Eine Bauchmuskelzerrung bremst Christoph Lux

Donnerstag, 22. September 2022, 12:30 Uhr Wilfried Matzke

Viktoria-Ultraläufer kämpft sich bei der 24-Stunden-Europameisterschaft in Verona durch

Läufe jenseits der Marathondistanz von 42,195 Kilometern heißen in der Kurzform „Ultra“. Ultraläufer schwärmen von diesen Herausforderungen, welche Nicht-Ultraläufer als verrückt bezeichnen. Bei der längsten Meisterschaftsdisziplin, dem 24-Stunden-Lauf, gehört der Augsburger Christoph Lux zu Deutschlands Besten.

Christoph Lux kam mit seinen 228,4 Kilometern auf den 44. Platz bei der Europameisterschaft im 24-Stunden-Lauf. Als zweitbester Deutscher im norditalienischen Verona gehörte der Augsburger zum vierköpfigen Nationalteam. Das letztendliche Trio konnte bei 37 teilnehmenden Nationen den zwölften Rang belegen. Lux blieb weit unter dem von ihm gehaltenen schwäbischen Rekord von 252,8 Kilometern aus dem Jahr 2019.

Die Europameisterschaft mit ihren 213 Athleten ging auf einer asphaltierten Runde von 1525 Metern mit jeweils einer Stadionrunde über die Bühne. So absolvierte Lux fast nonstop 149 Runden. „Es war mein bislang schwerstes Rennen“, berichtet der 44-jährige Ultralangstreckler von der TG Viktoria Augsburg. Eigentlich hatte er sich richtig gut gefühlt und sogar mit einer neuen Bestleistung geliebäugelt. Aber Christoph Lux bekam in Verona starke Probleme. Seit einer Lebensmittelvergiftung im Juli leidet er unter einer Bauchmuskelzerrung, die sich mit fortschreitender Getränke- und Nahrungsaufnahme schmerzhaft bemerkbar machte. Während so einem Rennen ist ein Flüssigkeitsverlust von 12 bis 15 Litern und ein Verbrauch von rund 15.000 Kalorien auszugleichen.

„Der ganze Körper muss bei einem 24-Stunden-Wettkampf zu einhundert Prozent mitmachen, so auch die Psyche und der Magen“, weiß der Gögginger. Die Beine seien oft das geringste Problem. Lux hatte heuer mehr als 4000 Trainingskilometer absolviert, darunter 498 Kilometer in acht Tagen mit Rucksack auf dem Jakobsweg. „Mit meiner Leistung von Verona habe ich zumindest die Perspektivnorm von 225 Kilometern für die 24-Stunden-Weltmeisterschaft im Dezember 2023 in Taiwan erfüllt“, tröstet sich Christoph Lux. Als Athletensprecher der Ultraläufer beim Deutschen Leichtathletik-Verband freut er sich natürlich über die EM-Bronzemedaille des deutschen Damenteams.


Text: Wilfried Matzke / WM

Bildquelle: Christoph Lux


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