TSV Friedberg - TGS Pforzheim

Sonntag, 01. Dezember 2013, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Mit der 24:27 (11:14) Niederlage gegen die TGS Pforzheim sind die Handballer nach dem 13. Spieltag in eigener Halle nicht mehr unbesiegt.


Nur der verlustpunktfreie Tabellenführer aus Bad Neustadt hat auch in dieser Statistik noch eine weiße Weste. Friedberg hätte diese Partie nicht verlieren müssen, die Handballer hatten über die gesamten 60 Minuten ihre Chancen. Aber am Ende war die Fehlerquote der ersatzgeschwächten Herzogstädter einfach zu hoch. Mit Manuel Vilches – Moreno und Simon Lodemann fielen gleich zwei Stammkräfte aus. So musste der TSV diese Begegnung mit nur neun Feldspielern angehen. Die neuformierte Friedberger Mannschaft startete schwach. Pforzheims wurfstarker Rückraum und der gefährliche Kreisläufer Mihal Wysokinski trafen anfangs kaum auf Gegenwehr. Friedbergs Abwehrspieler waren zu oft einen Schritt zu spät und lagen früh mit 1:3 zurück. Während der gesamten Partie war Friedberg nie in Führung, auch ein unentschiedener Spielstand sollte den Gastgebern nach dem 4:4 nicht mehr gelingen.

Bis zum 6:7 hielt der TSV den Anschluss, in diesen ersten neun Minuten sorgten Jonathan Scholz und Linksaußen Michael Schnitzlein für fast alle Tore. Doch dann zog Pforzheim langsam davon. Nach dem 6:9 nahm Trainer Harald Rosenberger früh die Auszeit, gerade einmal 18 Minuten waren vergangen. Er brachte Benjamin von Petersdorff ins Tor, Willi Seiler konnte bis dahin kaum einen Ball abwehren, weil ihn seine Defensive zu oft im Stich gelassen hatte. Aber der Rückstand wuchs weiter an. Nach 23 Minuten lag die TGS mit 8:12 vorne.

Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte kam Friedberg auf. Fabian Abstreiter und Jan Pupeter, frisch aus der Jugend in ihrer ersten Saison bei den Herren, verteidigten jetzt innen und machten ihre Sache hervorragend. Pupeter gelang vom Kreis das 10:13, in der Schlussminute hatte der TSV dann sogar die Chance, auf 12:13 zu verkürzen. Zwei Unkonzentriertheiten führten jedoch zu Ballverlusten, am Ende hatte Friedberg sogar noch Glück, dass ein direkter Freiwurf nach Ablauf der Spielzeit von der Unterkante der Latte zurück ins Feld prallte. So waren es mit dem 11:14 nur drei Treffer Rückstand zur Pause.

Aus dieser kam der TSV schlecht zurück. In den ersten vier Minuten nach Wiederbeginn erhöhte Pforzheim auf 11:17. Die Felle schienen davon zu schwimmen, die erste Heimniederlage der Saison drohte.

Doch die Herzogstädter fingen sich in der Folge. Bis Mitte der zweiten Hälfte verbesserte sich die Abwehr enorm, