Kangaroos erwarten Schwelm zu Spiel zwei

Samstag, 23. März 2013, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

„Do or die“ heißt es für die BG TOPSTAR Leitershofen/Stadtbergen im Playoff-Achtelfinale der 2. Basketball Bundesliga PRO B am Samstagabend. Denn dann gastieren die Schwelmer Baskets zum zweiten Spiel der Serie in der Osterfeldhalle (Sprungball 20 Uhr). Und aufgrund der Niederlage im ersten Aufeinandertreffen vor Wochenfrist in Westfalen wäre die Saison im Falle einer Niederlage nach dieser Partie für die Kangaroos entweder bereits beendet oder führt eben bei einem Sieg am kommenden Dienstag zum dritten und entscheidenden Spiel erneut in den Westen der Republik.

Trainer Stefan Goschenhofer hatte beim offenen Medientalk nach dem Spiel letzte Woche die Lacher auf seiner Seite, als er mit einem Grinsen im Gesicht ankündigte, dass man die Leitershofer in dieser Saison schon noch einmal in der Sporthalle West in Schwelm begrüßen dürfe, und zwar Dienstagabends. Zu dürftig war die Vorstellung seines Teams vor allem in der ersten Halbzeit gewesen, als dass die rund 200 Zuhörer, die zumeist gelb gekleidet mit einem Bierchen in der Hand ein wenig Atmosphäre wie im nah gelegenen Dortmunder Westfalenstadion verbreiteten, dieser Aussage hätten größeren Glauben schenken können. Einer der wenigen, der sich nicht in die Reihe der gut gelaunten Fans eingereiht hatte, war allerdings der neben Goschenhofer sitzende Baskets Coach Raphael Wilder. Diesem merkte man an seinen Gesichtszügen an, dass ihm die Euphorie der Fans schon ein wenig zu weit ging. Auch wenn er eine klare Aussage tätigte, dass man die Serie natürlich nicht über drei Spiele laufen lassen wolle. Verständlich, dass der Erste der Nordgruppe dieses Ziel verfolgt und auf diesem Weg gleich Kräfte für das Viertelfinale sammeln möchte. Die Leitershofer hingegen haben exakt natürlich diese Verlängerung im Auge. Kapitän Sebastian Montag, der nach dieser Saison die Basketballstiefel nun definitiv an den berühmten Nagel hängen wird: „Nach den Playoffs ist für mich Schluss mit Basketball, ich muss jetzt auf meinen Körper hören. Aber die Playoffs jetzt noch ein wenig zu verlängern, dagegen hätte ich nichts, denn ansonsten wäre das Spiel gegen Schwelm ja schon mein Allerletztes. Ich könnte mir als schönes Karriereende aber durchaus dann auch das Viertelfinale gegen unseren alten Rivalen Nördlingen vorstellen“, deutet der 30-jährige Leitershofer Teamsenior an, dass er und seine Kollegen die Saison gedanklich noch keinesfalls beendet haben.

Den Wunsch ihres Kapitäns zu erfüllen stellt eine Hürde dar, die für die TOPSTAR Kangaroos aber mehr als hoch liegt. Denn Schwelm hatte sich im ersten Spiel als wahre Spitzenmannschaft präsentiert. Mit einem überragenden US-Amerikaner Julius Coles, dem Experten schon jetzt BBL-Niveau attestieren. Mit überragenden Dreierschützen wie Darrel Hamilton und Lars Wendt. Dazu mit körperlich sehr starken und PRO A-erfahrenen Brettspielern wie Sebastian Schröter, Dario Fiorentino und dem Ex-Leitershofer Andreas Kronhardt. Kangaroo Co-Trainer Adnan Badnjevic: „Nicht zu vergessen ist bei Schwelm auch Kapitän Fabian Gentgen, der im ersten Spiel mit seinem bedingungslosen Einsatz ein absoluter Faktor von der Bank war. Wir müssen am Samstag viel enger an den Gegenspielern stehen, dürfen gerade die Dreierschützen der Schwelmer nicht wieder zum fröhlichen Schießen einladen und deren offensiv-Feuerwerk stoppen. Und unsere Leader im Team müssen wirklich über 40 Minuten hinweg die richtige Körpersprache zeigen und nicht mit hängenden Köpfen über das Feld schleichen, wenn der Gegner aufdreht. Denn außer von Johnny Genck und Richie Fröhlich kam da im ersten Spiel viel zu wenig“, äußert Badnjevic durchaus auch Kritik an den Leistungsträgern. Der Assistent von Trainer Goschenhofer wird allerdings nicht beim Spiel dabei sein, da er zeitgleich mit der zweiten Mannschaft das letzte Saisonspiel bei München-Ost bestreitet und man diese Partie nicht verschieben konnte. Da die Zweite aber den Klassenerhalt in der 2. Regionalliga Süd bereits gesichert hat, kann Badnjevic zumindest Centerspieler Viktor Vladov an die Erste abgeben, die somit mit exakt gleicher Aufstellung wie beim ersten Spiel an den Start geht. Eventuell ergänzt um Alexander Chalusiak, der nach seiner Handverletzung unter der Woche weitere Trainingseinheiten absolviert hat und dem bereits letzte Woche in Zivil auf der Bank sitzend anzumerken war, dass er wieder heiß auf eine Rückkehr auf das Feld ist.

Komme es wie es wolle, die Kangaroos werden auf jeden Fall heiß sein, in der vollen Osterfeldhalle dem Gegner und den Fans einen großen Kampf zu bieten und bauen ganz darauf, die seit Dezember anhaltende Serie der Unbesiegbarkeit im alt ehrwürdigen Stadtberger Basketballtempel zu verteidigen.

Die Osterfeldhalle öffnet am Samstag um 19 Uhr. Karten können bis Samstagmittag über E-mail karten@bg-ls.de reserviert werden. Für Dauerkarteninhaber wird eine eigene Kasse eingerichtet, Sponsorenkarten behalten weiterhin Gültigkeit. Es wird den Fans empfohlen, rechtzeitig zu erscheinen. Parkplätze stehen auf dem lehrerparkplatz der Schule und begrenzt in der Tiefgarage des Bürgerzentrums zur Verfügung.

Statistiken zum Hinspiel
Aus beiliegenden Statistiken (Schwelm zuerst genannt) wird deutlich, weshalb die Kangaroos letzte Woche in Schwelm unterlegen waren und wo es gilt, den Hebel anzusetzen.

Endstand: 110:87 (29:23; 63:40; 87:66)
Rebounds: 39:31
Assists: 21:14
Turn-Overs: 8:10
Steals: 4:4
Wurfquote Feld: 66/36 : 67/30
Wurfquote Dreier: 24/11 : 17/8
Wurfquote Freiwürfe: 34/27 : 22/19
Effizienzwert gesamt: 126:87
Bester Effizienzwert Einzelspieler: Coles 31 – Fröhlich 22


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