Augsburger Panther gewinnen Retro Derby gegen Nürnberg Ice Tigers

Montag, 06. November 2023, 12:30 Uhr Thorsten Franzisi

Das 130. Südderby zwischen Augsburg und Nürnberg wurde als Retro-Match ausgetragen.

Die Augsburger Panther, gewinnen vor 6179 Zuschauern gegen die Nürnberg Ice Tigers mit 6:2 und holen sich 3 wichtige Punkte im letzten Spiel vor der Länderspielpause. Beide Mannschaften trugen noch einmal die extra angefertigten Trikots der ersten DEL Saison und das Eröffnungsbully wurde durch die NHL Legende Jaroslav Pouzar ( Saison 90/91) für den AEV ausgeführt. Daneben gab es viele Erinnerungen an alte Zeiten und das ausverkaufte Curt Frenzel Stadion war dazu die perfekte Kulisse.

Beide Mannschaften im 1. Drittel defensiv orientiert
Die ersten 20 Spielminuten,  waren nicht gerade von Höhepunkten gesegnet und vom Niveau äußerst überschaubar. Die Gäste aus der Noris kamen mit 4 Niederlagen und vielen Gegentoren in Folge nach Augsburg, dadurch war die Priorität erst einmal auf die kompakte Defensive ausgerichtet. Der AEV kam aber auch nur schwer in die Begegnung und so entwickelte sich in den Anfangsminuten eine recht chancenarme Begegnung. Die beiden Torhüter Markus Keller bei den Panthern und sein Gegenüber Leon Hungerecker hatten ein recht geruhsames 1. Drittel. Bei den vereinzelten gefährlichen Situationen vor beiden Toren, behielten die Goalies aber stets die Oberhand. So endete ein ereignisarmes 1. Drittel folgerichtig mit einem torlosen 0:0.

Niveau wurde auch im 2. Abschnitt nicht wesentlich besser
Der Beginn des 2. Drittels war weiterhin zerfahren und ausgeglichen. In der 23. Spielminute schnappte sich der Ex-Augsburger Daniel Schmölz das Spielgerät im eigenen Drittel und fuhr an etlichen sich im Dämmerschlaf befindlichen AEV  Spielern vorbei und schoss zum 1:0 für die Gäste ein. Die Panther registrierten zwar den plötzlichen Rückstand, aber ein Sturmlauf auf den Ausgleich war auch in den nächsten Spielminuten nicht erkennbar. Sowohl die Augsburger, als auch die Ice Tigers sorgten zwar in den folgenden Powerplays für ein wenig mehr Torgefahr, aber von einem emotionalen Derby waren beide Mannschaften noch weit entfernt. Zum Glück gelang dann in der 37. Spielminute Jahre Karjalainen ein Zuckerpass auf seinen Landsmann Anrei Hakulinen, den der derzeitige Kapitän zum so wichtigen 1:1 vollendete. Ab jetzt schalteten die Panther einen Gang höher und im darauffolgenden Überzahlspiel, fehlten bei etlichen Chancen nur Zentimeter zur Führung. Kurz vor Drittelende war aber nach einer Strafzeit für Esposito beim AEV wieder Defensivarbeit angesagt, was auch in den restlichen Sekunden des 2. Abschnitts gut gelang. Nach 40 recht überschaubaren Spielminuten stand es leistungsgerecht 1:1 Unentschieden.

