Trailrunning - Im Laufschritt über Stock und Stein

Montag, 24. August 2015, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

Zahlreiche Ausdauersportler, denen der normale Dauerlauf zu langweilig geworden ist, suchen neue Herausforderungen abseits befestigter Wege. Trailrunning heißt dieser Trend. Es geht über Stock und Stein und möglichst ständig auf und ab. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.



Manche behaupten sogar, dass Trailrunning einiges mit Skaten und Surfen gemeinsam hat. Völlig neu ist diese Laufvariante allerdings nicht. "Früher sprach man vom Gelände- oder Crosslauf", meint Frank Lauxtermann, der Cheftrainer der Läufer-Hochburg TG Viktoria Augsburg. Aber das Besondere beim Trailrunning sind die überlangen Distanzen, sogar im Gebirge.

Rainer Kelch von der TG Viktoria (siehe Bild) gilt als Trailrunner der ersten Stunde und kennt zahlreiche Extremrennen in ganz Europa. "Das typische Augenmerk des Langstreckenläufers auf seine Minuten pro Kilometer muss man vergessen", sagt der renommierte Wirtschaftsinformatik-Professor. Der 57-Jährige denkt in Höhenmetern pro Stunde. So wird es auch am kommenden Wochenende sein. Rainer Kelch konnte sich als zweiter Augsburger für den Ultra-Trail-Klassiker rund um den Mont Blanc qualifizieren (168 km mit 9.600 Höhenmetern).

Der erste Finisher aus Augsburg im Jahr 2011 hieß Christoph Lux. Dieses Nonstop-Rennen über elf Pässe hat für Trailrunner einen ähnlichen Stellenwert, wie der Ironman auf Hawaii für Triathleten. Am vergangenen Wochenende waren drei andere bekannte Augsburger Trailrunner erfolgreich. Bernie Manhard vom Läufer-Team TOMJ, der auch für Trailrunning-Magazine in Wort und Bild berichtet, absolvierte in 6:18 Stunden den Ultra-Trail am Matterhorn (46 km mit 3.600 Höhenmetern). Christine Schindler von der MBB-SG (8. Frau in 4:14 Std.) und Sonja Huber von der TG Viktoria (9. Frau in 4:16 Std.) kamen unter die Top Ten beim Allgäu-Panorama-Marathon in Sonthofen (42 km mit 1.500 Höhenmetern).

Bei solchen Wettbewerben, teilweise durch hochalpines Gelände, sind Stöcke zugelassen. Diese benötigt man jedoch nicht beim Trailrunning-Training im Augsburger Stadtgebiet. Mehrere Pfade unmittelbar am Lech gelten als kurzweilige Trails. Eine beliebte Tour führt über 9,5 Kilometer am Lech-Westufer vom Hochablass zur Lechstaustufe 23. Zurücklaufen kann man am grasbewachsenen Trail auf dem parallel verlaufenden Damm.


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