Panther punkten weiter fleißig

Montag, 09. Januar 2012, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Wenn sie doch einfach auch mal auswärts punkten würden. Mit einem überzeugenden 5:2 Sieg vor 3891 Zuschauern gegen die Straubing Tigers melden die Augsburger Panther weiterhin Ansprüche auf einen Pre-Playoff Platz an und verkürzen den Rückstand auf Platz 8, der sogar für Heimrecht sorgen würde, auf nur noch 2 Punkte. Vor Spielbeginn konnten die Panther dabei noch die Vertragsverlängerung vom Herz und Motor der ersten Reihe, Brian Roloff, bekannt geben. Damit bleibt die komplette erste Sturmreihe den Panthern auch nächstes Jahr erhalten. Zudem gab es eine Schweigeminute für den verstorbenen ehemaligen Nationaltrainer und Trainer des Augsburger EV Xaver Unsinn.

 

 

Spielanalyse von
Robert Ott

Flottes Spiel
Keine 13 Sekunden war das Spiel alt, da durften sich die Augsburger bereits das erste Mal in Unterzahl üben, aber außer einem abgefälschten Schuss, der am Tor vorbeiging und einem relativ harmlosen Tipp-In Versuch von Rene Röthke fiel den Straubingern nichts ein. Auf der Gegenseite prüfte Kapitän O’Connor Gästetorhüter Guryca, der den verletzten Barry Brust vertrat. Die erste richtig gute Chance hatten dann die Gäste, bei einer 2 auf 1 Situation schloss Daniel Sparre aber denkbar ungefährlich ab. Im Gegenzug war es wieder O’Connor, der sein Glück versuchte: Der prinzipiell relativ harmlose Schuss wurde von Guryca nur halbherzig nach vorne abgewehrt, aber Trevelyan verpasste den Nachschuss. In der 8. Spielminute hatte Guryca wieder Glück, als er auch bei einem Boyle-Schuss nach vorne abprallen ließ. Wenig später zappelte der Puck aber dann zum ersten Mal im Netz, nach einem wunderschönen Pass von Greg Moore, bei dem die Straubinger Verteidigung allerdings auch schlief, fand sich der Ex-Straubinger Chad Bassen plötzlich alleine vor Guryca wieder und schob durch die Beine zum 1:0 ein (9.). Die Straubinger antworteten mit guten Chancen durch Meunier (nach Seifert-Fehler) und Hussey, beide scheiterten aber an Tyler Weiman, dem wieder stark spielenden Torhüter der Panther. Greg Moore betätigte sich derweil weiterhin als Passgeber, doch John Zeiler brachte keinen Druck hinter seinen Schuss, im direkten Gegenzug vergab Germyn nach schöner Vorarbeit von Meunier wieder relativ kläglich. In einer weiteren Überzahlgelegenheit musste dann Weiman sein ganzes Können aufbieten, doch mit einem starken Reflex fischte er den Hammer von Bruno St. Jacques mit der Fanghand aus der Luft, ansonsten blieben die Tigers aber auch in dieser Überzahl blass. Patrick Seifert hätte die Führung anschließend ausbauen können, scheiterte aber aus bester Position an Guryca, auf der Gegenseite wurde Weiman von einem Schuss von Sparre überrascht, der glücklicherweise nur den Weg an den Pfosten fand. Im flotten Spiel hatten also beide Teams ihre Gelegenheiten, wobei die Augsburger etwas aktiver wirkten.