Panther schlagen im ereignisreichen letzten Drittel eiskalt zu
Nach 90 Sekunden gut überstandener Unterzahl zu Beginn des letzten Abschnitts und einer fahrlässig vergebenen 3:1 Situation im Konter, übernahmen die Augsburger die Initiative. Die Fans im Curt Frenzel Stadion sollten jetzt die volle Ladung an Emotion und Spannung erleben dürfen. In der 46. Spielminute gelang Panther Verteidiger Mirko Sacher mit einem Schuss von der blauen Linie das 2:1 für die Augsburger und das Stadion bebte. Das Momentum nutzten die Panther und nur 65 Sekunden später hämmerte Chris Collins die schwarze Hartgummischeibe zum 3:1 in den linken oberen Winkel des Nürnberger Tores. Der Jubel im Curt Frenzel Stadion kannte keine Grenzen. Mit dem Tor für den AEV, bekam aber Anrei Hakulinen eine Strafzeit wegen unsportlichen Verhaltens, was natürlich sofort wieder in Unterzahl für Gefahr vor Augsburgs Torhüter Markus Keller sorgte. Nürnberg kannte nur noch den Weg Richtung Augsburger Tor und die Panther kamen kaum noch aus dem eigenen Drittel. Das Team von Christof Kreuzer kämpfte aber um jeden Zentimeter und Markus Keller im Tor hielt überragend. Bereits knapp 5 Minuten vor Ende der Begegnung, gingen die Franken volles Risiko und zogen den Torhüter zugunsten eines 6. Feldspielers. Als dann auch noch AEV Verteidiger Mirko Sacher in die Kühlbox musste, gelang den Gästen bei 6:4 Überzahl das 2:3 durch Cole Maier in der 58. Spielminute.

Es folgte ein irre Minute, nur 21 Sekunden später sorgte Matt Puempel mit einem tollen Schuss für das 4:2 (mit Nürnberger Torwart) und die Entscheidung. Das war es aber noch lange nicht, 25 Sekunden später traf Jere Karjalainen zum 5:2 und wieder nur 14 Sekunden später Alexander Oblinger zum 6:2. 4 Tore, 3x für die Panther und 1x für Ice Tigers binnen genau 60 Sekunden waren fast DEL Rekord in diesem Retro Spiel. Der Rekord in 30 DEL Saisonen steht bei 58 Sekunden und wurde am 10.02.2009 beim Spiel Eisbären Berlin gegen die Iserlohn Roosters aufgestellt. Der legendäre Ex-Panther Bob Wren erzielte dabei den letzten Treffer für Iserlohn. Völlig egal, die Grundmauern des ehrwürdigen Curt Frenzel Stadions bebten und die Fans feierten mit ihren Augsburger Cracks einen denkwürdigen 6:2 Sieg gegen die Ice Tigers aus Nürnberg. Eminent wichtige Punkte waren vor der Länderspielpause eingefahren und der Abstand zum derzeitigen Tabellenletzten die Iserlohn Roosters beträgt jetzt 9 Punkte. Zudem stehen die Augsburger Panther mit 21 Punkten auf Rang 11 und auf Rang 10 fehlen auch nur 2 Punkte. Coach Christof Kreuzer war nach der Begegnung natürlich mit dem Resultat restlos zufrieden und betonte das richtig gute Gefühl vor der jetzt dringend notwendigen Pause. Für Sam Soramies und Mick Köhler geht es aber mit der Nationalmannschaft beim Deutschland Cup in Landshut weiter. Die Augsburger Panther haben jetzt 10 Tage Pause, ehe am Donnerstag, den 16.November der derzeitige Tabellenführer die Eisbären Berlin zum zweiten Mal in dieser Saison zu Gast im Curt Frenzel Stadion sind. Zumindest Niklas Andersen und Jordon Southorn dürften dann nach ihrer Verletzungspause wieder einsatzbereit sein, bei Kapitän Dave Warsofsky ist es derzeit noch völlig ungewiss, wie der weitere Genesungsverlauf verläuft.

Tore:
0:1 22:34 Daniel Schmölz
1:1 36:00 Anrei Hakulinen
2:1 45:42 Mirko Sacher
3:1 46:47 Chris Collins
3:2 57:14 Cole Maier            6:4
4:2 57:35 Matt Puempel
5:2 58:00 Jere Karjalainen
6:2 58:14 Alexander Oblinger

Strafzeiten:
Augsburg:           10
Nürnberg              8

Zuschauer: 6179 ( ausverkauft)

Schiedsrichter:
Roman Gofman/Zsombor Palkovi
Linienrichter:
Tim Heffner/Tobias Schwenk


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