Augsburger Panther verlieren auch gegen Straubing Tigers

Samstag, 25. Februar 2023, 12:24 Uhr Robert Siller

Trotz einer 4:1 Führung nach 40 Spielminuten, gaben die Augsburger Panther das Spiel noch aus der Hand und verloren mit 4:5.

5547 Zuschauer wurde am heutigen Abend aufgezeigt, warum die Tabelle nicht lügt und der vorletzte Tabellenplatz auch seine Richtigkeit hat. 2 Drittel spielten die Panther richtig gutes Eishockey und zeigten ihre eigentlich vorhandenen Qualitäten. Doch wie instabil das Team ist, zeigte sich in den letzten 20 Spielminuten. 1 Gegentor reicht aus, um die Mannschaft völlig zu verunsichern, dazu fehlen einfach auch die Führungsspieler und ein zumindest überdurchschnittlicher Torwart. Dennis Endras erinnert die älteren Augsburger Fans an die auch völlig misslungene Rückkehr von Torhüter Klaus Merk in den neunziger Jahren.



Schwungvolles 1. Drittel
Mit viel Elan und Power, begannen die Augsburger die Anfangsphase und erarbeiteten sich gleich zwei große Chancen durch Sam Soramis und Adam Payerl. Straubing fand nur schwer in die Begegnung und der AEV war die überlegene Mannschaft. Drew LeBlanc belohnte die Panther dann auch in der 9. Spielminute mit der verdienten 1:0 Führung. Die Abwehr stand sicher und die Angriffe wurden durchdacht nach vorne getragen. Erst ein individueller Fehler von Kapitän Brady Lamb, ermöglichte den Niederbayern in der 19. Spielminute die Chance zum Ausgleich und Garrett Festerling verwandelte eiskalt zum 1:1. Doch nur 49 Sekunden später, waren die Augsburger wieder in Führung. Sebastian Wännström traf 14 Sekunden vor Drittelende zum 2:1 für den AEV. Mit diesem Ergebnis ging es in die erste Drittelpause.

Panther bauen Vorsprung im 2. Drittel aus
Durch eine schnelle Strafzeit für die Straubing Tigers, blieben die Augsburger Panther auch zu Beginn des 2. Abschnitts am Drücker und erarbeiteten sich in Überzahl einige gute Möglichkeiten. Im Powerplay gelang zwar noch kein Tor, aber in der 24. Spielminute drückte Justin Volek das Spielgerät zum 3:1 über die Linie, nachdem vorher T.J Trevelyan mit einer Energieleistung nur die Latte getroffen hatte. Auch der anschließende Videobeweis änderte nichts am regulären Treffer für den AEV. Mit diesem 2 Tore Vorsprung, wuchs sichtbar auch das Selbstbewusstsein bei den Augsburgern und die Panther zeigten richtig gutes Eishockey. In der Defensive wurde diszipliniert gearbeitet und den Rest hielt der bis dahin gut haltende Dennis Endras in Tor der Panther. In der 36. Spielminute durften die Panther zum zweiten Mal in Überzahl agieren, gefährlich wurde es dabei aber vor dem Straubinger Tor leider nicht. Dies wurde aber 53 Sekunden vor Ende des 2. Abschnitts nachgeholt. David Warsofsky traf mit seinem Schuss genau in den rechten oberen Winkel und es stand 4:1 für die Augsburger. Was für ein toller Zwischenstand nach 40 Spielminuten nach einer richtig guten Leistung der Mannschaft. Dieser Vorsprung sollte doch eigentlich zu einem Erfolgserlebnis reichen, dachten wohl alle Augsburger Fans.

