-Veranstaltungen gewann Elfi Moder-Frei von der TG Viktoria Augsburg. Gabi Pelz, ebenfalls im Viktoria-Trikot, setzte ihre Triathlon-Karriere noch drei Jahrzehnte fort. Die heute 87-Jährige kann auf 13 Senioren-Weltmeistertitel zurückblicken.

Auch Katja Mayer war Ironman-Weltmeisterin

Anfang der 1990er Jahre begann die sportliche Laufbahn von Katja Mayer. Die Sportwissenschaftlerin aus Augsburg war international erfolgreich, so als Ironman-Weltmeisterin ihrer Altersklasse 18-24 und als Vize-Europameisterin auf der Langdistanz. Auch die 1996 eingeführte Bundesliga zeigt, dass überwiegend Frauen den Augsburger Triathlonsport geprägt haben. Mit Kathrin Egger, Stefanie Kahn und Stefanie Menter starteten in der ersten Liga bislang drei Augsburgerinnen, alle für den SC Riederau am Ammersee. Nachdem der Triathlon der Universität nur dreimal stattfand, feierte 1989 der Königsbrunner Triathlon am Augsburger Ilsesee seine Premiere. Diese Veranstaltung des Ski-Clubs Königsbrunn wurde zum Anziehungspunkt für die ambitionierten Athleten, heuer zum 33. Mal. Erst im Jahr 1996 initiierte der Post SV Telekom einen Triathlon am beliebtesten Augsburger Badegewässer, dem Kuhsee. Katja Mayer mit ihrer neu gegründeten Sportagentur übernahm vier Jahre später die Regie und etablierte unter dem Titel „LEW-Kuhsee-Triathlon“ ein attraktives Breitensport-Event. Der Triathlon-Sport wird mittlerweile in sechs Augsburger Vereinen betrieben.

„Triathlon Augsburg“ lockt viele Athleten

Die meisten aktiven Multisportlerinnen und Multisportler findet man bei dem reinen Triathlon-Verein „Triathlon Augsburg“ und der TG Viktoria Augsburg. Die Viktorianer werden 2024 mit einem Damen- und einem Herren-Team in der zweiten Triathlon-Bundesliga vertreten sein. Dafür sorgten maßgeblich Nadine Reißner als Kapitänin und Alexander Klimek als Kapitän. Zweifellos das derzeitige Augsburger Triathlon-Aushängeschild ist Lukas Stahl als amtierender Welt- und Europameister seiner Altersklasse 18-24. Er wird im nächsten Jahr nicht mehr als Triathlon-Amateur, sondern als Profi antreten. Kürzlich bewies auch seine Viktoria-Vereinskollegin Johanna Ahrens mit ihrem Ironman-Podestplatz in Wales, dass sie zur internationalen Profi-Klasse gehört. Bislang schnellster Augsburger Ironman war der Viktoria-Profi Roman Deisenhofer. Er schaffte im Jahr 2017 bei der Challenge Roth seine Ironman-Bestzeit von 8:16 Stunden, zugleich schwäbischer Rekord. Kürzlich kratzte Tom Hohenadl an dieser Marke. Der Augsburger im Dienste des RSC Kempten finishte als bester Amateur beim italienischen Ironman in 8:17 Stunden.

Viktoria-Triathlon-Kader 2023 (Damen)

Nadine Reißner (Kapitänin), Anna Bader, Dajana Pechtl, Johanna Ahrens, Julia Heim, Kornelia Saal, Lina Kronschnabl, Nathalie Krause, Nina Koller, Sabrina Klotz, Vanessa Baumeister, Verena Dormehl.

Viktoria-Triathlon-Kader 2023 (Herren)

Alexander Klimek (Kapitän), Alexander Martens, Benedikt Owert, Bernat Corominas Olucha, Chris Schumann, Christoph Feldner, Constantin Wenzlik, Dennis Hartmann, Gábor Molnár, Jules Rau, Jürgen Kraus, Lukas Stahl, Manuel Kirschey, Maximilian Klimek, Maximilian Lippert, Olaf Borsutzky, Philipp Meyer, Stefan Lang, Thomas Knodt, Tim Mahl, Timo Erber, Tobias Kainz.

Text: Wilfried Matzke / WM

Bildquelle: Manuela Stahl


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