Augsburger Panther holen nur einen Punkt gegen Nürnberg

Samstag, 07. Januar 2023, 11:58 Uhr Robert Siller

Ein sicher geglaubter Sieg konnte nicht über die Zeit gebracht werden - trauriges Fazit eines spannenden Spieles auf Augenhöhe.

Zum dritten Mal innerhalb von 5 Tagen, verspielen die Panther einen Vorsprung und damit wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Gegen die Ice Tigers aus Nürnberg, verlor der AEV vor 6179 Zuschauern mit 3:4 nach Verlängerung. Fünf Punkte aus den drei Spielen in dieser Woche sind ja eigentlich ganz ordentlich, wenn die Augsburger nicht auf dem vorletzten Tabellenplatz stehen würden und jeden Zähler im Kampf um den Klassenerhalt dringend benötigen.

Mit den durchaus möglichen 9 Punkten aus den den letzten 3 Begegnungen hätte der AEV in der Tabelle richtig Boden gut machen können. Leider kann die Mannschaft, trotz einer sichtbaren Leistungssteigerung seit dem Trainerwechsel, dies nicht in die unbedingt notwendigen Punkte veredeln. Der Rückstand auf die Eisbären Berlin beträgt nach wie vor 6 Punkte und die restlichen Saisonspiele werden immer weniger. Diese Genickschläge kurz vor Ende der jeweiligen Begegnungen, sind natürlich auch mental äußerst negativ. Doch Coach Kai Suikkanen muss schnell wieder positive Aufbauarbeit leisten, denn am Sonntag sind die Augsburger im Freiluftspiel in Köln gefordert. Wenn die Aufholjagd noch erfolgreich sein soll, muss jetzt natürlich auch auswärts kräftig gepunktet werden.

Panther begannen furios und gehen auch verdient in Führung
Mit viel Tempo kamen die Panther aus der Kabine und waren in den ersten Spielminuten die klar dominierende Mannschaft. Warsofsky, Puempel und Johnson prüften Nürnbergs Torhüter Niklas Treutle. Es dauerte einige Minuten, bis Markus Keller im Panther Tor den ersten Nürnberger Schuss von Fox halten musste. Stammtorwart Dennis Endras war zwar nach seiner Krankheit wieder spielfähig, der finnische Coach schenkte aber Markus Keller sein Vertrauen. Nach einem Nürnberger Fehler im Drittel des AEV, schnappte sich Matt Puempel das Spielgerät und vollendete unter der Mithilfe eines Ice Tigers Verteidigers im Alleingang in der 8. Spielminute zum völlig verdienten 1:0 für die Augsburger. Auch nach der Führung, kontrollierten die Panther die Begegnung und waren die bessere Mannschaft. Die Gäste wagten sich nun aber auch vermehrt aus der Defensive und kamen in der 15. Spielminute überraschend zum 1:1 Ausgleich. Ice Tiger Verteidiger Andrew Bodnarchuk traf mit einem Handgelenkschuss in das kurze Eck zum 1:1. In den restlichen Spielminuten des 1. Drittels waren die Gäste jetzt klar tonangebend und verpassten die Führung durch Schofield und Schmölz nur knapp. So endete der erste Abschnitt in einer flotten DEL Begegnung unentschieden.

Nürnberg dreht das Spiel, doch die Panther kontern schnell mit dem Ausgleich
Im 2. Abschnitt entwickelte sich eine ausgeglichene Begegnung mit Chancen auf beiden Seiten. In der 28. Spielminute durften die Panther zum ersten Mal am heutigen Abend in Überzahl agieren, doch das Powerplay war zu statisch und ohne das notwendige Tempo. Der heute sehr gut agierende Ryan Kuffner hatte eigentlich die einzige Chance auf einen Torerfolg. Nürnberg überstand die Unterzahlsituation und drehte die Begegnung in der 32. Spielminute mit der 2:1 Führung durch Tim Fleischer. Doch die Panther ließen sich durch den Rückstand nicht beirren und erzielten nur 69 Sekunden später den 2:2 Ausgleich durch David Stieler. Leider konnten die Augsburger dieses Momentum nicht lange mitnehmen, denn ab der 37. Spielminute musste der AEV für 2 Spielminuten in Unterzahl agieren. Die Deckung stand aber sicher und die Panther retteten das Unentschieden in die zweite Drittelpause.

