Niederlagenserie der Augsburger Panther setzt sich fort

Donnerstag, 29. Dezember 2022, 12:24 Uhr Robert Siller

Nach der 3:6 Niederlage des AEV gegen die Frankfurter Löwen wird die Hoffnung auf eine Leistungssteigerung und Wende immer weniger.

Restlos enttäuscht, frustriert, wütend, resignierend und das Schlimmste fast schon mitleidig, verließen die wieder knapp 6000 Augsburger Fans im ausverkauften Curt Frenzel Stadion nach der Schlusssirene die Arena.

Auch der Trainerwechsel brachte nicht den schnellen Umschwung und es scheint, dass die Qualität des Kaders einfach nicht ausreicht, um zumindest die Abstiegszone zu verlassen. Dazu kommen dann auch noch permanent die individuellen Fehler, wie unter anderem der rabenschwarze Tag von Torwart Dennis Endras am heutigen Abend. Zudem muss auch einmal die Einstellung zu einem so wichtigen Spiel wie gegen Frankfurt hinterfragt werden. Die ersten 15 Spielminuten waren nicht nur schlecht, es fehlte an allem was für die DEL nötig ist. Sicher ist positiv, dass sich das Team nach dem hohen Rückstand noch einmal ins Spiel kämpfte, aber die sofort wieder folgenden Defizite bedeuten eben den derzeit verdienten vorletzten Tabellenplatz. Was nützt ein ordentliches Powerplay, wenn sich die Gegner fast keine Strafminuten nehmen müssen oder auch einmal dazu in einem Zweikampf gezwungen werden? Die Ursachen sowohl in der Defensive, wie auch in der Offensive sind leider so vielschichtig, dass es auch für den jetzigen Chefcoach äußerst schwierig wird, die richtigen und wirkungsvollen Maßnahmen zu treffen.

Augsburg in den ersten 15 Spielminuten nicht anwesend
Von der ersten Spielminute an bestimmte der Aufsteiger aus Frankfurt die Begegnung und erarbeite sich ohne große Gegenwehr Chance um Chance. 6 Minuten ging es mit viel Glück noch gut, aber dann patzte der wiedergenesene Panther Torhüter Dennis Endras auch noch. Einen harmlosen Schlenzer von Frankfurts Ryan Olsen ließ der sonst so zuverlässige ehemalige Nationaltorwart im kurzen Eck passieren und die Augsburger erlebten anschließend weitere bittere Minuten. Nur 21 Sekunden später stand es 0:2. Völlig kopflos ließ sich die Panther Defensive düpieren und Löwen Stürmer Davis Vandane hatte wieder unter Mithilfe des Panther Goalies wenig Mühe die Führung auszubauen. Der Schockzustand war auch unter den Augsburger Fans deutlich zu spüren und die Hessen legten sofort in der 10. Spielminute durch Carter Rowney nach. Nach 09:42 stand es 0:3 aus Sicht der Augsburger, schlimmer konnte diese wichtige Begegnung nicht beginnen. Auch in den nächsten Spielminuten fanden die Panther nicht aus ihrem Tiefschlaf und es drohte ein gellendes Pfeifkonzert nach den ersten 20 Spielminuten. Zum Glück für das Augsburger Team verhinderte dies Drew LeBlanc einen Wimpernschlag vor der ersten Drittelpause. Mit seinem 6. Saisontor verkürzte Augsburgs kreativster Spieler zum 1:3 und brachte zumindest ein wenig Hoffnung für den Rest des Spiels zurück.

