Zittersieg für die Augsburger Panther gegen Iserlohn Roosters

Samstag, 15. Oktober 2022, 01:53 Uhr Thorsten Franzisi

Nach der Niederlage bei den Bietigheim Steelers am letzten Sonntag, gelang den Augsburger Panthern vor 4917 Zuschauern gegen die Iserlohn Roosters ein hartumkämpfter 5:4 Sieg.

In einem nicht gerade hochklassigen Eishockeyspiel, lebte die Begegnung hauptsächlich von der Spannung bis zur letzten Sekunde. Der AEV musste auf seinen Stammtorwart Dennis Endras wegen einer Leistenverletzung verzichten, daneben waren auch Blaz Gregorc und der Langzeitverletzte Matt Puempel nicht einsatzbereit. Dafür war Adam Payerl nach seiner Verletzungspause erstmals wieder im line up.

Anfangsdrittel mit vielen technischen Fehlern auf beiden Seiten
Die Gäste aus dem Sauerland kamen auch bedingt durch eine frühe Strafzeit für die Augsburger besser in die Begegnung und Roosters Stürmer Casey Bailey prüfte Markus Keller im Panther Tor zweimal. Der AEV überstand das Unterzahlspiel aber ohne Gegentor, blieb aber auch in den nächsten Spielminuten zu passiv. Die Strafe für diese Spielweise folgte sofort, in der9. Spielminute hatte Tim Bender vor dem Augsburger Tor unendlich viel Zeit und schlenzte das Spielgerät zum 0:1 in die Maschen des Panther Tores. Mit dem 1. Überzahlspiel für den AEV drehte sich die Begegnung aber geringfügig und die Augsburger kamen zu ihren ersten Torchancen. Nach dem noch erfolglosen Powerplay und vergebenen Chancen durch Payerl und Clarke, war es aber dann in der 17. Spielminute endlich soweit. Michael Clarke setzte sich durch und vollendete zum 1:1 Ausgleich. Die letzten Möglichkeiten zur Führung hatten aber dann wieder die Roosters, doch zum Glück für den AEV vergaben die Gäste auch eine 2:1 Situation in der 19. Spielminute kläglich. So endete das 1. Drittel mit einem 1:1 Unentschieden . Was die Qualität der Begegnung betraf, hatten aber beide Teams noch eine Menge Luft nach oben.

Im 2. Drittel erleben die Fans ein Wechselbad der Gefühle
Der 2. Abschnitt begann mit einem schnellen Überzahlspiel für die Panther, doch nach nur wenigen Sekunden Powerplay, wanderte AEV Stürmer Sebastian Wännström nach einem ungeschickten Foul ebenfalls auf die Strafbank und vorbei war es, mit einem Spieler mehr auf dem Eis agieren zu dürfen. Aus Überzahl wurde Unterzahl , doch dies führte sogar zur Führung für die Augsburger. Terry Broadhurst ( mit 3 Assist Punkten am heutigen Abend)störte erfolgreich einen Iserlohner Abwehrspieler und der Puck kam zum Michael Clarke, der dann eiskalt die Chance zu 2:1 für den AEV nutzte. Die Begegnung war gedreht und das Momentum eigentlich auf Augsburger Seite. Doch die Panther bekamen das Spiel nicht in Griff und die Roosters tauchten immer wieder gefährlich vor Augsburgs Tor auf. Nach einer langen Druckphase der Iserlohner, wollten die ausgepumpten Augsburger schnell wechseln, doch dies war wie am vergangenen Sonntag in Bietigheim der falsche Moment. Die Gäste passten in der 36. Spielminute schnell auf den völlig frei stehenden Ex NHL Profi Kaspars Daugavins und der überwand AEV Torwart Markus Keller mit einem platzierten Schuss zum 2:2 Ausgleich. Die Begegnung war wieder völlig offen und die Panther patzten nur knapp 3 Spielminuten später erneut, ein harmloser Schuss von Rooster Verteidiger Torsten Ankert, landete noch leicht abgefälscht im Augsburger Tor. Bei diesem Gegentreffer in der 39. Spielminute sah Panther Goalie Markus Keller nicht sehr glücklich aus. Wieder war die Begegnung gedreht und die Gäste gingen mit der 3:2 Führung in die 2. Drittelpause.

