TSV Friedberg - TV Germania Großsachsen

Sonntag, 20. Oktober 2013, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

Beim 26:26 (14:16) schafften die Herzogstädter erstmals in dieser Saison in der 3. Liga keinen Heimsieg.

Wenn man sich den Spielverlauf ansieht, kann der TSV Friedberg mit dem Zähler zufrieden sein. Die Handballer waren nur einmal in der ersten Hälfte in Front, die beiden Führungen nach der Pause jedoch geschahen in den letzten fünf Minuten. Aber ohne die Parade von Willi Seiler drei Sekunden vor dem Abpfiff wäre der TSV an diesem Samstag leer ausgegangen.

Friedberg hatte zu Beginn einige Schwierigkeiten im Positionsspiel. Mehrmals scheiterten die Angreifer an der groß gewachsenen Deckung von Großsachsen. So dauerte es für das erste Tor bis zur sechsten Minute.

Die Zuschauer in der wieder gut gefüllten TSV – Halle sahen nach dem 1:2 eine Heimmannnschaft, die sich weiter schwer tat. Miro Ilic und Spielertrainer Manuel Vilches – Moreno versuchten es zwar immer wieder aus dem Rückraum, doch die Gäste konnten viele dieser Würfe blocken. Am vergangenen Spieltag hatten die Badener dank ihrer Konterstärke 40 Tore gegen Rödelsee geschafft, auch am Samstag konnte der TV diese Qualität nach eigenem Ballgewinn mehrmals ausspielen. Nach einer guten Viertelstunde lag Friedberg mit 3:5 hinten.

Was der TSV aber kann, wenn er hinten den Ball erobert und dann selbst schnell nach vorne kommt, zeigte sich in der 15. Minute: Zweimal traf Simon Lodemann im Gegenstoß und machte aus einem 3:5 ein 5:5. Friedberg schaffte es aber nicht, in Führung zu gehen, Großsachsen konnte zunächst einen knappen Vorsprung behaupten.

Nach 19 Minuten nahm Trainer Harald Rosenberger die Auszeit, um sein Team auf die Schlussphase der ersten Hälfte einzuschwören. Und seine Worte zeigten gleich Wirkung: Zum ersten Mal in dieser Partie eroberte sich der TSV die Führung. Dieses Tor war aber eine schwere Geburt: Bei einem Konter scheiterten die Hausherren erst am Pfosten, der Abpraller landete an der Latte, ehe der dritte Versuch mit einem Foul gestoppt wurde. Den darauf folgenden Siebenmeter verwandelte Miro Ilic zum 10:9.

Endlich vorne! Das schien der Mannschaft allerdings keine zusätzliche Sicherheit zu verleihen. Innerhalb von nur 60 Sekunden schlug der TV zurück und kam mit dem 10:12 nach 22 Minuten zurück. Friedberg gelang im Positionsspiel weiter nicht allzuviel, seine Tore machte der TSV meist über die erste oder zweite Welle.

Bis zur Pause blieben die Herzogstädter aber in Schlagdistanz. Das 14:16 versprach eine spannende zweite Hälfte. Zunächst veränderte sich nach dem Seitenwechsel nicht allzu viel. Großsachsen führte immer mit einem oder zwei Toren. Ab dem 16:17 in der 35. Minute erlebte die Partie eine seltsame Phase: Beiden Mannschaften gelang vorne kaum noch etwas, Willi Seiler, der in der 22. Minute für Patrick Bieber ins Tor gekommen war, machte seinen Kasten jetzt rigoros zu. Nur sechs Tore, gerecht verteilt, fielen in den nächsten elf Minuten.

Beide Teams gaben alles, die Abwehrreihen standen klar im Fokus. Friedberg eroberte jetzt mehrmals den Ball, gab ihn aber postwendend mit einfachen Fehlern in der zweiten Welle wieder zurück. Den Herzogstädtern gelang einfach der Ausgleich nicht, immer, wenn sie die Chance dazu hatten, trafen ihre Würfe nicht ins Tor. So konnte Großsachsen seinen knappen Vorsprung behaupten.

Erst nach dem 21:23 sieben Minuten vor dem Ende kam Friedberg auf. Kreisläufer Claudio Schneck profitierte von einem schönen Anspiel durch Jonathan Scholz, endlich war der 23:23 Ausgleich geschafft. Es folgte eine packende Schlussphase.

Zunächst hatte Friedberg leichte Vorteile, Miro Ilic per Siebenmeter und Fabian Maier – Hasselmann per Gegenstoß sorgten für die 25:24 bzw. 26:25 Führung. Weiterhin fielen wenig Tore, in den letzten dreieinhalb Minuten schaffte Friedberg kein weiteres. Erst in der letzten Minute erzielte Großsachsen das 26:26, Friedberg vergab seine letzte Möglichkeit durch einen technischen Fehler. 20 Sekunden vor dem Abpfiff hatten die Gäste so ihre finale Chance auf den Sieg, doch Willi Seiler, der mit zahllosen Paraden glänzte, sicherte dem TSV drei Sekunden vor der Sirene den Punktgewinn.

Das 26:26 (14:16) freute Trainer Rosenberger: „Wir lagen fast die ganze Zeit hinten, da können wir mit dem Punkt zufrieden sein. Meine Mannschaft hat aber toll gekämpft, in der Schlussphase hatten wir leichte Vorteile. Leider haben wir vor allem in der ersten Halbzeit nicht immer alles umsetzen können, was wir uns vorgenommen hatten. Überragend war Willi Seiler, er hat in der zweiten Hälfte sein Tor klasse dicht gemacht.“

Für den TSV Friedberg spielten: Bieber (1. – 22.); Seiler (22. – 60.); Schnitzlein; Heekeren; Wagenpfeil (5); Vilches – Moreno (3); Ilic (3/1); Abstreiter; Schneck (2); Maier – Hasselmann (3); Scholz (5/1); Dittiger (2); Lodemann (3).


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