Niederlage für die Augsburger Panther im letzten Heimspiel

Samstag, 04. März 2023, 12:51 Uhr Robert Siller

Vor 6179 Zuschauern im ausverkauftem Curt Frenzel Stadion, unterlagen die Augsburger Panther im letzten Saisonheimspiel gegen die Eisbären aus Berlin mit 3:4.

Die ersten 30 Spielminuten waren die motivierten Gäste die klar dominierende Mannschaft, in der zweiten Spielhälfte zeigten die Augsburger Moral, starteten eine Aufholjagd, die leider nicht mehr mit dem Ausgleichstreffer belohnt wurde. Trotz Tabellenplatz 14 und einer total missglückten Saison, wurde das Team von den eigenen Fans mit viel Beifall in die viel zu frühe Sommerpause verabschiedet.

Nach dem letzten Saisonspiel am Sonntag in Frankfurt, gilt für den AEV nur das Prinzip Hoffnung auf einen überraschenden Ausgang in den Play offs der DEL 2. Nur wenn Kassel, Krefeld oder Dresden nicht Meister werden, dürfen die Panther auch im nächsten Jahr in der höchsten deutschen Eishockeyliga teilnehmen. Nach 29 Jahren DEL droht also dem Gründungsmitglied der bittere Abstieg. Da sich die Panther aber auf ihren Sponsoren und unendlich treuen Fans verlassen können, gilt im Fall des Falles nur die Devise, wir kommen schnell wieder zurück in die Eliteklasse des deutschen Eishockeys. Im Hintergrund wird sicher schon intensiv zweigleisig geplant, hoffen wir einmal mit den richtigen und erfolsversprechenden Entscheidungen. Mit einem neuen Coach, vermutlich Christof Kreuzer, wird in den nächsten Wochen und Monate erst einmal die Ligazugehörigkeit geklärt und parallel an einer hoffentlich schlagkräftigen Mannschaft gebastelt, die von Beginn an, die am Sonntag für die Panther zu Ende gehende desolate Saison schnell vergessen lassen wird.

Berlin im 1. Drittel die überlegene Mannschaft
Mit viel Power und Elan, begannen die Gäste aus Berlin die für sie so wichtige Begegnung in Augsburg, denn nur mit einem Sieg blieb die Hoffnung, doch noch Platz 10 und die Pre Play off Serie zu erreichen. Der AEV hielt zwar dagegen, aber der immer noch amtierende Deutsche Meister war individuell einfach die bessere Mannschaft. Trotzdem war die Führung für die Eisbären in der 12. Spielminute äußerst glücklich, denn Panther Torhüter Markus Keller hatte das Spielgerät eigentlich schon gesichert, ehe er mit einer unglücklichen Bewegung den Puck selbst hinter die eigene Torlinie bugsierte. Der Schuss kam vom Ex-Augsburger Matt White, der mit dem 1:0 seinen 15. Saisontreffer erzielte. Kurze Zeit später, foulte Berlins Verteidiger Rayan Bettahar Augsburgs Drew LeBlanc und bekam dafür von AEV Verteidiger Henry Haase ein paar Faustschläge serviert. Die Folge war leider kein Powerplay für die Panther, sondern nach der Strafzeitverteilung der Schiedsrichter, 3 Minuten Unterzahl, weil sich der Berliner bei diesem Fight überhaupt nicht wehrte.  Dies drängte die Augsburger natürlich noch weiter in die Defensive und den Hauptstädtern gelang 6 Sekunden vor Drittelende das 2:0 durch Marco Nowak. Bei einem Schussverhältnis von 17:5 aber eine insgesamt durchaus verdiente Führung für die Gäste nach 20 Spielminuten.