Wilder letzter Abschnitt mit glücklichem Ausgang für den AEV.
Coach Peter Russel, nach seiner Corona Infektion wieder an der Bande, fand in der Kabine vor dem letzten Abschnitt wohl die richtigen Worte. Der AEV versuchte mit wesentlich mehr Elan und Offensivgeist schnell den Ausgleich zu erzielen. Es dauerte aber bis zur 47. Spielminute, ehe Sebastian Wännström einen Schuss von Wade Bergman zum vielumjubelten 3:3 abfälschte. Doch fast 4 Minuten mussten Fans um den Ausgleich bangen, die beiden Schiedsrichter Frano und Schukies studierten fast die Fernsehbilder beim Videobeweis, doch dann konnten die Augsburger Zuschauer endlich jubeln, das Tor wurde für korrekt befunden und das 3:3 war amtlich. Die Augsburger setzten sofort nach und zogen eine Iserlohner Strafzeit. Mit den lautstarken Fans im Rücken, nutzten die Panther das Powerplay effizient und brauchten nur 8 Sekunden zur Führung. Adam Payerl stocherte den Puck in der 49. Spielminute zum 4:3 über die Linie. Taktisch völlig richtig, zogen sich die Augsburger jetzt nicht komplett in die Defensive zurück, sondern wollten jetzt die Vorentscheidung erzwingen. Dies gelang dann auch in der 55. Spielminute, nach einem guten Angriff und glänzendem Rückpass von David Stieler vollendete Adam Johnson aus kurzer Distanz zum 5:3 für den AEV. Doch auch dies sollte noch nicht zu einem Sieg ohne Zittern reichen. Nur gut 1 Minute später, unterlief Panther Verteidiger John Rogl in der neutralen Zone ein völlig überflüssiger Aufbaufehler und die Roosters nutzten diesen Lapsus sofort wieder zum Anschlusstreffer. Der Torschütze zum 4:5 in der 56. Spielminute war der beste Spieler der Sauerländer Casey Bailey und die Augsburger Mannschaft und ihre Fans mussten wieder um den so wichtigen Sieg zittern. Die Gäste witterten ihre Chance auf den erneuten Ausgleich und nahmen knapp 2 ½ Minuten vor Ende der Begegnung, ihren Torhüter Andreas Jenike zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis.

Die Roosters schossen aus allen Lagen, doch die Panther verteidigten ihren Vorsprung mit viel Kampf, schafften es aber trotz einiger Scheibengewinne nicht, den Puck in dem verlassenen Iserlohner Tor zum 6:4 unterzubringen. 3 Sekunden vor der Schlusssirene , verhinderte AEV Torhüter Markus Keller mit einer letzten und wichtigen Parade den 5:5 Ausgleich der Iserlohner. Dann war es geschafft, die so wichtigen 3 Punkte blieben in Augsburg und die Panther gewannen letztendlich auch verdient mit 5:4 und ließen sich dann anschließend von ihren Fans für den Sieg feiern. Mit diesem Erfolg kletterten die Augsburger mit jetzt 12 Punkten auf Rang 11 der Tabelle in der Deutschen Eishockeyliga. Bereits übermorgen am Sonntag um 19.00 Uhr findet das nächste Heimspiel im Curt Frenzel Stadion statt, Gegner ist dann der derzeitige Tabellendritte aus Bremerhaven. Sicher eine schwierige, aber nicht unlösbare Aufgabe für die Russel Truppe. Um einen weiteren Heimerfolg feiern zu können, müssen die Panther ihre Fehlerquote in der Defensive aber deutlich verringern. Ob zumindest Verteidiger Blaz Gregorc nach seiner Virusinfektion wieder mitwirken kann, ist derzeit noch ungewiss.

Tore:
0:1 08:37 Tim Bender
1:1 16:51 Michael Clarke
2:1 22:44 Michael Clarke             4:5
2:2 35:20 Kaspars Daugavins
2:3 38:07 Torsten Ankert
3:3 46:36 Sebastian Wännström
4:3 48:59 Adam Payerl                 5:4
5:3 54:31 Adam Johnson
5:4 55:40 Casey Bailey

Strafzeiten:
Augsburg:  11
Iserlohn:     15

Zuschauer:
4917

Schiedsrichter:
Martin Frano/Gordon Schukies
Linienrichter:
Alex Karabetsos/Jakub Klima


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