Hektische Schlussphase im ersten Drittel
In sich hatten es dann auch die Schlussminuten des ersten Drittels. Zuerst ließ Roloff Calvin Elfring wie einen Kleinstschüler aussehen, scheiterte aber noch an Guryca, wenig später legte Chartier hinter dem Tor auf Trabucco ab, der aus spitzem Winkel Guryca zum 2:0 - wieder durch die Beine - bezwang, der Straubinger Torhüter sah hierbei nicht besonders gut aus (19.). Die Jubelschreie waren aber noch nicht verklungen, da verkürzten die Straubinger: 13 Sekunden nach dem 2:0 traf der beste Straubinger, Meunier, nach einem schönen Spielzug über Germyn trocken zum 1:2 ins lange Eck, dies war auch der Pausenstand. Zu Beginn des zweiten Drittels hatten die Panther erst noch Glück, als – nachdem Seifert zu offensiv agierte – Sandro Schönberger bei einer 2 auf 1 Situation den völlig freien Rene Röthke übersah, danach fand das Spiel fast nur noch in eine Richtung statt, wenn auch durch einige dumme Fouls der Straubinger (St. Jacques!) begünstigt. Trabucco und Somma scheiterten erst noch an Guryca (25.), später im Powerplay, in welchem Mitchell Taktik und Personal umgestellt hatte, klingelte es dann aber: Nach wunderschöner Vorarbeit von Sergio Somma musste Boyle nur noch zum 3:1 ins leere Tor einschießen, wobei Guryca fast noch eingreifen konnte (27.). Das von viel Überzahlspiel geprägte Drittel zeigte dann etwas überraschend ein sehr gutes Augsburger Powerplay, während die Gäste sich auch dort schwer taten. Gar nicht im typischen Überzahlstil fiel dann aber das 4:1. In der neutralen Zone vertändelten die Augsburger zuerst den Puck, die Straubinger stellten sich allerdings nicht viel besser an und so fand der Puck nach schönem Einsatz von Zeiler irgendwie zu Roloff, der bei der daraus resultierenden 2 auf 1 Situation zu Recht eigensinnig blieb und Guryca überwand (34.). Nachdem Trevelyan dann noch zwei gute Gelegenheiten verpasste, fassten sich die Straubinger ein Herz und der starke Meunier schloss einen Konter nach sehr schönem Pass von Germyn eiskalt zum 2:4 ab, da waren 38 Minuten gespielt.

Überwiegend ruhiges letztes Drittel
Die Augsburger vergaben im Anschluss in Person von Fletcher und Moore noch weitere Chancen, so dass es mit dem 4:2 in die Kabine ging, was mittlerweile auch in Ordnung ging, da die Augsburger speziell im zweiten Drittel die bessere Mannschaft waren. Das letzte Drittel begann, wie das zweite aufhörte: Mit Augsburger Überlegenheit. Bassen und Trevelyan (nach einen Fehler von Dotzler) zielten jedoch zu ungenau. Als Sebastian Osterloh allerdings das Sünderbänkchen drückte, nutzten die Panther ihre neu gewonnene Stärke, das Überzahlspiel: Nach mehreren kleinen Chancen war es Mario Trabucco, der einen seiner gefürchteten Handgelenksschüsse vorbei an Guryca zum 5:2 ins Netz jagte (44.). Dies schien die letzte Willenskraft der Tigers gebrochen zu haben und da auch die Augsburger mit dem Ergebnis zufrieden waren, ereignete sich nicht mehr viel. Die Panther spielten die Zeit gut herunter, wobei Boyle auf Augsburger und Hussey auf Straubinger Seite noch kleinere Chancen verzeichneten.

Fazit
Ein absolut ungefährdeter Sieg der Panther gegen eine Straubinger Mannschaft, die nicht das halten konnte, was man sich von ihr eigentlich versprach. Abgesehen von Meunier, der einige gute Szenen hatten blieb das komplette Straubinger Team blass. Erfreulich auf Augsburger Seite sind sicherlich nicht nur die fünf Tore, sondern auch die Tatsache, dass drei davon in numerischer Überlegenheit fielen, eine Disziplin, in der man zuletzt eher Probleme hatte. Mitchell hatte wieder Greg Moore an die Blaue Linie beordert und zudem taktisch umgestellt (ein Verteidiger zog ständig aggressiv zum Tor, dafür ließ sich der Außenstürmer fallen, womit mehr Verkehr vor dem Tor erzeugt wurde), zwei Änderungen, die sich bezahlt machen und hoffentlich auch in Zukunft bewähren werden.


zurück