Augsburger Panther verlieren Kellerduell gegen die Eisbären

Montag, 19. Dezember 2022, 12:58 Uhr Robert Siller

Die Augsburger Panther konnten im Tabellenkellerderby gegen die Bundeshauptstadt keinen Befreiungsschlag landen.

Vor 5050 restlos enttäuschten Augsburger Fans, unterlagen die Augsburger Panther den Eisbären aus Berlin mit 2:3 und rutschten wieder auf Rang 14 der DEL Tabelle ab. Neben dem Langzeitverletzten Warsofsky und John Rogl, musste Coach Peter Russel auch auf die kurzfristig erkrankten Matt Puempel und Henry Haase verzichten. Dafür stand nach langen verletzungsbedingten Wochen wieder Blaz Gregorc in der Anfangsformation.

Schlechter Start und positive Erlebnisse im 1. Drittel für den AEV
62 Sekunden war die Partie alt und schon stand 1:0 für die krisengeschüttelten Eisbären aus Berlin. Eisbären Stürmer Marcel Nöbels brachte die Scheibe vor das Tor von Dennis Endrass und Kevin Clark fälschte den Puck minimal ab und schon war es passiert. Das Spielgerät rutschte dem AEV Goalie durch die Beine zur Führung der Hauptstädter. Berlin setzte nach und hat einige Gelegenheiten zum Ausbau der Führung, doch Dennis Endras und Pech verhinderten zum Glück einen höheren Rückstand für die Panther. Doch dann nahm sich Augsburgs Ryan Kuffner in der 5. Spielminute ein Herz, er schnappte sich den Puck, ging an 4 Berliner Spielern vorbei und hämmerte die Scheibe in den rechten oberen Winkel zum 1:1. In den nächsten Spielminuten entwickelte sich ein wildes Spiel mit vielen Offensivaktionen auf beiden Seiten. Es folgte in der 9. Spielminute das erste Powerplay für die Panther und die Augsburger brauchten nur 5 Sekunden , um nach dem gewonnen Bully durch Brady Lamb mit 2:1 in Führung zu gehen. Bei diesem Treffer machte auch Eisbären Torwart Juha Markkanen nicht die glücklichste Figur. Die Panther hatten das Spiel schnell gedreht und das Momentum auf ihrer Seite. Leider war das 2. Powerplay in der 14. Spielminute alles andere als gut, bei einem Break hatten die Eisbären durch Fiore sogar die große Chance in Unterzahl zum Ausgleich. Doch Augsburgs Torhüter verhinderte das 2:2. Auch die weiteren Spielminuten verliefen hektisch mit vielen Tormöglichkeiten für beide Mannschaften. Nach 20 aufregenden, aber auch mit vielen Fehlern behaftete Spielminuten konnte der AEV mit einer 2:1 Führung in die erste Drittelpause gehen.

