Panther verabschieden sich mit Derbysieg

Samstag, 08. März 2014, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Dafür verabschiedete sich die Mannschaft mit einem 3:2 Derbysieg nach Penaltyschießen in die Sommerpause.

München beginnt druckvoll
Die Münchner kamen druckvoll aus der Kabine und nutzten mehr oder weniger auch gleich ihre erste Chance zur Führung: Ein Pass von Merl hebelte die Augsburger Verteidigung aus und frei vor dem Tor verlud Herpick Markus Keller im Augsburger Tor und schob mit der Rückhand zum 0:1 ein. Es dauerte eine Zeit, bis die Augsburger ins Spiel fanden, eine erste gute Chance durch MacArthur und Zeiler im Verbund gipfelte in jeweils 2 Strafminuten für Münchens Carciola und Wozniewski, doch die Augsburger ließen in doppelter Überzahl mehrere gute Möglichkeiten zum Ausgleich liegen, die beste durch Caporusso, der freistehend vor dem leeren Tor den Puck nicht unter Kontrolle brachte.

Doch die Augsburger waren jetzt im Spiel, doch Ivan Ciernik, eigentlich technisch beschlagen, versprang bei zwei starken Pässen von Connolly und Bayda jeweils frei vor dem Tor stehend der Puck innerhalb von 30 Sekunden. Auch Ryan Bayda hätte für den Ausgleich sorgen können, doch nach einem schönen Querpass von Connolly in Überzahl zögerte der Routinier zu lange, so das Gästekeeper Treutle noch rechtzeitig die Ecke schließen konnte. Das Spiel war mittlerweile ausgeglichen, wenn auch nicht gerade auf hohem Niveau. Boyle vergab auf Augsburger Seite aus bester Position zentral vor dem Tor, auf der Gegenseite hatte der starke Keller Glück, als ein von Richmond abgefälschter Schuss an seinen Helm sprang. Da die Augsburger ihre Überzahlgelegenheiten trotz Chancen nicht nutzten, ging es mit einem Rückstand in die Pause, bis dahin soweit auch verdient.

Drangphase zum Ende des zweiten Drittels
Das zweite Drittel begann denkbar ungünstig, trotz eigener Überzahl wären es fast die Münchner gewesen, die getroffen hätten, doch Bois und Seidenberg vergaben die 2 auf 1 Gelegenheit. Auf der Gegenseite wartete Kapitän Boyle wieder in bester Position zu lange mit dem Abschluss, so dass sein Schuss nach schöner Vorarbeit von Connolly geblockt wurde. Dann musste Grygiel auf die Strafbank und Keller sein ganzes Können zeigen, doch mit einem starken Save entschärfte er einen Nachschuss von Sparre aus nächster Nähe und es kam noch besser: Kaum von der Strafbank zurück erhielt Grygiel den Puck, marschierte tief in die Ecke und legte einfach mal quer vors Tor, wo Louis Caporusso goldrichtig stand und direkt zum 1:1 Ausgleich einschoss (27.).
Das Spiel ging nun hin und her, auf Münchens Seite scheiterte abermals Seidenberg an Keller, auf der Gegenseite hatte Treutle Riesenglück, als ihm ein Schuss durchrutschte und der Puck sich in Zeitlupe in Richtung Tor bewegte und der Gästetorhüter sich in letzter Sekunde auf den Puck warf. Die Schlussphase des zweiten Drittels gehörte dann nur den Augsburgern: Zwar vergab Urbas nach schöner Vorarbeit von Barte eine gute Chance gegen den glänzend aufgelegten Keller, aber die Augsburger ihrerseits hatten in den letzten Minuten mehrere „100%ige“ Chancen auf die Führung: Trevelyan traf Caporussos springenden Querpass vor dem leeren Tor nicht, Caporusso setzte bei einer Breakchance seinen Nachschuss aus Millimeter am Tor vorbei, Trevelyans abgefälschter Boyle Schuss fand zwar das Loch zwischen Treutles Hosenträger, rutschte aber knapp am Gestänge vorbei und Werner schoss aus der Nahdistanz am leeren Tor vorbei.

Keller mit starkem Spiel
Und als ob das noch nicht gereicht hätte vergab in den letzten 30 Sekunden Connolly noch einen Alleingang und spielte wenig später frei vor dem Tor einen etwas übertriebenen Querpass auf Bayda, der damit nun überhaupt nicht rechnete. So ging es mit einem 1:1 ins letzte Drittel, unbefriedigend für die Panther, wenn man die Anzahl an Chancen hernahm.

Sollte sich das rächen? Jedenfalls kamen die Münchner wieder mit Tempo aus der Kabine. Erst konnte Bois aus spitzem Winkel einen Nachschuss nicht verwerten, wenig später scheiterte Maurer am Augsburger Pfosten. München war nun druckvoller und während Keller nach seiner einzigen Unsicherheit an dem Abend Glück hatte, dass Palmieri den Nachschuss nicht verwandelte, entschärfte er gegen Duncan spektakulär aus der Nahdistanz. In Münchner Überzahl hatte man dann Glück, dass Urbas einen starken Querpass von Carciola nicht per Tipp In vollstreckte, da er schlicht und ergreifend zu überrascht war. In dieser spielentscheidenden Phase wurde nur noch selten 5 gegen 5 gespielt, in einer kurzen Phase von numerischer Ausgeglichenheit vergab dann Brown relativ kläglich einen Alleingang.

Trevelyan krönt seine Saison
Als sich dann viele schon auf ein Unentschieden eingestellt hatten, setzte sich Ciernik in unnachahmlicher Weise an der Bande durch und legt von hinter dem Tor auf Connolly, der aus kurzer Distanz zum 2:1 Führungstreffer einschoss (55.). Die Freude währte allerdings nicht lange, da Matt Smaby nach einem gewonnen Bully keine zwei Minuten später mit einem Schlenzer, der wohl noch abgefälscht war, zum 2:2 ausglich. Die Münchner hatten nun noch zwei gute Chancen doch Keller hielt mit zwei weiteren starken Paraden gegen Sparre und Barta die Punkteteilung vorerst fest. In der Overtime hatten beide Teams noch ein bis zwei Möglichkeiten, Highlight war aber eigentlich ein schöner Hit von Connolly an Sparre.

So ging es ins Penaltyschießen. Reiss vergab per Spin-O-Rama, Connolly verzockte sich ebenfalls, aber der Torjäger vom Dienst, T.J. Trevelyan setzte seinen Penalty knallhart in den Winkel. Da auf der Gegenseite die Münchner am eigenen Unvermögen (Palmieri setzte die Scheibe am leeren Tor vorbei) und an Markus Kellers Fanghand scheiterten, blieb der Sieg in Augsburg und auf die Münchner Gesänge „Playoffs ohne Augsburg“ hatte man mit „Playoffs ohne Stimmung“ auch noch gesangstechnisch die passende Antwort parat, so dass man zumindest noch einen schönen Saisonabschluss erlebte.

 

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