Topstar Kangaroos führen die Tabelle an

Sonntag, 07. Dezember 2014, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Die Topstar Kangaroos sind seit Samstagabend nach einem 107:71 (58:23) Kantersieg gegen HAPA Ansbach nun alleiniger Tabellenführer der 1. Basketball Regionalliga Südost. Die Kangaroos profitierten dabei von den Niederlagen der bis dato punktgleichen Konkurrenten Nördlingen (85:87 n.V. gegen Treuchtlingen) sowie Vilsbiburg (66:109 bei Bayern München). Für die Leitershofer stehen nach elf Spieltagen nun herausragende 20:2 Punkte auf dem Konto.

Bei Leitershofen kehrte Raphael Braun nach seiner Verletzung in den Kader zurück, während das Spiel für Jason Adams noch zu früh kam und Sebastian Woelki nach seinem Kreuzbandanriss noch länger fehlen wird. Schlimmer erwischte es da durchaus die Gäste, die aktuell auf mehrere Spieler verletzungsbedingt verzichten müssen, mit fast der exakt selben Aufstellung wie am Samstagabend aber letzte Woche mit einer nur sehr knappen Niederlage gegen Vilsbiburg aufhorchen hatten lassen. Davon schien das Team um Trainer Adnan Badnjevic gewarnt, man wollte rasch für klare Verhältnisse sorgen. Gleich im ersten Viertel überrannte die BG den Gegner aus Mittelfranken förmlich. Max Uhlich eröffnete gleich nach drei Sekunden den Korbreigen und ließ gleich darauf einen erfolgreichen Dreier folgen. Die Kangaroos agierten in der Verteidigung überaus konzentriert und nutzten im Angriff, die Lücken, welche die Ansbacher den Leitershofern fortlaufend boten. Nach sieben Minuten stand es bereits 24:4, das erste Viertel endete sage und schreibe mit 37:12 für Stadtbergen. Dir rund 300 Zuschauer waren in den ersten zehn Minuten mehr als auf ihre Kosten gekommen.

Prinzipiell war da bereits die Vorentscheidung gefallen, das Trainerteam konnte sich erlauben, sehr zügig dem gesamten Kader Spielpraxis zu verschaffen. Bereits nach 15 Minuten war jeder der elf Kaderspieler schon einmal auf dem Feld gewesen. Am Ende der Partie sollte dann auch keiner der Akteure weniger als 14 Minuten Spielzeit erhalten haben. Demzufolge war auch kein Spieler länger als 22 Minuten auf dem Feld. Und so manch einer nutzte die ihm zugesprochenen Chance. Vor allem bei Harald Debelka platzte der Knoten endlich einmal, zehn Spieltage lang hatte der Diatanzschütze mit seinem Wurfpech gehadert, am Samstag fiel gleich der erste Dreierversuch in die Reuse. Dadurch war der Druck bei ihm wohl weg und weiter Körbe fielen wie reife Früchte. Kaum zu stoppen war auch Max Uhlich, der zum Topscorer avancierte, dazu markierte Milan Tesic seine ersten Saisonpunkte und wenn Julian Breuer für André Lockhart das Leitershofer Spiel lenkte, war keinerlei Abfall im Spielaufbau zu verzeichnen. Mehrmals zog der 18-jährige unwiderstehlich zum Korb und glänzte auch durch gute Anspiele.

