Augsburger Panther schlagen Berlin deutlich

Freitag, 12. September 2014, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

Dabei überzeugte vor 5602 Zuschauern vor allem die neu formierte Defensive, die den Berlinern kaum Luft zum Atmen ließ und wenn doch, dann zeigte Neuzugang Chris Mason im Tor, warum er jahrelang in der NHL spielen durfte.

Augsburg mit hohem Tempo und Aggressivität aus der Kabine
Außer Torjäger Trevelyan waren alle an Bord, auch Rückkehrer Arvids Rekis streifte sich erstmals wieder ein Augsburger Leibchen über, spielte allerdings nur sporadisch und wurde vor allem in Unterzahl eingesetzt. Nach einem stimmungsvollen Intro legten die Augsburger los wie die Feuerwehr: Keine Minute war gespielt, da hatte Ryan Bayda schon die erste Riesenmöglichkeit, sein Schuss aus zentraler Position flog aber noch über das Quergestänge. Die Augsburger gaben gleich auch physisch den Ton an, dennoch hätte Matt Foy die Berliner bei einem Break in Führung bringen können, doch Chris Mason klärt überragend mit den Beinschonern.

Anschließend wurde der Spielfluss durch die Schiedsrichter unterbrochen. Lamb und Connolly mussten auf die Strafbank, wobei zumindest die zweite Strafe ein Witz war, doch die Augsburger verteidigten vor allem in Person von Woywitka und Rekis stark, so dass die Berliner nicht mal zu größeren Chancen kamen. Auf der Gegenseite durfte auch Borer für „nichts“ gehen, aber auch die Augsburger wollten das Geschenk des Schiedsrichtergespanns nicht annehmen. Die größte Chance hatten die Augsburger in Unterzahl - Caporusso saß (diesmal zu Recht, da er in letzter Sekunde einen einschussbereiten Berliner beim Nachschuss behinderte) auf der Strafbank – doch Connolly wählte beim 2 auf 1 Konter die falsche Alternative und der Pass wurde abgefangen.

Bayda schießt das erste Saisontor
Besser machte es später dann Ryan Bayda: DaSilva hatte sich schön hinter dem Tor durchgesetzt, legte einfach vors Tor in den Slot und Bayda vollendete trocken zum 1:0 (13.). Und es sollte noch besser kommen: 40 Sekunden später klingelte es erneut im Kasten von Gästekeeper Vehanen. Erneut kam der Pass von DaSilva, diesmal durfte sich Caporusso durchtanken, umzirkelte den Berliner Neuzugang im Tor und schoss ins leere Tor zum 2:0 ein. Fortan taten die Berliner etwas mehr fürs Spiel, ohne dabei aber sonderlich gefährlich zu werden. So blieb es beim verdienten 2:0, nachdem Bayda auf Augsburger und Rankel auf Berliner Seite noch kleinere Chancen vergaben.

Das zweite Drittel begann dann mit nicht ganz so viel Tempo. Es galt weiterhin die Devise, dass die Augsburger in erster Linie versuchten sicher zu stehen, was auch gelang. Der Berliner Scheibenbesitz endete meistens in harmlosen Schüssen, die wenigen Augsburger Konter dagegen war stets gefährlich, doch Ciernik aus bester Position nach einem gut herausgespielten 3 auf 2 und Bayda beim Versuch eines Volleyschusses vor dem leeren Tor konnten nicht vollstrecken. So musste es erneut Caporusso richten. Nach einem überragenden Forecheck von Uvira und Schäffler verloren die Berliner den Puck in der eigenen Zone, Caporusso bedankte sich und schloss trocken aus dem Bullykreis mit einem platzierten Handgelenksschuss zum 3:0 ab (27.).

Uvira mit starkem Spiel
Die Stimmung war nun auf dem Höhepunkt, da kamen die Berliner plötzlich zu ihren beiden besten Chancen, doch Chris Mason war auf dem Posten. Erst parierte er einen Tipp-In Versuch von Talbot, anschließend entschärfte er auch noch den Nachschuss in Weltklassemanier. Auf der Gegenseite hätte der starke Uvira auf 4:0 erhöhen können, doch nachdem er erst stark seinen Gegenspieler überlief, war er anschließend beim 3 auf 1 etwas zu eigensinnig.

Das Spiel wäre nun fast etwas abgeflacht, doch es gab ja noch die Schiedsrichter. Nach einem verunglückten Check-Versuch von Haase (Carciola war einfach zu schnell) landete dieser in der Bande, woraufhin die Streifenhörnchen erst einmal Carciola in die Kühlbox schickten. Als wenig später hintereinander zuerst ein Check von Hinten, dann ein klares Beinstellen der Berliner nicht geahndet wurde, platzte Caporusso der Kragen. Das Ende vom Lied: 10 Minuten Disziplinarstrafe für Caporusso und ein gellendes Pfeifkonzert zur Drittelpause für die Offiziellen.

Souverän nach Hause gespielt
Auch im letzten Drittel fiel den Berlinern wenig ein. Erst als die Augsburger einmal komplett die Zuordnung im eigenen Drittel verloren und Haase völlig frei im Bullykreis auftauchte, wurde es gefährlich: der platzierte Handgelenksschuss fand den Weg ins Tor zum 1:3 Anschlusstreffer (44.) und im Berliner Block keimte wieder etwas Hoffnung. Diese sollte sich aber schnell wieder legen, die Berliner verfielen wieder in ihren Trott und die Augsburger verteidigten stark. Im Gegenteil, bei einem 2 auf 1 Konter hätte nach starker Vorarbeit von Bayda Dan DaSilva für das 4:1 sorgen müssen, doch frei vor dem leeren Tor traf er den Puck nicht richtig und schob am kurzen Eck vorbei.

Den Deckel endgültig drauf machte dann indirekt Barry Tallackson. Der ehemalige Augsburger ließ sich zu einem extrem dummen Foul hinreißen und während die Berliner die Unterzahl noch überstanden, dauerte es nur wenige Sekunden, bis ein Hammer von Brady Lamb dann doch den Weg zum 4:1 ins Ziel fand, da waren gute 49 Minuten gespielt. Der Rest ist schnell erzählt: Die Augsburger spielten den Sieg souverän nach Hause, die Fans machten die Welle und schlussendlich können die Mannen um Larry Mitchell nun befreit zum ersten Auswärtsspiel nach Ingolstadt fahren.




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