Saisonauftakt für Kangaroos

Donnerstag, 26. September 2013, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

Das Warten hat ein Ende. Am Samstag startet die BG TOPSTAR Leitershofen/Stadtbergen in die neue Saison der 2. Basketball Bundesliga PRO B. Erster Gegner in der Osterfeldhalle sind die Licher Basket Bären. Eine Neuerung gibt es dabei künftig bei den Anfangszeiten: Der erste Sprungball findet bereits um 18.30 Uhr statt. Die Kangaroos kamen dabei dem Wunsch vieler Familien mit Kindern nach, doch künftig die Heimspiele etwas früher zu terminieren oder auch am Sonntagnachmittag zu spielen.

BG-Headcoach Stefan Goschenhofer, der in seine siebte Saison in Folge auf der Leitershofer Kommandobrücke geht, und sein Co-Trainer Adnan Badnjevic zeigten sich insgesamt zufrieden mit der Vorbereitungsphase. „Beim Individualtraining im Sommer haben sich einige der jungen Spieler stark verbessert und auch die 8-wöchige eigentliche Vorbereitungsphase lief mit Ausnahme der Verletzung von Kapitän Alexander Chalusiak sehr gut. Wir hatten eine immens hohe Trainingsbeteiligung und die Mannschaft ist sehr willig, etwas zu erreichen. Der Teamgeist ist so gut wie seit vielen Jahren nicht mehr, die Jungs passen in dieser Form optimal zusammen.

Dazu haben wir den Kader dieses Jahr sehr breit gehalten. So sind wir besser vor Verletzungen geschützt und der Konkurrenzdruck ist höher. Dazuhin sehen die jungen Spieler, dass sie bei entsprechendem Einsatz auch ihre Chance in der zweiten Liga bekommen, auch weil wir mit der zweiten Mannschaft in der Regionalliga jetzt eine optimale Vernetzung hergestellt haben“, so Goschenhofer. Die Testspiele gegen unterklassige Gegner und direkte PRO B Konkurrenten wurden allesamt gewonnen, gegen klassenhöhere Teams musste man aber auch Niederlagen hinnehmen, was das Trainerduo auf die mangelnde Erfahrung des Teams zurückführte. Beträgt der Altersdurchschnitt der Mannschaft 2013/2014 doch gerade einmal exakt 22 Jahre.

Bereits zum zweiten Mal in Folge gab es im Sommer einen größeren Umbruch im Mannschaftsgefüge. Versuchte man im letzten Jahr noch, mit teilweise etablierten Spielern die Ziele zu erreichen (was dann doch nicht so recht gelang), gab es in diesem Jahr einen kompletten Gedankenumbruch. So verzichten die Kangaroos künftig auf deutsche Profispieler und setzen verstärkt auf den eigenen Nachwuchs sowie Akteure, die aus den Regionalligen kommen und die in der Region Augsburg studieren oder arbeiten. Kangaroo-Geschäftsführer Johannes Dolpp sieht hier die Marschrichtung für die Zukunft: „Unser Ziel ist es, den jetzigen Kern der Mannschaft über mehrere Jahre zusammenzuhalten und das Team somit sukzessive weiterzuentwickeln. Dies geht nicht mit Spielern, die sich jedes Jahr ausschließlich aus finanziellen Gründen einen neuen Verein suchen. Wir haben uns große Mühe gegeben, Spieler zu finden, die zu unseren auch weiterhin ehrenamtlichen Strukturen im Verein passen. Dabei heißt ehrenamtlich aber nicht, dass wir in der PRO B nicht hinsichtlich der Professionalität weiter zulegen müssen, die Liga ist kein Kinderfasching und erfordert höchstes Engagement von allen Beteiligten“, so Dolpp.

In der Tat, ein Spaziergang ist die PRO B auch dieses Jahr nicht und von vielen Unwägbarkeiten geprägt. Immer mehr sogenannte Farmteams der Erstligisten drängen in die Liga mit wirklich guten und durchgängigen Nachwuchskonzepten. Diese Mannschaften können zumeist auf mehrere BBL-Spieler zurückgreifen und haben trotzdem auch Amerikaner im Team. Dazu kommen Mannschaften mit gewaltiger finanzieller Ausstattung wie etwas PRO-A Absteiger Leipzig oder die Hanau White Wings, die beide mit spektakulären Spielerverpflichtungen aufhorchen ließen.