Die weitere Geschichte des Spiels ist schnell erzählt. Zur Halbzeit deutete sich beim Spielstand von 58:23 ein Debakel für die Gäste an. Es sprach für die dezimierten Ansbacher, dass man sich noch einmal beim Pausentee motivieren konnte und dann auch voll reinhängte. Zwar konnte man den Angriffsfluss der Kangaroos zu keiner Phase der Partie stoppen, im Angriff konnte der Tabellensechste vor allem durch Dreier vom bereits 37-jährigen Goran Petrovic jetzt auch Punkte sammeln und gewann das dritte Viertel sogar knapp mit 27:24. Dadurch wurde die Partie nicht nur unterhaltsam, sondern auch enorm korbreich, mit vielen schönen und gelungenen Aktionen. Dominik Veney hinderte den über das ganze Spielfeld wild anstürmenden zwei Metermann Imamovic mit einem spektakulären Block am Korberfolg, Imamovic landete hinter der Werbebande und blieb dort gleich länger sitzen, ihm war die Lust auf Basketball wohl förmlich vergangen. Veney war es dann auch vorbehalten, per Freiwurf die 100-Punkte Schallmauer zu durchbrechen. Es war, wenn auch gegen einen dezimierten Gegner, ein mehr als gelungener Jahresabschluss für die Kangaroos, die sich danach auch vedientermassen vom Publikum feiern lassen durften. Eine große Aufgabe gibt es aber noch für die BG im Jahr 2014, wenn man am kommenden Samstag zum Topspiel in Vilsbibutg antreten muss. Das letzte Spiel der Hinrunde findet dann am 6. Januar gegen das Team der Stunde, den FC Bayern München statt.

BG TOPSTAR Leitershofen/Stadtbergen: Spindler (3), Lockhart (15), Behnisch (7/1 Dreier), Chalusiak (2), Braun (10), Uhlich (22/2 Dreier), Hadzovic (6), Veney (17/2 Dreier), Debelka (14/2 Dreier) Tesic(4), Breuer (7)

Siegreich blieb auch erneut die zweite Mannschaft der BG in der zweiten Regionalliga. Beim TSV Olching landete man auch ohne den erkrankten Trainer Daniel Hamberger, der durch den Co der Ersten, Robert Mattis, an der Seitenlinie vertreten muss, einen 73:65 Arbeitssieg und schob sich mit dem siebten Sieg in Folge auf den dritten Tabellenplatz vor.

Stimmen zum Spiel: BG-Cheftrainer Adnan Badnjevic: „Ziel war nach der Videoanlayse der Ansbacher aus dem Vilsbiburg Spiel, den routinierten Gegnern gleich am Anfang die Butter vom Brot zu nehmen und den Gegner erst gar nicht stark zu machen. Wenn man dann nach dem ersten Viertel 37:12 führt ist das wohl gelungen. Dass das wichtig war hat man gesehen, als Ansbach dann in der zweiten Halbzeit besser ins Spiel kam. Kompliment an meine Mannschaft, dass sie vor allem so konzentriert agiert hat.“. BG Co-Trainer Tommy Nadir: „Wir hatten als taktische Maßnahme Max in die Starting Five berufen, weil wir davon ausgingen, dass dieser dann nicht so eng markiert wird. Das hat super geklappt, er hat mit 14 Punkte im ersten Viertel schon für eine erste Vorentscheidung gesorgt. Insgesamt haben wir sehr geschlossen agiert und dieses Mal aus der Distanz sehr gut getroffen. Die Gegner haben natürlich an diesem Spieltag für uns gespielt. Ich denke, dass man aber auch den FC Bayern ab sofort auf der Liste um den Titel haben muss“ Kangaroo Geschäftsführer Johannes Dolpp: „20:2 Punkte und alleiniger Tabellenführer kann sich aktuell doch gut sehen lassen. Es war für Spieler wie Fans ein schönes letztes Heimspiel in diesem Jahr. Schön auch, weil wir alle elf Spieler zum Einsatz bringen konnten, alle gepunktet haben und alle Eigengewächse gezeigt haben, dass die in dieser Liga sehr gut mithalten können.“ BG-Forward Harald Debelka: „Endlich hat es bei mir aus der Distanz geklappt, ich hatte schon den Glauben an meine Wurftechnik verloren. Jetzt haben wir eine super Ausgangslage und wollen natürlich auch in Vilsbiburg bestehen und die Tabellenführung unter unserem eigenen Weihnachtsbaum behalten“.

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