TSV Friedberg - TSB Heilbronn-Horkheim

Freitag, 01. Mai 2015, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

Der Drittligist aus Friedberg zeigte sich kämpferisch aber konnte durch mangelnde Wechselalternativen, verletzungsbedingt, das Spiel nicht gewinnen und verlor 27:31 (18:15) gegen den TSB Heilbronn – Horkheim. Früh durch eine Verletzung dezimiert konnten die Handballer ihren Vorsprung aus der ersten Hälfte nicht ins Ziel bringen.

Benjamin von Petersdorff begann im Tor, aber gegen zwei frühe Siebenmeter der Gäste konnte er nichts ausrichten. Michael Schnitzlein spielte auf Halbrechts, wegen der vielen Ausfälle musste der Mitte auf dieser ungewohnten Position aushelfen. Die ersten Treffer landete der Halblinke Fabian Abstreiter für Friedberg und brachte mit drei Knallern eine 4:3 Führung. Horkheim konnte ausgleichen, und im nächsten Angriff mussten die Herzogstädter eine herbe Schwächung hinnehmen: Mitte Tizian Maier landete nach einem Stoß aus beträchtlicher Höhe unglücklich auf seinem rechten Bein. Er blieb liegen und hatte sichtlich Schmerzen. Minutenlang behandelten ihn die Physiotherapeutin Amelie Link und Abteilungsleiter Dr. Johannes Bauer. Maier konnte nicht weitermachen, Abschürfungen und Blutergüsse überzogen sein rechtes Knie und seinen Oberschenkel.

Friedbergs Spielmacher fehlte jetzt im Rückraum, für ihn kam Andreas Dittiger ins Spiel. Er wechselte sich mit Schnitzlein auf der Mitte ab. Die Friedberger versuchten vorne, mit laufintensivem Spiel ihre beiden Shooter mit Tempo aufs Tor ziehen zu lassen. Während sich die Horkheimer Deckung auf Abstreiter langsam eingestellt hatte, konnte Dittiger sich mit mutigen Vorstößen Raum verschaffen. Zwei Tore des Friedbergers am Stück bedeuteten den 8:8 Ausgleich nach zwölf Minuten.

Hinten hatte es die Friedberger Abwehr anfangs oft schwer mit den schnellen Wechseln der Gäste, sie ließ einige unnötige Tore zu. Aber sie stabilisierte sich, das sollte sich auszahlen. Nach dem 9:9 brachte Horkheim für fünf Minuten teils aus besten Positionen keinen Wurf aufs Tor, Friedberg startete einen kleinen Lauf. In dieser Phase eroberten die Hausherren auch mehrmals den Ball und verwerteten den Tempogegenstoß sicher. Bis zum 14:9 konnte sich der TSV absetzen, dann traf Horkheim per Strafwurf.

Friedberg aber biss sich in das Spiel hinein, die Herzogstädter wollten ihre Führung verteidigen. Es schien gerade so, als habe Horkheim sich mit dem 15:13 wieder stabilisiert, da zeigte Keeper von Petersdorff zwei ganz starke Paraden. Wieder saßen die Gegenzüge, Friedberg konnte den Abstand mit dem 17:13 nochmals auf vier Treffer stellen. Bis zur Pause blieb der TSV vorne, 18:15 stand es zu diesem Zeitpunkt.

Die Gäste kamen jedoch besser aus der Kabine. Ihre Abwehr hatte sich stark verbessert, sie packten energisch zu und waren schnell auf den Beinen. Friedberg bekam im Angriff Probleme, gegen dieses Bollwerk zu bestehen. Die Herzogstädter schafften nur noch wenige Tore, nach 38 Minuten hatten die Gäste zum 20:20 ausgeglichen.

In der nächsten Viertelstunde sollte die Partie sehr umkämpft und verbissen fortgeführt werden. Kein Team konnte sich absetzen, manchmal war der TSB mit einem Tor vorne, dann glich Friedberg wieder aus. Aber die Probleme beim Abschluss blieben bestehen. Horkheim verteidigte hart, und den Herzogstädtern ging langsam die Puste aus. Die beiden gefährlichsten Spieler beim TSV waren an diesem Abend Andreas Dittiger mit sechs und Fabian Abstreiter mit acht Toren. Bis zum 25:25 nach 49 Minuten hielten die beiden Shooter ihre Farben im Spiel. Doch sie mussten beide quasi durchspielen, nur wenige Minuten Pause auf der Bank waren ihnen vergönnt.

Langsam kam Horkheim in Vorteil, nochmals schaffte der TSV mit dem 26:27 durch Michael Schnitzlein den Anschluss, aber die Tendenz war eindeutig. Friedberg war mit den Kräften am Ende, in den letzten fünf Minuten entschieden die Gäste die Begegnung für sich. Erfreulich war an diesem Abend die Premiere der beiden A – Jugendlichen Florian Wiesner und Christian Loris in der 3. Liga. Wiesner half in der Abwehr aus, Loris feierte in den letzten Minuten sein Debüt.

Friedbergs junges und ersatzgeschwächtes Team hat aber bis zum Ende aufopferungsvoll gekämpft. Trainer Mirko Pesic war stolz auf sein Team: „Die Sache heute sieht anders aus, wenn wir mit allen Spielern antreten könnten. Das Team hat eine kleine Schwächephase des Gegners toll ausgenutzt und konnte sich eine tolle Führung erarbeiten. Als Horkheim nach der Pause ausgeglichen hatte, haben alle gemeinsam gefightet und das Spiel bis kurz vor Schluss offen gehalten. Leider haben uns am Ende die Optionen von der Bank gefehlt, die Jungs waren erschöpft und den vielen harten Minuten auf dem Feld.“

Für den TSV Friedberg spielte: V. Petersdorff (1. - 30.); Matijevic (31. - 60.); Loris; Schnitzlein (3); Haggenmüller (2); Augner; Schwarz (1); Schneck (2); Maier – Hasselmann (5/2); Maier; Dittiger (6); Wiesner; Abstreiter (8).


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