Kraftlose Panther verlieren gegen die Iserlohn Roosters

Montag, 12. April 2021, 13:46 Uhr Robert Siller

Die Augsburger Panther verlieren nach glänzendem Start gegen die Iserlohn Roosters im Curt Frenzel Stadion mit 2:5.

Die Defizite im körperlichen Bereich machten sich ab dem 2. Drittel deutlich bemerkbar und waren spielentscheidend. Durch die Niederlage gegen die Sauerländer ist die Teilnahme an den Play off Spielen eigentlich nur noch theoretisch möglich. Dazu müssten die Augsburger ihre drei restlichen Spiele gewinnen und die Kontrahenten aus Schwenningen und Straubing mehrmals straucheln.

AEV startet furios und geht mit Doppelschlag schnell in Führung

Bereits nach 2Minuten und 51 Sekunden gingen die Panther durch ein schönes Tor von Max Eisenmenger mit 1:0 in Führung. Der AEV setzte nach und nur 75 Sekunden später klingelte es wieder im Iserlohner Tor. Brad McClure stocherte die Scheibe Iserlohns Torwart Andreas Jenike durch die Beine zum 2:0 für die Augsburger und die Panther hatten nur wenige Sekunden später in Überzahl die Chance auf eine noch klarere Führung. Doch der wiedergenesene Michael Clarke und Wade Bergman scheiterten am Roosters Goalie. Der AEV bestimmte weiterhin das Spiel und durfte in der 10. Spielminute wieder im Powerplay agieren. 

Aber auch in dieser Überzahlsituation wollte trotz einiger Chancen kein weiterer Treffer gelingen. Die ersten Angriffsbemühungen der Gäste gab es erst, als die Augsburger zum ersten Mal in Unterzahl agieren mussten, doch die Panther Abwehr um Torwart Markus Keller stand sicher. In der 18. Spielminute dann noch einmal die große Chance zum 3:0 für die Augsburger, doch Brad McClure scheiterte bei seinem Alleingang nur um Zentimeter. Nach ersten 20 Spielminuten führten die Augsburger Panther völlig verdient mit 2:0 und hatten die Begegnung voll im Griff.

Iserlohn stärker und körperbetonter im 2. Drittel

Nach der Drittelpause kamen die Gäste aus dem Sauerland aber mit einer völlig anderen Einstellung und Moral aus der Kabine und spielten mit erheblich mehr Tempo und Körpereinsatz. Die Panther ließen sich in die Defensive drängen und es wurde auf dem Eis hektischer und ruppiger. Es hagelte etliche Strafzeiten zuerst auf beiden Seiten und bei 4:4 Feldspielern gelang den Roosters der 1:2 Anschlusstreffer durch Brent Aubin. Ab diesem Zeitpunkt schien der Schalter bei Augsburger war irgendwie gezogen. Iserlohn dominierte die Begegnung und die Panther waren oft einfach einen Schritt zu langsam.  Die kleinlichen Schiedsrichter ahndeten dann auch jede Kleinigkeit, meistens gegen die Panther und die Augsburger konnten nur mit erheblichen Aufwand und vereinten Kräften den 2:1  Vorsprung in die 2. Drittelpause retten.

Roosters überlaufen die Panther Abwehr und drehen im letzten Abschnitt die Begegnung

Mit über 90 Sekunden Unterzahl mussten der AEV das letzte Drittel beginnen und die Gäste aus dem Sauerland sahen ihre Chance auf den schnellen Ausgleich. In der 42. Spielminute gelang den Roosters dann auch im Powerplay mit einem abgefälschten Schuss durch Joel Lowry das 2:2.  Das Momentum war jetzt komplett auf Seiten der Gäste und die Augsburger holten sich hintereinander weitere 3 Strafzeiten. Die permanenten Unterzahlspiele kosteten natürlich viel Kraft, aber der AEV überstand die kritische Phase ohne Gegentreffer. Jaroslav Hafenrichter hatte sogar in Unterzahl die große Chance zur Führung, was dem Spiel wohl noch einmal eine Wende gegeben hätte. 

Auf Pass von Drew LeBlanc scheiterte er frei vor Iserlohns Torwart Andreas Jenike nur ganz knapp. Beide Mannschaften mussten eigentlich in regulärer Spielzeit gewinnen und den Roosters gelang der wohl glückliche aber nicht unverdiente Führungstreffer zum 3:2 in der 50. Spielminute durch Alexandre Grenier. Glücklich weil von einem Panther Spieler abgefälscht, nicht unverdient weil die Gäste ab dem 2. Drittel die bessere Mannschaft mit mehr Siegeswillen waren. Die Augsburger wollten sich noch einmal gegen die Niederlage aufbäumen, doch nur knapp 4 Minuten später erzielte wieder Alexandre Grenier mit einem satten Schuss das entscheidende 4:2 für die Iserlohn Roosters. Coach Tray Tuomie nahm zwar gut 2 Minuten vor Ende der Begegnung seinen Torwart Markus Keller zugunsten eines 6. Feldspielers vom Eis, doch Erfolg hatte diese Maßnahme keine mehr. Im Gegenteil 54 Sekunden vor der Schlusssirene besiegelte Iserlohns Casey Bailey mit dem Schuss in das verlassene Augsburger Tor zum 5:2 die Niederlage und fast alle Hoffnungen auf eine Play off Teilnahme für die Augsburger Panther.

Warum der AEV nach einem starken 1. Drittel und einer 2:0 Führung das Spiel völlig aus der Hand gab, ist wohl nur der derzeitigen körperlichen Verfassung, der Formschwäche einiger Schlüsselspieler und dem unterirdisch schlechten Powerplay zu erklären. Die zum Teil nicht nachvollziehbaren Schiedsrichterentscheidungen mit den vielen Strafzeiten für den AEV war sicher auch kein unbedeutenter Faktor. Aber insgesamt muss man einfach feststellen, die zu unterschiedlichen Leistungen während der gesamten schwierigen Saison, waren einfach wohl nicht ausreichend für einen Platz unter den ersten 4 der DEL Gruppe Süd. 

Noch sind aber 3 Spiele zu absolvieren und im Eishockey kann viel passieren. Das nächste Heimspiel findet bereits am kommenden Dienstag um 18.30 Uhr gegen die Düsseldorfer EG statt. Dies ist 5 Tage vor Ende der Hauptrunde kurioserweise erst das erste Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften, am kommenden Freitag müssen dann die Panther in ihrem letzten Auswärtsspiel dann sofort wieder gegen den gleichen Gegner in Düsseldorf antreten. 

 

Augsburger Panther: Keller, Lamb, Rogl, Bergman, Valentine, Tölzer, Haase, Sezemsky- Clarke, Payerl, Kristo, Holzmann, LeBlanc, Abbott, Hafenrichter, Stieler, McClure, Sternheimer, Kharboutli, Eisenmenger

 

Tore:

1:0 02:51 Max Eisenmenger

2:0 04:06 Brad McClure

2:1 24:14 Casey Bailey         4:4

2:2 41:05 Joel Lowry           5:4

2:3 49:37 Alexandre Grenier 

2:4 53:10 Alexandre Grenier 

2:5 59:06 Casey Bailey         5:6

 

Strafminuten:

Augsburg:           18

Iserlohn               12

 

Schiedsrichter: Rantala, Steingross

Linienrichter:    Gaube, Wölzmüller


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