Wolfsburg für die Panther zu abgeklärt

Sonntag, 26. Januar 2014, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

4705 Zuschauer wollten die Panther gegen Wolfsburger, die nicht gerade als Zuschauermagnet gelten, sehen und durften somit Zeuge einer 1:4 Heimniederlage werden, bei denen den Augsburgern vielleicht auch das Scheibenglück fehlte, im Endeffekt bestraften die Wolfsburger aber die Augsburger Fehler und spielten den Sieg dann routiniert nach Hause.

Drei Tore in kurzem Abstand
In einem nicht gerade von Highlights überschütteten Spiel durfte Peter MacArthur wieder mitspielen, während John Zeiler diesmal als überzähliger Ausländer auf die Tribüne durfte. Doch vorneweg, viel Werbung konnte MacArthur nicht für sich machen, die erste Panther Chance in der 5. Minute vergab er. Stephen Werner tat es ihm wenig später gleich, als er bei einem 3 auf 2 Konter sich zurückfielen ließ, mustergültig bedient wurde, dann aber knapp am Winkel vorbeischoss. Im Gegenzug hatte Wolfsburgs Haskins in einer ähnlichen Situation ebenfalls die große Chance zum Führungstreffer, doch er traf den Puck nicht richtig. Adrian Grygiel tat es ihm wenig später gleich, als er erst mit viel Geschwindigkeit zum Tor zog, Gästetorhüter Vogel umkurvte, nur um dann den Puck nicht zu treffen.

Vincenz Mayer hatte dann die Faxen dicke und schoss in der 13. Spielminute zum 0:1 ein, indem er bei einer 2 auf 1 Situation direkt abzog und Keller keine Chance ließ. Vorausgegangen war ein Puckverlust vom unter Druck gesetzten MacArthur in Kombination mit einer etwas arg optimistischen Entscheidung von Andy Reiss, der zu offensiv agierte. Doch die Führung sollte nicht lange währen, im ersten Powerplay der Panther glich Mike Connolly zum 1:1 aus zentraler Position aus, nachdem vorher Ciernik per Tipp In an Vogl gescheitert war (15.). Keine Minute später stellte aber Norm Milley die Wolfsburger Führung wieder her: Abid hatte aus spitzem Winkel abgezogen, Keller konnte nicht festhalten und Forrest schaffte es nicht, den Wolfsburger abzuräumen, der dankend zum 1:2 einstocherte. Anschließend passierte nicht mehr viel, außer dass sich Abid vor einer Auseinandersetzung mit Breitkreuz drückte, so dass es mit diesem Spielstand auch ins zweite Drittel ging.

Spielniveau steigt
Dort hatte Sebastian Uvira gleich zu Beginn eine gute Chance zum Ausgleich, ein per Doppelpass schön herausgespieltes 3 auf 2 schloss er direkt ab, zielte aber zu ungenau. Auf der Gegenseite hatten Haskins und Rosa in Überzahl gute Chancen, doch einmal konnte Keller halten, ein anderes Mal räumte Woywitka im letzten Moment auf. Pech für die Augsburger dann, als sie gerade komplett waren: Ciernik – von der Strafbank kommend – lief mit Grygiel ein 2 auf 2, legte zur Mitte und der Tipp In segelte nur Zentimeter über das Tor.

 

Spielanalyse von
Robert Ott



Das Spiel wurde nun etwas unterhaltsamer, aber die Augsburger konnten einfach kein Kapital daraus schlagen: Ciernik und Reiss verpassten beide in der gleichen Aktion vor dem leeren Tor den Ausgleich, da sie den springenden Puck nicht trafen, auf der Gegenseite hatte Keller eine spektakuläre Parade gegen Milley, als er in letzter Sekunde die Ecke nach einem schönen Querpass der Wolfsburger zu machte und den Direktschuss entschärfen konnte.

Die Hälfte des Spiels war dann vorbei, als Stephen Werner bei einem 3 auf 2 mit einem überragenden Pass von Breitkreuz bedient wurde, dann aber zu lange aus bester Position verzögerte und anschließend von hinten behakt wurde und so nicht zum Abschluss kam, Glück hatte Vogl zudem bei einem Schuss von Peter MacArthur aus spitzem Winkel, den er zwar durchrutschen ließ, der aber knapp am langen Pfosten vorbei ging. Anschließend wurde es etwas hektisch, Ciernik traf Furchner unabsichtlich mit dem Schläger am Kopf, allerdings nicht besonders hart, dennoch krümmte sich der Wolfsburger „vor Schmerz“ am Boden, was die Augsburger etwas aggressiv machte, da diese Schauspielerei im Eishockey nicht gern gesehen ist: Das Ende vom Lied. Ciernik durfte 4 Minuten in die Kühlbox und Furchner war 30 Sekunden später wieder putzmunter auf dem Eis. Im Powerplay fiel den Wolfsburgern aber nicht sonderlich viel ein, einzig Likens hatte eine gute Chance, verzog aber um einen guten Meter auf das leere Tor.

Wolfsburg zu clever
Auch das letzte Drittel begann nicht besonders verheißungsvoll. Nach einem Blackout von Connolly war auch Keller überrascht und klärte den von der Bande zurückkommenden Puck nicht, sondern ließ ihn quer durch den Torraum gewähren, wo er direkt auf der Kelle von Mayer landet, der aber aus kurzer Distanz dann freistehend an Keller scheiterte. Den Deckel drauf machte dann Benedikt Kohl in Überzahl von der Blauen. Vorausgegangen war ein absolut unnötiges Bully in der eigenen Zone, nachdem Daryl Boyle aufs Tor schoss, anstatt tief zu spielen, obwohl 2 Mann tief im Abseits standen.

Man hatte nicht wirklich das Gefühl, als ob die Augsburger das Spiel in den verbleibenden 13 Minuten noch drehen könnten, in Überzahl versagten dem verunsicherten Werner frei vor dem leeren Tor die Nerven, als er einen Querpass erst annahm, anstatt direkt abzuziehen und anschließend nochmals einen Querpass auf Trevelyan versucht, der allerdings abgefangen wurde. Nachdem es zwischenzeitlich noch eine größere Rangelei gab, die die Augsburger aber immerhin auf allen Linie für sich entscheiden konnten, stellte Aubin gute zwei Minuten vor Spielende mit einem haltbaren Handgelenksschuss aus dem Bullykreis den 4:1 Endstand her.


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