Diese beiden Teams hebt Trainer Goschenhofer zusammen mit dem letztjährigen Hauptrundenmeister Rhöndorf zwar durchaus auf den Favoritenschild, eine genaue Prognose lässt sich der 39-jährige Hauptschullehrer – zusammen mit Nördlingens Mario Matic übrigens der einzige nicht hauptamtliche Coach der Liga - aber nicht entlocken: „Ich rechne mit einer sehr ausgeglichenen Liga, in der alles möglich ist. Namen sind nicht alles, das hat man letztes Jahr schon gesehen. Es werden oft Kleinigkeiten über Sieg und Niederlage entscheiden, umso wichtiger, gleich einen guten Start zu erwischen. Das Ziel ist, von Beginn an viele Zuschauer in die Halle zu locken, attraktiv und offensiv zu spielen und möglichst früh den Kurs in Richtung Play-Offs einzuleiten“, blickt der BG-Übungsleiter noch einmal nach vorne.

Die Halle öffnet am Samstag ab 17.30 Uhr. Es wird wieder ein attraktives Rahmenprogramm geboten. Parkplätze stehen auf dem Parkplatz der Schule oder in der Tiefgarage des Bürgerzentrums zur Verfügung.

Der Gegner: Licher BAsketBären
Die Nordhessen schlossen die vergangene Saison als Sechster der Vorrunde ab und scheiterten dann - ebenso wie die BG damals gegen Schwelm - im Play-Off Achtelfinale knapp in drei Spielen am Norddritten Herten. Die Aktivposten im Team von Trainer Igor Starcevic sind sicherlich die beiden Amerikaner Jermale Jones (27/186) und Joey Fuca (24/180), der letztes Jahr bei Vilsbiburg die Regionalliga Südost kräftig aufmischte. Dazu kommen der Gießener Ex-Erstligaspieler Matthias Perl (24/187) sowie die beiden Routiniers Daniel Dörr (30/203)und Viktor Klassen (32/186). Unter dem Korb hat man sich ähnlich wie die Kangaroos mit Regionalligaspielern verstärkt, aus Ansbach kam Chris Reinhard (25/203) und aus Würzburg Malte Herwig (21/202). Dahinter lauern einige vielversprechende Talente wie Tobias Hiob (20/202), Thomas Neufeld (21/18)) oder Rene Keller (20/184) auf ihre Chance.

Im Vorjahr zählten die eminent defensivstarken Bären nicht gerade zu den Lieblingsgegnern der Kangaroos, auswärts verlor man 62:70 und zu Hause 63:77. Mit nur rund 60 erzielten Punkten werden die Hessen auch dieses Jahr wohl kaum zu schlagen sein. Die Heimpartie damals war übrigens das letzte BG-Spiel in der Augsburger Sporthalle, ehe man wieder nach Stadtbergen zurückkehrte.

Der BG-Kader 2013/2014:
Nicolas Breuer (19/185/Guard/Nr.2), Brandon Provost (23/192/Shooting-Guard/Nr. 3), Raphael Braun (18/188/Shooting-Guard/Nr.5), Max Uhlich (19/196/Forward/Nr.6), , Alexander Chalusiak (22/196/Guard/Nr.7), Sönke Petersen (27/189/Guard/Nr.8), Viktor Vladov (22/203/Center/Nr.9) Johannes Wiessnet (22/205/Center/Nr.10), Sebastian Wölki (23/198/Center/Nr.11), Rouven Hänig (26/198/Forward/Nr.12), Michael Hoffmann (24/203/Forward/Nr.15), Jonathan Genck (27/185/Shooting-Guard/Nr.15), Julian Breuer (17/183/Guard/Nr.16), Florian Spindler (18/190/Forward/Nr.17), Nedim Hadzovic (22/205/Center/Nr.21), Alex Bazzell (23/188/Guard/Nr.24).

zurück