Friedberg gewinnt im Handballderby knapp gegen Haunstetten

Montag, 02. November 2015, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Die Friedberger Erste hat ein packendes Handballderby in Haunstetten mit 27:26 (14:14) für sich entscheiden können. Damit stürzten die Handballer nicht nur den Tabellenführer, sondern meldeten sich auch nach zuletzt zwei Niederlagen wieder zurück.



Die Halle in Haunstetten war voll, zahlreiche Fans der Herzogstädter hatten sich auf den Weg nach Augsburg gemacht und unterstützten ihr Team lautstark. Die Gastgeber hatten bislang nur eine Niederlage auf dem Konto und lagen damit an der Spitze der Bayernliga. Aber der TSV hatte von Beginn an Vorteile gegen den Tabellenführer.

Die Abwehr stand sehr sicher, und vorne nutzten die Friedberger die Räume, die ihnen die offensive 3 – 2 – 1 – Deckung von Haunstetten bot. Sie waren stets in Bewegung, hinterliefen die vorgerückten Abwehrspieler und führten von Beginn an. Nach dem 5:3 kam der TSV zwar erstmals in Unterzahl und kassierte nach technischen Fehlern im Angriff Kontertore und den Ausgleich im Handballderby. Aber die Gastgeber konnten den Schwung nicht nutzen, nach dem 9:5 nahmen die Augsburger eine frühe Auszeit. Bis zur 20. Minute kam Haunstetten dann wieder auf 9:7 heran.

Das Spiel folgte in der ersten Hälfte immer demselben Muster. Stets zog Friedberg etwas weg, führte dann mit zwei oder mehr Toren, aber immer konnte Haunstetten zurückkommen und den Ausgleich schaffen, nur um kurze Zeit später wieder zurückzuliegen. Darum war das 14:14 zur Pause für Friedberg etwas unbefriedigend, mit der Schlusssirene vergaben die Gäste einen Siebenmeter und hatten davor auch schon einige gute Chancen liegen gelassen.

Direkt nach Wiederbeginn schaffte Haunstetten seine erste Führung, doch danach übernahm Friedberg erneut das Kommando im Handballderby. Immer wieder zog der TSV etwas weg, die Augsburger kamen aber regelmäßig wieder ran. Mitte der zweiten Hälfte führte Friedberg mit 21:20, baute die Führung aber nach zwei schönen Kontern rasch auf 23:20 aus.

Acht Minuten vor dem Ende wackelte der TSV etwas, eine umstrittene Zeitstrafe und ein nicht geahndetes klares Foul bei einem Tempogegenstoß ließen Haunstetten beim Zwischenstand von 24:23 Hoffnung schöpfen. In den nächsten beiden Angriffen zeigte Lukas Aigner aber, wie wichtig er ist für das Team. Zweimal ging er allein auf die Deckung zu, zweimal fand er die Lücke und netzte ein, Friedberg führte wieder mit 26:23 im Handballderby.

Danach machten es die Herzogstädter aber unnötig spannend. Trotz einer Überzahl traf Friedberg plötzlich nicht mehr, zwei freie Würfe vom Kreis landeten jeweils am Pfosten. Es sollte Fabian Abstreiter vorbehalten bleiben, das entscheidende Tor zu machen. Der Halblinke ging 20 Sekunden vor Schluss beim Stand von 26:25 mit Tempo auf die Abwehr, kam außen am Gegenspieler vorbei und hämmerte den Ball im Fallen aus sechs Metern in die Maschen. Haunstetten schaffte wenige Sekunden vor Schluss nur noch den Anschlusstreffer, danach war die Freude bei den Herzogstädtern riesengroß. Das 27:26 (14:14) nach zwei Niederlagen bringt die Handballer in der Bayernliga vorerst auf den dritten Rang nach vorne.

Trainer Manuel Vilchez – Moreno war stolz auf seine Mannschaft: „Dieses Spiel haben wir als Team gewonnen. Beim Tabellenführer ist es immer schwierig, aber die Jungs haben mit großem Einsatz das Spiel über weite Strecken kontrolliert. Jeder kannte seine Rolle und hat sie super ausgefüllt. Auch, als es knapp wurde am Schluss, haben wir die Ruhe und das Selbstvertrauen behalten. Vorne haben wir tollen Handball gezeigt, und die Abwehr war hervorragend.“

Für den TSV Haunstetten spielten: Rothfischer, Fischer (Tor); Volmering (5); Horner (5/1); Smotzek (5/3); Fuchs (3); Wiesner, Schaudt (je 2); Neuhaus, Elsinger, Spremann, Schnitzlein (je 1); Albrecht, Link

Für den TSV Friedberg spielte: V. Petersdorff (1. - 30.); Eberle (31. - 60.); Wagenpfei (3); Knittl (2); Thiel (3); Schnitzlein (2); Augner (2); S. Schwarz (3); Aigner (5); Okyere; Jähn; Grobe; Abstreiter (6); Schneider (1).

Fotos by Christian Kolbert | Fotoanfragen an info@kolbert-press.de




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