Rabenschwarzer Tag für den RFC Augsburg

Dienstag, 31. März 2015, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

Im ersten Heimspiel des neuen Rugby-Jahres empfing der Rugby Football Club Augsburg die Raufbolde aus Bad Reichenhall. Bei bestem Frühlingswetter und vor ca. 120 Zuschauern stand den Augsburgern eine schwere Partie bevor: Es waren einige Positionen auf dem Feld neu bzw. anders besetzt, außerdem waren die Spiele um wichtige Punkte für die Meisterschaft und den ehrwürdigen A8-Cup-Pokal immer heiß umkämpft. Nichts desto trotz war man mit einer starken Mannschaft angetreten und erhoffte sich nach dem effektiven Training der vergangenen Wochen den Kurstädtern Paroli bieten zu können.

Leider zeigte man das auf dem Feld in den ersten Minuten überhaupt nicht. Die Raufbolde konnten nahezu ungehindert zwei Versuche ablegen. Es mangelte an der Bereitschaft zum Tackling und einer selbstbewussten Körpersprache bei Augsburg, so dass die Gäste in Anfangsphase zu leichtes Spiel hatten. Dazu kamen dann noch zwei schwere Verletzungen auf Seiten der Fuggerstädter, als zunächst Fullback (und aktuell Kicker des RFCA) Jakob Schlaucher mit gebrochenem Schlüsselbein bereits fünf Minuten nach Anpfiff vom Feld ging und zwanzig Minuten später auch noch Kapitän Uli Oberndorfer vom Platz humpelte. (Beide werden längerfristig ausfallen, die besten Genesungswünsche noch einmal an dieser Stelle!) Der Schock und die daraufhin erfolgte Umstellung sorgten für eine sichtliche Desorientierung der Augsburger, was Bad Reichenhall ausnutzte und zum Halbzeitstand von 36:00 durchlief. Dieser Spielstand trug der Leistung Rechnung, vor allem bedingt durch viele verpasste Tackles, verlorene Line-Outs und Unterzahl durch eine gelben Karte in der 20. Spielminute wegen gefährlichem Tackling.

Es führte zur Halbzeit die klar bessere Mannschaft
Nach einer aufflammenden Rede durch Denis Jaschik zur Halbzeit fingen sich die Augsburger. Man berief sich darauf, nicht ohne Grund bayerischer Meister zu sein. Nach starker Vorstellung der Stürmer, die die Scrums und das offene Spiel dominierten, konnten immer mehr Räume offengelegt werden, was der Backline Raum für Aktionen gab. Das Tackling wurde wieder ernst genommen; trotz weiterer Unterzahl durch zwei (!) weitere gelbe Karten konnten innerhalb von 20 Minuten drei Versuche abgelegt werden – zwei davon im Sturm von Josep Calabuig und Benjamin Runge aus sauber herausgespielten Standardsituationen sowie ein Versuch durch Center Denis Jaschik nach druckvollem Backlinespiel. Doch auch die Raufbolde aus Reichenhall konnten noch zwei Mal erfolgreich ablegen, was am Ende den Spielstand von 46:19 ergab.

Zusammenfassend machte das das Spiel deutlich, wie viel Selbstvertrauen, Körpersprache und mentale Stärke im Rugby bedeuten können. Die Raufbolde aus Reichenhall zeigten vor allem darin in einer sehr fairen Partie die bessere Statur und gewinnen verdient und deutlich.


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