Lukas Stahl - Aus einem Top-Kanuten wurde ein Top-Ironman

Samstag, 10. Juni 2023, 11:01 Uhr Wilfried Matzke

In Hamburg setzt er seine außergewöhnliche Sportkarriere fort

Lukas Stahl meisterte seinen ersten Ironman dieser Saison mit Bravour. In Hamburg beherrschte der 23-jährige Triathlet die Altersklasse 18-24 mit einem enormen Vorsprung. Er konnte seine Ironman-Bestzeit um 23 Minuten von 8:54 auf 8:31 Stunden steigern. Nun blickt Lukas Stahl optimistisch auf die Europameisterschaft am 2. Juli in Frankfurt am Main.

Es waren unglaubliche Durchschnittstempos, mit denen Lukas Stahl die drei Ironman-Disziplinen in Hamburg bewältigte. Der Horgauer kraulte mit vier Stundenkilometern, fuhr auf dem Rad mit 39 Stundenkilometern und lief Marathon mit 15 Stundenkilometern. Die offiziellen Einzelzeiten betrugen 56:10 Minuten für 3.800 Meter-Schwimmen, 4:36 Stunden für 180 Kilometer-Radfahren und 2:49 Stunden für 42 Kilometer-Laufen. Seine stärkste Disziplin war der Marathon mit einer Verbesserung von 16 Minuten. Nur wenige Teilnehmer, meist Profi-Triathleten, waren beim Laufen schneller. „Dank des guten Trainings bei der TG Viktoria“, meint Lukas Stahl.

„Ein professionelles Lauftraining in ein komplexes Ironman-Trainings- und Wettkampfprogramm zu integrieren, ist schwierig“, erläutert der Viktoria-Cheftrainer Adam Pilawa. In Hamburg wurde auch die Europameisterschaft der männlichen Profis ausgetragen. Denis Chevrot aus Frankreich verteidigte mit 7:26 Stunden seinen Titel. Bei den Amateuren war Lukas Stahl der zweitbeste Deutsche und der Gesamtfünfte unter den 2.005 Finishern. Seine Entscheidung, ins Profilager zu wechseln, steht für 2024 an. Der 23-jährige Horgauer möchte am 2. Juli in Frankfurt am Main seinen Europameister-Amateurtitel der Altersklasse 18-24 zum zweiten Mal verteidigen. „Ich bin äußerst optimistisch“, meint der Mechatronik-Student an der Augsburger Hochschule. Mit gutem Grund, denn der Multisportler von der TG Viktoria Augsburg hatte in Hamburg einen enormen Vorsprung von 1:04 Stunden auf den zweitplatzierten Franzosen seiner Kategorie.

Erneut einen Podestplatz in der Altersklasse strebt er dann am 10. September bei der Ironman- Weltmeisterschaft an. Diese Titelkämpfe finden erstmals nicht auf Hawaii oder coronabedingt am US-Festland statt, sondern im französischen Nizza. „Mit drei Ironmans und weiteren harten Wettkämpfen in diesem Jahr setzt Lukas auf seine stark ausgeprägte Regenerationsfähigkeit“, weiß Lars Leifeld, der Viktoria-Abteilungsleiter „Laufsport und Triathlon“. Vielleicht liegt diese besondere Eigenschaft auch an seiner außergewöhnlichen Sportkarriere. Bereits im Alter von acht Jahren hatte Lukas Stahl mit dem Kanu-Sport begonnen. Zuletzt überzeugte er im Jahr 2020 als Kanuslalom-Europameister mit der U23-Nationalmannschaft. Der gebürtige Hesse aus Hanau begann erst dann mit dem Triathlonsport. Dabei setzte er von Anfang an auf die Langdistanz, also den legendären Ironman-Wettkampf.

Text: Wilfried Matzke / WM

Bildquelle: Manuela Stahl


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