Eisbären legen im zweiten Drittel nach
Kaum waren die Panther nach Ablauf der 5-minütigen Strafzeit für Henry Haase wieder komplett, klingelte es zum dritten Mal im Augsburger Tor. Giovanni Fiore erzielte aus kurzer Entfernung das 3:0 für die Berliner in der 22. Spielminute. Die Panther waren wie so oft in dieser Saison, in den entscheidenden Momenten vor dem eigenen Tor zu langsam und körperlos. Es sollte aber noch schlimmer kommen, die Eisbären erhöhten in der 28. Spielminute durch Leo Pföderl auf 4:0 und den Panthern drohte eine derbe Schlappe. Das Spiel war eigentlich entschieden, doch jetzt zeigten die Augsburger Moral und trafen nur 70 Sekunden später zum 1:4 durch Sebastian Wännström. Die Chance zum schnellen 2:4, bot sich dem AEV nur kurze später im Powerplay, doch weder Warsofsky, noch Puempel konnten Berlins Torhüter Tobias Ancicka überwinden. Berlin verwaltete anschließend ihre Führung und ging mit einer komfortablen 4:1 Führung in die 2. Drittelpause.

Panther drehen im 3. Drittel auf und verpassen nur knapp die Overtime
Bis zur 53. Spielminute, bemühten sich die Augsburger zwar um eine Ergenisverbesserung, aber dass es noch einmal richtig spannend werden könnte, glaubte fast niemand mehr im ausverkauften Curt Frenzel Stadion. Im Powerplay gelang den Augsburgern aber in der 53. Spielminute der Treffer zum 2:4 durch Dave Wasofsky und nur knapp 2 Minuten später, erzielte Matt Puempel den Anschlusstreffer zum vielumjubelten 3:4. Berlin wankte sichtlich und der AEV witterte seine Chance zum Ausgleich. Sebastian Wännström fehlten nur Zentimeter und nach der Herausnahme von Torhüter Markus Keller zugunsten eines 6. Feldspielers, hatte T.J. Trevelyan die Chance zum Ausgleich. Leider war das Glück und die Effizienz nicht auf der Seite der Augsburger. Die Eisbären mit ihrem zahlreicher Anhang atmeten nach der Schlusssirene und dem 4:3 Erfolg kräftig durch. Der zwischenzeitliche 0:4 Rückstand war dann für die Panther doch zu hoch, um das letzte Heimspiel erfolgreich zu gestalten. Doch das Team von Coach Kai Suikkanen zeigte Charakter und wurde nach Ende der Begegnung dafür auch mit viel Beifall von den AEV Fans belohnt.  Die Freude der Eisbären über den Sieg, war aber nach den anderen Ergebnissen der direkten Kontrahenten ( Frankfurt) nur sehr verhalten, denn jetzt hilft dem amtierenden Deutschen Meister am letzten Spieltag, nur noch ein überraschender Sieg der Augsburger Panther bei den Löwen, um Platz 10 und die Pre Play offs zu erreichen. Dazu müssen die Berliner natürlich auch ihr eigenes Heimspiel gegen Schwenningen gewinnen.

Leider haben die Augsburger Panther mit solchen Rechenspielen in dieser Saison gar nichts zu tun. Mit 50 Punkten aus 55 Spielen steht das Team letztendlich verdient auf dem vorletzten Tabellenplatz und wird sich mit ziemlicher Sicherheit erst einmal aus der höchsten deutschen Eishockeyliga verabschieden müssen. Doch die Hoffnung auf die 30. Saison in der DEL ist zumindest noch minimal vorhanden, bis aber dort die Entscheidungen fallen, dauert es noch viele unendlich lange Wochen bzw. Monate, denn neben den Play offs der DEL 2 ,brachte auch die finale Lizenzierung schon viele Überraschungen in 29 Jahren DEL.

Tore:
0:1 11:08 Matt White
0:2 19:54 Marco Nowak             5:4
0:3 21:38 Giovanni Fiore
0:4 27:35 Leo Pföderl
1:4 28:45 Sebastian Wännström
2:4 52:15 Dave Warsofsky         5:4
3:4 54:28 Matt Puempel

Strafzeiten:
Augsburg           7
Berlin                 6

Zuschauer:
6179 ( ausverkauft)

Schiedsrichter:
Schukies/Hoppe
Linienrichter:
Schwenk/Wölzmüller


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