Kangaroos unterliegen im schwäbischen Derby knapp

Sonntag, 01. Februar 2015, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Die BG Topstar Leitershofen-Stadtbergen hat das Spitzenspiel der Regionalliga gegen Nördlingen mit 65:70 (38:24) verloren. Im letzten Viertel gaben die Kangaroos einen deutlichen Vorsprung noch aus der Hand.

Der große Traum vom Aufstieg in die Zweite Liga beflügelte die Basketballer gegen den früheren Bundesligisten im schwäbischen Derby. Nördlingen ist wegen seiner Dreipunkteschützen gefürchtet, aber die sichere Verteidigung hatte die Gäste anfangs gut im Griff. Nach dem ersten Viertel führten die Hausherren mit 18:14 und bauten ihren Vorsprung weiter aus. Nördlingen fand überhaupt nicht ins Spiel, in den ersten drei Vierteln gelang den Giants kein einziger erfolgreicher Wurf von jenseits der 6,75 Meter – Linie.

Der Lohn für die engagierte Vorstellung war eine deutliche 38:24 Halbzeitführung. Und die Kangaroos machten auch im dritten Viertel genauso weiter. Bis zum 51:35 waren sie die klar bessere Mannschaft. Danach kam es aber zum Bruch im Spiel der Hausherren. Im Angriff zogen sie jetzt nicht mehr so konsequent zum Korb und leisteten sich immer wieder leichte Ballverluste. So kam Nördlingen im letzten Viertel gewaltig auf und rückte immer näher. Die Kangaroos verloren außerdem einige Spieler durch das fünfte Foul, das machte es dem Gegner noch leichter.

Eine Minute vor dem Ende schafften die Gäste mit dem ersten erfolgreichen Dreipunktewurf die erste Führung. Das 64:66 konnte die BG im nächsten Angriff nicht kontern, nur einer von zwei Freiwürfen fand den Weg in den Korb.

Den knappen Vorsprung ließ sich der Tabellenführer nicht mehr nehmen, nach vier spannenden Vierteln setzte sich Nördlingen etwas glücklich mit 65:70 (38:24) durch. Damit ist den Giants der Aufstieg in die Zweite Liga kaum mehr zu nehmen, die Kangaroos wollen in den neun verbleibenden Spielen aber ihre Position in der Spitzengruppe der Regionalliga verteidigen.

BG TOPSTAR Leitershofen/Stadtbergen: Spindler (2), Lockhart (12), Behnisch (2), Braun (4), Chalusiak (7/1 Dreier), Uhlich (7), Hadzovic (10), Veney (6), Debelka (4/1 Dreier, Knopke (6), Lester (5), Breuer.

Stimmen zum Spiel:
BG-Headcoach Adnan Badnjevic:
„30 Minuten lang haben wir unseren Matchplan umgesetzt und ein sehr gutes Spiel gegen den Tabellenführer gezeigt. Man hat da gespürt, dass die Mannschaft total fokussiert auf den Sieg war. Ich glaube irgendwann haben sich dann meine Spieler zu sehr mit dem Gedanken befasst, dass wir dieses Spiel gewinnen können. Und von da an ging es bergab, wir haben im Angriff dann nicht mehr den Zug zum Korb gefunden. Trotzdem hätte es gereicht, wenn wir zumindest eine bessere Freiwurfquote gehabt hätten. Am Freitag hatten wir im Training glaube ich 90% versenkt, im Spiel heute waren es regionalligaunwürdige 41%. Daran und an der Phase, als wir wieder sieben, acht Minuten lang kaum einen Korb gemacht haben, sieht man, dass unser Team gegenüber Nördlingen einfach noch stärker im Entwicklungsprozess ist“.

BG Co-Trainer Robert Mattis: „Das heutige Spiel hatte wirklich erstaunliche Statistikwerte. Von insgesamt 34 Dreiern auf beiden Seiten waren nur 3 im Korb. Nördlingen bekam sagenhafte 55 Freiwürfe und hat davon 41 getroffen, wir von 27 gerade mal elf. Dazu ein Foulverhältnis von 39:26, also gesamt 65 Fouls im Spiel. Die Partie war daher sicher für die Zuschauer zumindest unterhaltsam wie spannend. Unter dem Strich muss man sagen, dass wir heute eher an uns als am Gegner, der natürlich trotzdem eine hohe individuelle Klasse besitzt, gescheitert sind. Insgesamt eine unnötige Niederlage“.

BG-Abteilungsleiter Andres Santiago: „Zu den drei direkten Konkurrenten an der Tabellenspitze fehlt uns aktuell noch ein Quäntchen an Klasse, das hat man heute wieder gesehen, auch wenn sich alle Spieler toll reingehängt haben. Dass die Trainer emotional mit den Schiedsrichtern kommunizieren geht in Ordnung. Allerdings würde mich schon interessieren, wie es in der Nördlinger Halle ankäme, wenn unser gesamtes Management in der Halbzeit geschlossen auf die Schiedsrichter losgeht. Da war ja am Samstagabend halb Nordschwaben am Kampfrichtertisch. Aber egal, schuld waren wir heute selbst und deshalb wollen wir nicht versäumen, den Riesern zum jetzt ziemlich sicheren Aufstieg schon einmal als Allererste zu gratulieren. Aber auch wir werden unseren Weg konsequent fortsetzen“.

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