RFC Augsburg verschenkt Sieg in letzter Minute

Mittwoch, 21. Oktober 2015, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

Ein ständiges Auf und Ab, so lässt sich die Leistung des RFC Augsburg in der aktuellen Saison beschreiben. Und auch das Spiel gegen Tabellenschlusslicht RC Unterföhring sollte ganz unter diesem Zeichen stehen. Sieg, Niederlage, Sieg so die Bilanz des RFCA vor dem vierten Spieltag.



Wie immer begannen die Hausherren die Partie recht verhalten. Die ersten zehn Spielminuten begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe – man versuchte seinen Spielfluss zu finden. Augsburg gelang dies trotz erneuter Umstellungen in der Hintermannschaft schneller. Immer sicherer wurden dort die Spielzüge, immer druckvoller das Stürmerspiel. So war es nur eine Frage der Zeit, bis Flyhalf Patrick Hase eine sich auftuende Lücke in der Unterföhringer Verteidigung nutzte und erfolgreich ablegen konnte. Nach misslungener Erhöhung stand es 5:0 für die Heimmannschaft. Dieser Versuch war der Weckruf für die Gäste. Gingen sie bis dahin eher verhalten zu Werke, nahm ihr Spiel jetzt deutlich an Fahrt auf. Gerade in der Hintermannschaft brachte ihr schnelles Linienspiel die Augsburger Verteidigung immer wieder in Gefahr. Nur im Abschluss mangelte es noch. Kurze Zeit später war es dann jedoch so weit; in der 17. Spielminute brachten die Gäste zum ersten Mal den Ball erfolgreich hinter die Linie. Auch hier scheiterte die Erhöhung: 5:5.

Nun war wieder Augsburg am Drücker. Individuell waren die Fuggerstädter auf vielen Positionen sicher stärker besetzt als die Münchner Mannschaft, wussten dies jedoch nicht immer einzusetzen. So war es auch keiner der etablierten Augsburger Stammspieler, die den RFCA erneut in Führung brachte. Flügelneuling Kenneth Padberg stellte mit seinem quirligen Spiel auf der Außenposition die Gäste immer wieder vor Probleme. Blitzschnell und hellwach unterstützte er auch bei seinem ersten Versuch für den RFC Augsburg und war 10 Meter vor der Mallfeld-Linie nicht mehr zu stoppen. Kicker Jakob Schlaucher verwandelte dieses Mal die Conversion sicher, so dass es zur Halbzeit 12:5 für die Gäste stand.

Zwei weitere Versuche zum wichtigen Bonuspunkte war also die Mission für die zweiten 40 Minuten. Dass dies nicht einfach werden würde, war bereits klar, musste der RFCA nach der Pause noch weitere acht Minuten in Unterzahl nach einer Gelben Karte agieren. Doch das Spiel der Hausherren blieb in dieser Phase weiter druckvoll, Unterföhring konnte dem RFCA selten gefährlich werden. Vielmehr schwächten die Augsburger sich erneut selbst durch eine zweite Zeitstrafe für ihre Nummer 8, Nicolas Krampe.

Doch auch diese Unterzahl überstand man schadlos – ja, Augsburg legte sogar noch einmal zu: Nach bereits mehreren hervorragenden Mauls im Sturm war es schließlich Zweite-Reihe-Spieler Hannes Appel, der als Ballträger ins Mallfeld geschoben wurde und nur noch ablegen musste. 17:5. Der Bonuspunkt war greifbar. Dann jedoch der Knick: Nachdem bereits Scrumhalf Lionel-Bruce Goliath verletzt ausgewechselt werden musste, schwächten zwei weitere Ausfälle die Schwaben merklich, zumal Augsburg mit nur fünf Wechselspielern für das Spiel den letzten Ausfall nicht mehr personell kompensieren konnte und die letzten 13 Minuten der Partie in Unterzahl agierte.

Eine Chance, die der RC Unterföhring nicht ungenutzt ließ. Ein Angriff über die Außenpositionen wurde von Augsburg zudem nicht gut verteidigt, so verkürzten die Gäste auf 17:12. Doch wieder bäumte sich der RFCA auf und vergrößerte nach einem erneuten Versuch von Flügel Kenneth Padberg den Abstand wieder auf 22-12. Auch der Bonus-Punkte war nun sicher, der Sieg greifbar. Wie gut die Unterföhringer jedoch von ihrem neuen Trainer eingestellt waren, nicht nur spielerisch, auch mental, zeigten sie in der Schlussphase der Partie. Gnadenlos nutzen sie die sich auftuenden Lücken in der geschwächten Augsburger Mannschaft, verkürzten erst erneut zum 22:17 und beendeten Augsburgs Siegeshoffnung mit einem Lastminute-Try zum 22:22. Wäre die Erhöhung gelungen, hätte das Spiel zum Schlusspfiff mit einen Sieg für die Gäste geendet. Diese geriet jedoch zu kurz, was ein leistungsgerechtes Unentschieden zur Folge hatte.

[GAllery=2092]


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