Berlin dreht die Begegnung
Waren es im 1. Drittel 62 Sekunden, so brauchten die Gäste aus Berlin im 2. Abschnitt nur 32 Sekunden, um das zweite Tor zu erzielen. Der Augsburger Matt White schlenzte den Puck Richtung Augsburger Tor und zur Überraschung aller fand das Spielgerät über die Schulter von Dennis Endras den Weg über die Linie zum 2:2 Ausgleich. Wieder einmal war eine hart umkämpfte Führung schnell dahin. Es folgte die erste Strafzeit für die Augsburger, Berlin erzeugte zwar Druck, aber eigentlich überstand der AEV dieses Unterzahlspiel ohne größere Probleme. Bei mehr Effizienz wäre sogar ein Unterzahltor bei einem Break möglich gewesen. Die Augsburger übernahmen nun wieder die Initiative und setzten sich im Berliner Drittel fest. Leider kreiselten die Panther mehr um das Berliner Tor, statt mit Schüssen den nicht unbedingt sicheren Berliner Torwart in Gefahr zu bringen. Dies änderte sich auch nicht im 3. Überzahlspiel, Möglichkeiten zur erneuten Führung waren da, aber immer noch eine bessere Einschussmöglichkeit zu finden als abzuschließen, war sicher nicht die beste Lösung, zeigt aber die komplette Verunsicherung in die eigenen Qualitäten. Nach einem individuellen Aufbaufehler des AEV, kamen die Eisbären in der 34. Spielminute an den Puck und hatten plötzlich gegen eine zu weit aufgerückte Augsburger Abwehr eine 2:1 Situation, die am Ende mit der 3:2 Führung durch Zach Boychuk endete. Die Augsburger Panther lagen in diesem wichtigen Spiel wieder in Rückstand und der Stecker schien jetzt komplett gezogen. Fehlerhaft und viel zu zaghaft agierten die Cracks des immer ratlos werdenden Panther Coachs Peter Russel. Brady Lamb verzog völlig freistehend aus wenigen Meter und David Stieler scheiterte an Berlins Torwart Markkanen Sekunden vor der 2. Drittelpause. Nach 40 Spielminuten führten die auch nicht unbedingt vor Selbstvertrauen aufblühenden verunsicherten Gäste knapp mit 3:2.

Total enttäuschende Panther im Schlussabschnitt
Die Augsburger Fans erwarteten im letzten Drittel einen motivierten Sturmlauf in Richtung Ausgleich und wurden von ihrem Team maßlos enttäuscht. Mit kaum einer Idee und immer nach dem gleichen Muster, versuchten die Augsburger ihre Angriffe nach vorne zu bringen. Auch bei zwei Überzahlsituationen gab nur wenig Gefahr für das Berliner Tor, zu statisch und ohne die nötigen Überraschungsmomente überstanden die Eisbären ihre Unterzahlsituationen ohne große Probleme. Auch von der Trainerbank gab es keinerlei positive Impulse und auch der letzte Wille ,den so wichtigen Ausgleich zu erzwingen war auch nicht unbedingt zu verspüren. Es ist auch nicht verboten, die zu Verfügung stehende Auszeit nicht erst in der letzten Minute/Sekunde zu nehmen, um die Mannschaft noch einmal auf die restliche Spielzeit einzustimmen. So verliefen die letzten Spielminuten, trotz allem Bemühen ohne große Höhepunkte und die Augsburger Panther mussten eine äußerst bittere Heimniederlage in diesem Kellerduell hinnehmen. Seit langer Zeit verabschiedeten die völlig unzufriedenen Fans ihre Spieler nach der Schlusssire mit Pfiffen. Mit jetzt 30 Punkten aus 29 Spielen wird die Luft am Tabellenende in Richtung Klassenerhalt immer dünner und die Mannschaft findet einfach nicht zu der notwendigen Form, um konstant zu punkten. Die Verantwortlichen der Augsburger Panther müssen wohl jetzt schnell die richtigen Entscheidungen für den Rest der Saison treffen. Dies betrifft sicher die letzte Importlizenz, aber auch die Überprüfung der Chemie zwischen dem Cheftrainer und den Spielern. Qualitativ müsste die Mannschaft eigentlich bessere und konstantere Leistungen erbringen können.

Bereits übermorgen geht es weiter, wenn der AEV bei den Kölner Haien zu Gast ist. Das nächste Heimspiel findet dann am 2. Weihnachtsfeiertag um 19.00 Uhr im Curt Frenzel Stadion statt. Zu Gast ist dann der derzeit dominierende Tabellenführer aus München.

Tore:
0:1 01:02 Kevin Clark
1:1 04:28 Ryan Kuffner
2:1 08:41 Brady Lamb                      5:4
2:2 20:32 Matt White
2:3 33:14 Zach Boychuk

Strafminuten:
Augsburg                         2
Berlin                               10

Zuschauer:
5050

Schiedsrichter:
Roman Gofman/Eduards Odins
Linienrichter:
Marius Wölzmüller/Tobias Züchner


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