Starkes 2. Drittel bringt die Panther in das Spiel zurück
Mit einer völlig veränderten Körpersprache und dem notwendigen Elan, kamen die Augsburger in das Mitteldrittel zurück. Der AEV hielt auch endlich einmal körperlich dagegen und eroberte sich dadurch auch wesentlich mehr Scheibenbesitz. Daraus entwickelten sich dann auch mehr Torchancen und die Gäste waren auf einmal auch in der Defensive gefordert. Trotzdem dauerte es bis zur 37. Spielminute,ehe sich die nun wach gewordenen Panther mit dem Tor zum 2:3 belohnen konnten. Endlich wurde energisch vor dem Gästetor nachgesetzt und AEV Stürmer Sebastian Wännström schob den Puck aus kurzer Distanz zum 2:3 über die Linie. Die Fans waren stimmgewaltig zurück und nur Sekunden später verabschiedete sich Frankfurts Ryan Olsen nach einem üblen Bandencheck gegen AEV Verteidiger Niklas Länger mit einer Spieldauerstrafe in die Kabine. Der junge Augsburger Verteidiger wurde zur Untersuchung mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung in das Krankenhaus gebracht. Fünf Minuten Überzahl hatten die Panther jetzt um die Begegnung komplett zu drehen und den Ausgleich zu erzielen. In den noch verbleibenden gut 3 Minuten des 2. Drittels gelang dies den jetzt vehement stürmenden Augsburger leider noch nicht und so endete der Mittelabschnitt mit einem knappen Rückstand.

Ausgleich und Tiefschlag innerhalb von 90 Sekunden im 3. Drittel
Mit 86 Sekunden Überzahl, starteten die Augsburger Panther in den letzten Abschnitt und der beste Angriff am heutigen Abend sorgte auch schnell für den 3:3 Ausgleich. Über Terry Broadhurst und Marcel Barinka kam das Spielgerät zu Drew LeBlanc und der Edeltechniker vollendete mit seinem 2. Tor am heutigen Abend zum vielumjubelten Ausgleich. Die Aufholjagd war erfolgreich, sollte diese wichtige Begegnung doch noch gewonnen werden? Nein, die Freude währte nur 86 Sekunden.

Frankfurt fuhr einen Angriff, die Panther Abwehr verteidigte wieder einmal unkontrolliert und kopflos, die Gäste sagten danke und Jerry D“Amigo vollendete völlig freistehend zum 3:4 in der 43. Spielminute und sorgte für den nächsten völlig unnötigen Tiefschlag. Nur knapp 2 Minuten später dann die endgültige Entscheidung für die Löwen aus Frankfurt. AEV Torhüter Dennis Endras bekam einen Schuss an die Schulter, von dort prallte der Puck vor die Torlinie und am schnellsten reagierte Frankfurts Stürmer Carter Rowney, der das frei liegende Spielgerät reaktionsschnell hinter dem Tor übergreifend über die Linie zum 5:3 bugsierte. Wo waren die Augsburger Abwehrspieler bei dieser Situation vor dem eigenen Tor? Unerklärlich, aber wahr. Die Messe war jetzt nach 44 Spielminuten eigentlich gelesen und die erfolgreiche Aufholjagd jäh beendet. In der restlichen Spielzeit kontrollierten die Frankfurter weitgehend die Begegnung und die Augsburger konnten das Spiel nicht noch einmal drehen. Das 6:3 für die Löwen in der 59. Spielminute durch Dominik Bokk in das mittlerweile verlassene Augsburger Tor war nur noch der negative Schlusspunkt einer aus Augsburger Sicht restlos enttäuschenden Begegnung.

Die Hoffnung auf die unbedingt notwendigen Punkte wurde leider nicht erfüllt, ob sich dies bei den jetzt folgenden Auswärtsaufgaben in Ingolstadt und Wolfsburg ändert, ist zumindest äußerst fraglich. Das nächste Heimspiel findet dann erst wieder im nächsten Jahr, am kommenden Mittwoch gegen die Iserlohn Roosters statt.
 
Tore:
0:1 06:19 Ryan Olsen
0:2 06:40 Davis Vandane
0:3 09:42 Carter Rowney
1:3 19:59 Drew LeBlanc
2:3 36:14 Sebastian Wännström
3:3 40:39 Drew LeBlanc                       5:4
3:4 42:05 Jerry D“Amigo
3:5 43:55 Carter Rowney
3:6 58:52 Dominik Bokk                      5:6

Strafzeiten:
Augsburg                              4
Frankfurt                           5+20

Zuschauer:
6179          ( ausverkauft)

Schiedsrichter:
Martin Frano/Gordon Schukies
Linienrichter:
Tim Heffner/Yannik Koziol


zurück