Panther brechen im 3. Drittel ein und verlieren die Partie
Dass die Tigers die Begegnung aber noch nicht abschenkten, zeigten sie von Beginn an des letzten Drittels und wurden schnell belohnt. In der 42. Spielminute nutzten die Niederbayern einen individuellen Fehler von John Rogl zum 2:4 durch Joshua Samanski. Die Panther wurden sofort unsicherer in ihren Aktionen und die Gäste witterten ihre Chance. Für Entlastung der AEV Abwehr sorgte eine erneute Strafzeit für die Tigers, doch die Panther konnten das Powerplay leider wieder nicht zu einem Torerfolg nutzen. Lamb und Payerl vergaben dabei hochkarätige Chancen. Nach überstandenem Unterzahlspiel, übernahmen die Gäste sofort wieder die Initiative und erzielten in der 48. Spielminute den 3:4 Anschlusstreffer durch Marcel Brandt. Dennis Endras im Augsburger Tor flutschte dabei der Puck unglücklich durch die Hosenträger in das Tor. Die Augsburger Panther versuchten jetzt die Führung über die Zeit zu bringen und durften ab der 55. Spielminute sogar noch einmal mit einem Spieler mehr auf dem Eis agieren. Doch dem AEV gelang der wohl zu diesem Zeitpunkt spielentscheidende Treffer zum 5:3 leider wieder nicht. Etliche Male fehlten nur Zentimeter, aber auch das 4. Powerplay blieb ohne Torerfolg. Es kam , wie es kommen musste, Straubing nahm knapp 2 ½ Minuten vor Spielende den Torwart vom Eis und erzielte 110 Sekunden vor Spielende das 4:4 durch Luke Adam. Eigentlich nur ein Schüsschen, aber der Puck fand an Panther Torhüter Dennis Endras vorbei einen Weg in das Tor. Dabei machte der Panther Goalie eine ganz schlechte Figur, dieser Schuss muss einfach von einem DEL Torwart gehalten werden. Die Panther fuhren mit hängenden Köpfen zur Auswechselbank. Dieser Eindruck täuschte nicht, denn die Augsburger fanden sogar noch den Weg, das Spiel binnen weniger Sekunden komplett aus der Hand zu geben.

Nur 40 Sekunden später, gelang den Niederbayern gegen eine total konfuse Panther Abwehr das 5:4 durch Taylor Leier. Unglaublich, was sich im Curt Frenzel Stadion abspielte und das Spiel war noch nicht zu Ende. Jetzt zogen die Panther ihren Torhüter und tatsächlich gelang Terry Broadhurst wenige Sekunden vor der Schlusssirene der vermeintliche 5:5 Ausgleich. Doch die Schiedsrichter Iwert und Frano schauten sich das Tor auf dem Bildschirm noch einmal an und verweigerten dem Treffer die Anerkennung wegen eines gezielten Kicks mit dem Schlittschuh. In diesen letzten 2 Spielminuten spiegelte sich also die gesamte misslungene Saison der Augsburger Panther. Kurze Zeit später, jubelten nur noch die Gäste im Augsburger Stadion über einen nicht mehr vorstellbaren 5:4 Sieg.
Im negativen Sinn ist der heutige Abend wohl in dieser Saison nicht mehr zu toppen. 40 Spielminuten war es einer der besten Saisonleistungen der Panther, aber die Augsburger schaffen es einfach nicht, 60 Spielminuten konstant zu agieren. Dazu kommen die teilweise haarsträubenden individuellen Fehler in der Defensive. 4x Powerplay ohne Tor in spielentscheidenden Phasen zeigen dann halt auch in der Offensive die fehlende notwendige Qualität und darum ist der 14. Tabellenplatz leider die Realität.

Am Sonntag geht es nach Bremerhaven, ehe am Dienstag zum vorletzten Saisonheimspiel die Mannheimer Adler zu Gast im Curt Frenzel Stadion sind.

Tore:
1:0 08:04 Drew LeBlanc
1:1 18:53 Garrett Festerling
2:1 19:46 Sebastian Wännström
3:1 23:35 Justin Volek
4:1 39:03 David Warsofsky
4:2 41:49 Joshua Samanski
4:3 47:10 Marcel Brandt
4:4 58:10 Luke Adam                6.5
4:5 58:50 Taylor Leier

Strafzeiten:
Augsburg                0
Straubing                8

Zuschauer:
5547

Schiedsrichter:
Iwert/Frano
Linienrichter:
Schwenk/Koziol    


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