Niederlage trotz bester Chancen

Freitag, 04. Oktober 2013, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi



Lazarett lichtet sich

Zuerst gab es gute Nachrichten: Der angeschlagene Peter MacArthur war ebenso einsatzbereit wie die zwei bisherigen Ausfälle Patrick Seifert und Stephen Werner. Letzterer hatte auch gleich die erste Chance, als er in Überzahl einen Forrest Schuss abfälschte, Jochen Reimer aber mit Glück parieren konnte. In der gleichen Überzahl war es dann Ryan Bayda, der für die 1:0 Führung hätte sorgen können, doch er konnte auf einen Querpass vom sehr starken Mike Connolly nicht schnell genug reagieren, ansonsten hätte er das leere Tor vor sich gehabt. Auf der Gegenseite hatte Daniel Bois im Slot die ersten Münchner Chancen, Ehelechner aber hielt den Kasten erst einmal sauber.

 

Bei 5 gegen 5 egalisierten sich beide Teams, wobei die Münchner mit ihren starken Einzelspielern spielerisch den besseren Eindruck machten.

Sobald die Augsburger aber in Überzahl kamen, wurden sie gefährlich: Bayda, Ciernik und Connolly konnten aus der Nahdistanz beste Chancen aber nicht verwerten, ein Bild das sich im Laufe des Abends noch öfters wiederholen sollte, da Jochen Reimer einen Sahnetag erwischen sollte. Nach ca. der Hälfte der gespielten Zeit im ersten Drittel hatten die Münchner ihre erste Druckphase: Erst ließ Nick Palmieri Boyle wie einen Kleinschüler aussehen, scheiterte aber an Ehelechner, wenig später scheiterten Haydar und Maurer mit Tipp-In Versuchen.

München geht in Führung
Nachdem die Augsburger in einem weiteren Überzahlspiel nochmals gute Chancen vergaben, waren es dann die Münchner, die zum ersten Mal jubeln konnten: Nachdem DiSalvatore aus der Nahdistanz abgezogen hatte und Ehelechner den Puck im Nachfassen irgendwie noch von der Linie kratzen konnte, stocherte Barta im zweiten Versuch den Puck dann zum 1:0 über die Linie (17.). Und als dann wenig später Patrick Seifert einen Münchner Querpass zum 0:2 ins eigene Tor abfälschte, war die Stimmung im Curt Frenzel Stadion erst einmal gedämpft. Kurz vor der Drittelpause hätten die Augsburger dann in doppelter Überzahl verkürzen müssen, doch nach schönem Querpass von Mike Connolly versagte erst J.D. Forrest freistehend vor dem Tor, ein späterer Nachschuss von Bayda eine Sekunde vor Drittelende blieb leider auf der Torlinie liegen, so dass es mit dem 0:2 in die Kabine ging.

Im zweiten Drittel passierte dann zuerst nicht viel, in der 24. Spielminute schafften es die Augsburger dann aber mit ihrem zweiten unglücklichen Eigentor des Abends die Münchner weiter auf die Siegerstraße zu bringen. O’Connors Tor zum 3:0 war von Forrest abgefälscht worden.

Torchancen nicht genutzt
Man konnte den Augsburgern aber den weiteren Willen nicht absprechen, trotz spielerisch limitierten Möglichkeiten erarbeiteten sie sich weiterhin Chancen, die beste vergab T.J. Trevelyan, der nach starkem Pass von Stephen Werner von hinter dem Tor völlig frei zwei Meter vor dem Tor stand, aber wieder an Reimer scheiterte. Auch Rob Brown machte es nicht besser, als er nach einen Hammer von Andy Reiss den Abpraller vor die Kelle bekam, den Puck aber aus nächster Nähe nicht nur über den am Boden liegenden Reimer, sondern gleich auch über das Tor lupfte. Als in der 32. Spielminute dann zwei Mal hintereinander nach einem Schuss von Zeiler zuerst MacArthur (der einen Bruchteil zu spät kam), anschließend Breitkreuz (der den flatternden Puck nicht traf) das leere Tor vor sich hatten, aber nicht vollstrecken konnten, dürften sich die ersten Fans gefragt haben, ob die Augsburger heute überhaupt noch ein Tor schießen würden. Doch im dritten Anlauf klappte es dann: In eigener Überzahl zog Werner ab und diesmal verwandelte Rob Brown den Abpraller zum 1:3 (39.).

Die Hoffnung sollte aber nicht zu lange andauern, nach einem völlig unnötigen Check gegen den Kopf durch Daryl Boyle fanden sich die Augsburger in Unterzahl wieder und während bei den Münchner im Powerplay bis dahin nicht viel zusammenlief, schlossen sie nun die schönste Kombination des Abends, bei der Barta per Querpass DiSalvatore vor dem Tor bediente, zum 4:1 ab, was gleichzeitig das Ergebnis nach Drittel 2 war, was angesichts der Chancenverteilung bei weitem zu hoch war.

Augsburg vergibt Chance zur Aufholjagd
Früh im letzten Drittel hätte dann Bois den Sack zumachen können, aus kürzester Distanz scheiterte er aber an Ehelechner. Dies ermöglichte den Panther-Fans weiterhin noch auf Punkte hoffen zu können, eine Hoffnung, die noch mehr Nahrung erhielt, als Ryan Bayda in der 46. Spielminute in Überzahl aus dem Slot auf 2:4 verkürzte. Nun war wieder Stimmung im Stadion, Connor Morrison vergab kurz danach eine 2 auf 1 Chance. In dieser ganzen Aktion sammelten zwei verschieden Straubinger jeweils zwei Minuten, was zu einer doppelten Überzahl führte.

Dabei hatte Grant Lewis Glück, dass er für sein Vergehen lediglich 2 Minuten bekam, als er in Kopfhöhe nach dem Puck schlug und dabei einen Augsburger direkt am Kopf traf. Leider spielten die Panther nun die schlechtesten zwei Minuten Überzahl des ganzen Spiels und so blieb es beim 2:4, zudem war nach der vergebenen Chance auch die Luft etwas aus dem Spiel. Nach einer Schauspieleinlage von Sean O’Connor hatten die Münchner nochmals Gelegenheit in Überzahl zu erhöhen, der gut haltende Patrick Ehelechner entschärfte aber einen Direktschuss von Barta aus nächster Nähe stark. Wenig später war er aber machtlos, als nach einem Stellungsfehler von Steffen Tölzer und Patrick Seifert Dan Sparre plötzlich alleine auf ihn zulief und zum Endstand von 5:2 einschoss.


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