TSV Friedberg TSB Heilbronn – Horkheim

Montag, 09. Dezember 2013, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Zudem verletzte sich Thomas Wagenpfeil, er musste in der zweiten Hälfte mit dem Verdacht auf eine leichte Gehirnerschütterung das Spielfeld verlassen.

Horkheim belegt in der 3. Liga Süd den vierten Rang, die Württemberger gehören zu den Spitzenteams dieser Klasse. Ihre aggressive 6 – 0 – Abwehr stellt jedes gegenrische Team vor große Herausforderungen, auch der TSV Friedberg hatte im Positionsspiel teilweise große Probleme. Zudem hat Horkheim zwei richtig starke Keeper in seinen Reihen, Wojchiech Honisch und Daniel Rebmann konnten ihre Klasse an diesem Tag erneut unter Beweis stellen.

Bei den ersatzgeschwächten Friedbergern waren Alexander Kurtenbach und Marcus Bernhard aus der zweiten Mannschaft mit im Kader: Der Linkshänder Bernhard, der in der letzten Saison noch mit der A – Jugend der JSG Friedberg/Dasing in der Bundesliga aktiv war, feierte sogar seine Torpremiere in der 3. Liga.

Horkheim wollte mit einer extrem harten Verteidigung den Gastgebern früh den Schneid abkaufen. Schon nach 49 Sekunden gab es die erste Verletzungsunterbrechung, Thomas Wagenpfeil war im Angriff im Gesicht getroffen worden und musste minutenlang behandelt werden. Nach einer kurzen Pause ging es für den Friedberger Halbrechten aber weiter.

Die raue Gangart beeindruckte die Herzogstädter sichtlich, sie fanden nicht zu ihrem Spiel. Die Referees ließen die Spieler gewähren, so dass die Begegnung einige sehr harte Fouls sah. Friedberg wollte sich nicht verstecken und passte seinen Verteidigungsstil an die Härte der Gäste an, kam aber im Angriff kaum an gegen die sicher stehende 6 – 0 – Deckung. Früh lagen die Hausherren mit 1:3 zurück.

Miro Ilic schaffe nach knapp sieben Minuten das 3:5, doch danach gelang dem TSV im Angriff lange nichts mehr. Ganze 14 Minuten sollte es dauern, bis Andreas Dittiger das nächste Tor erzielen sollte. Zu diesem Zeitpunkt führte Horkheim aber schon mit 4:9.

In dieser ersten Hälfte wurde der Gästekeeper Honisch zum Alptraum für die Friedberger. Er hielt einen Wurf nach dem anderen, die Anfeuerungen der Friedberger Fans halfen ihren Spielern nicht, um diesen sehr guten Torwart zu überwinden. Kurz vor dem Seitenwechsel bahnte sich sogar ein Debakel an, als Horkheim auf 6:14 erhöhte. Mit einer Energieleistung konnten Dittiger und Ilic zumindest auf den Pausenstand von 8:14 verkürzen.

Fabian Maier – Hasselmann schaffte kurz nach Wiederanpfiff das 9:14, doch dann herrschte wieder Flaute im gegnerischen Tor. Honisch vernagelte seinen Kasten, die Gastgeber fanden keine Mittel gegen die weiterhin extrem hart verteidigenden Horkheimer und ihren glänzend aufgelegten Keeper. Der Vierte zog bis auf 9:17 davon. Doch jetzt begann der TSB ein wenig zu schwächeln. Waren die Gäste bis dahin eiskalt im Ausnutzen ihrer Chancen gewesen, so fanden plötzlich ihre Würfe nicht mehr ins Tor, von der 33. bis zur 47. Minute trafen sie nur noch zweimal. Das war die Chance für den TSV, aber die Friedberger konnten sie nicht richtig nutzen. Die Fehlerquote im Angriff war zu hoch, beim Stand von 15:19 hatten die Gastgeber gleich zweimal die Chance, weiter zu verkürzen, leisteten sich aber zwei Ballverluste durch technische Fehler. Immerhin gelang Jonathan Scholz das schönste Tor des Abends, als er einen Kempapass von Ilic mit dem Rücken zum Tor fing und per Rückhandwurf verwandelte.

Eine Viertelstunde vor dem Ende verletzte sich zu allem Überfluss auch noch Thomas Wagenpfeil. Der Linkshänder knallte mit einem Abwehrspieler zusammen und blieb wieder minutenlang auf dem Hallenboden liegen. Diesmal konnte er nicht weitermachen, er musste mit dem Verdacht auf eine leichte Gehirnerschütterung vom Feld geführt werden.

Bis zehn Minuten vor dem Ende blieb der TSV in Schlagdistanz. Doch nach dem 17:21 gelang kaum noch etwas, Horkheim zog wieder davon. An diesem Tag waren die Gäste zu stark für eine ersatzgeschwächte Friedberger Mannschaft.

Schließlich verlor der TSV verdient mit 18:25 (8:14). Im Angriff fanden die Friedberger zu selten ein Rezept gegen die ultra – aggressive Abwehr und ein sehr gutes Torhütergespann des Gegners.

Trainer Harald Rosenberger ärgerte sich über die zweite Heimniederlage der Saison: „Handball ist ein hartes Spiel, keine Frage, aber Horkheim hat es heute manchmal übertrieben. Ich finde es schade, dass die ansonsten guten Schiedsrichter da nicht schon früh im Spiel ein Zeichen gesetzt haben, dass sie das nicht durchgehen lassen. Mit dieser extrem harten Gangart hat Horkheim uns so den Schneid abkaufen können, darum sind wir schnell in Rückstand geraten. In der zweiten Halbzeit kamen wir etwas besser ins Spiel, aber heute war dieser Gegner zu stark, wir hatten nie wirklich eine Chance.“

Für den TSV Friedberg spielten: V. Petersdorff (1. – 26.; 53. – 60.); Bieber (26. – 53.); Schnitzlein; Wagenpfeil; Bernhard (1); Schneck; Ilic (3); Kurtenbach; Abstreiter; Maier – Hasselmann (2); Pupeter; Scholz (6/3); Dittiger (6).

 


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