Leichtathletik: 1. Augsburger Sprinter- und Läuferabend

Donnerstag, 09. Juni 2016, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

Es war der Startschuss und Test zugleich für Wettkämpfe im sanierten Rosenaustadion, wofür die LG Augsburg jahrelang gekämpft hatte. Am Ende des Sprinter- und Läuferabends vergangenen Dienstag waren Athleten und Organisatoren allesamt zufrieden. Ein besonderer Gast überraschte mit einer Information aus Leichtathletik Verbandskreisen.



Aus sportlicher Sicht waren es zwei heimische Nachwuchstalente, die das Rosenaustadion mit neuen Rekordzeiten einweihten. Auf Nina Bauch (U18) war in den letzten Jahren immer Verlass, wenn sie in Augsburg (damals im Ernst-Lehner-Stadion) ihr Können unter Beweis stellen durfte. Doch dieses Mal war es etwas ganz Besonderes für sie. "Ich habe von der großen Historie des Rosenaustadions gehört und es ist eine besondere Ehre, hier im ersten Wettkampf dabei zu sein", motivierte sie sich für die 200 Meter. Wie entfesselt sprintete sie dann die halbe Stadionrunde und stellte mit 24,96 Sekunden bei leichtem Gegenwind sogar eine neue persönliche Bestleistung auf. In der Deutschen Bestenliste belegt die 16-jährige damit in der Klasse U18 (Jahrgänge 1999 und 2000) nun Platz 12, aber von ihrem Jahrgang 2000 ist sie aktuell die Schnellste.

Ebenfalls so flott wie noch nie zeigte sich Vereinskollege Aleksandar Askovic (U20) über die gleiche Distanz. Sein Ziel waren die 22 Sekunden, die er endlich unterbieten wollte. Dafür schlüpfte er nicht in das sonst übliche Trikot der LG Augsburg, sondern in einen hautengen farblich neutralen Einteiler, was ihm die Vereinsverantwortlichen auf Grund seiner Leistung verzeihen dürften. Mit seinem exzellenten neuen Hausrekord von 21,79 Sekunden machte er zudem vergessen, dass er vor einigen Wochen noch verletzt war. Er findet sich damit in der aktuellen Deutschen Bestenliste auf Rang 10 wieder.

Die 100 Meter der Frauen gewann Jennifer Brinkmann (LAZ Kreis-Günzburg) mit 12,62 Sekunden, bei den Männern trumpfte Markus Preißinger (TSV Schwabmünchen) mit 11,07 Sekunden auf. Er gewann auch über 200 Meter (22,30 Sekunden). Die Frauenwertung entschied Sabrina Slowiok (LG Augsburg) mit 27,02 Sekunden für sich.

Der Sieger über 400 Meter war mal ein großer Star der deutschen Leichtathletikszene. Vor 10 Jahren gewann Steffen Co über 800 Meter den Deutschen Vizemeistertitel vor Olympiasieger Nils Schuhmann. Den 38-jährigen hat es dann vor einigen Jahren beruflich nach Augsburg verschlagen, er trägt nun das Trikot der Viktoria Augsburg. "Fragt mich nicht warum, aber ich wollte unbedingt auch mal das ruhmreiche Rosenaustadion aktiv erleben", kommentierte er seinen überzeugenden Sieg über 400 Meter (50,71 Sekunden). Wie sehr das Feuer noch in ihm lodert, zeigte seine Bemängelung, dass er als Favorit auf Bahn zwei und nicht auf einer vorteilhafteren äußeren Bahn an den Start gehen durfte.

Auf zwei Stadionrunden (800 Meter) war Sofie Nixdorf (DJK Ingolstadt) mit 2:26,61 Minuten die Schnellste, bei den Männern gewann Felix Luckner (2:08,56 Minuten) von der LG Reischenau-Zusamtal.

Die 1.500 Meter waren in der Hand der Viktoria Augsburg. Bei den Frauen siegte Sandra Schorrer (5:07,42 Minuten), bei den Männern Florian Kerber (4:39,37 Minuten).

Im abschließenden Rennen über 5000 Meter war Frank Schlecht (LC Aichach) mit 16:56,55 Minuten unbezwingbar.

Angetan von den örtlichen Möglichkeiten und dem Organisationsgeschick der LG Augsburg war Jochen Schweitzer, der Präsident des Süddeutschen Leichtathletikverbandes. Er reiste extra aus Erding an, um über das Mikrofon zu verkünden, dass er alles daran setzen wird, dass Augsburg im nächsten Jahr im Rosenaustadion die Bayerische Meisterschaft der Aktiven ausrichten darf.

Gute Gelegenheit, dafür weiter zu üben, bietet bereits der kommende Samstag. Von 10:00 - 16:30 Uhr finden im Rosenaustadion die Schwäbischen Meisterschaften statt. Mit 447 Voranmeldungen wird dies die Nagelprobe für die LG Augsburg im sanierten Stadion sein. Der Eintritt ist kostenfrei, für Verpflegung ist gesorgt


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