23 Sekunden fehlten den Augsburgern zum Sieg
Der AEV wusste um die Wichtigkeit dieser Begegnung und wollte im letzten Drittel schnell in Führung gehen. Dieses Vorhaben gelang dann auch bereits in der 43. Spielminute, als Ryan Kuffner mit einem Bauerntrick Nürnbergs Torwart Niklas Treutle schlecht aussehen ließ. Die Führung war geschafft, aber noch waren über 17 Minuten zu überstehen. Die Defensive war auch gleich gefordert, als Samuel Soramies für 2 Minuten in die Kühlbox wanderte. Panther Keeper Markus Keller entschärfte aber alle Nürnberger Angriffsbemühungen souverän und die Abwehr stand stabil. Die Führung war gerettet und aus Unterzahl wurde in der 53. Spielminute Überzahl. In diesem Powerplay boten sich etliche Gelegenheiten für die Augsburger das Spiel für sich zu entscheiden, doch die fehlende Effizienz und auch ein wenig Pech verhinderten den Ausbau der Führung. Das bisher in dieser Saison gut funktionierende Powerplay, hat in den letzten Begegnungen leider nicht die erforderliche Erfolgsquote. So blieb es bis zu den Schlussminuten spannend und bei der knappen Führung für die Panther. Die Gäste zogen knapp 2 Minuten vor der Schlusssirene ihren letzten Joker, indem ein 6. Feldspieler für Torwart Treutle auf das Eis kam. Die Augsburger verteidigten eigentlich gut, verpassten aber den Puck auf das leere Nürnberger Tor zu bringen, um den Sieg endgültig einzutüten. 23 Sekunden vor Ende der Begegnung kam es dann wieder knüppeldick für die Augsburger, nach einem gewonnen Bully, kam der Puck zu Nürnbergs Stürmer Tyler Sheehy und der US-Amerikaner in den Reihen der Franken hämmerte das Spielgerät zum 3:3 in das Augsburger Tor. Es darf doch nicht wahr sein, zum dritten Mal in Folge kassierten die Panther ein Gegentor in den Schlussminuten und die drei so wichtigen Punkte waren weg. Über den Zusatzpunkt musste die Verlängerung entscheiden.

Fünf Sekunden reichen den Gästen zum Sieg.
Normalerweise dauert eine Verlängerung in der Hauptrunde der DEL bis zu 5 Spielminuten, bei der heutigen Overtime reichten den Gästen 5 Sekunden zum Sieg. Das  Bully wieder einmal gewonnen, dazu ein Stellungsfehler in der Panther Abwehr und schon war es passiert. Rick Schofield holte für Nürnberg blitzschnell den Zusatzpunkt und ließ völlig enttäusche Augsburger Spieler als Verlierer vom Eis gehen. Innerhalb von 28 Sekunden gaben die Panther zwei wichtige Punkte aus der Hand und schickten über 5500 AEV Fans frustriert auf den Heimweg.
Nach dem Freiluftspiel im Kölner Fußballstadion am Sonntag, kommt es dann am nächsten Freitag zum Kellerduell bei den Eisbären in Berlin. Das nächste Heimspiel findet dann am Sonntag, den 15. Januar gegen den Tabellenführer Red Bulls München statt.

Tore:
1:0 07:29 Matt Puempel
1:1 14:06 Andrew Bodnarchuk
1:2 31:59 Tim Fleischer
2:2 33:08 David Stieler
3:2 42:12 Ryan Kuffner
3:3 59:37 Tyler Sheehy                6:5
3:4 60:05 Rick Schofield

Strafen:
Augsburg                    6
Nürnberg                    6

Zuschauer:
6179

Schiedsrichter:
Andre Schrader/Lasse Kopitz
Linienrichter:
David Tschirner/Tobias Schwenk
  


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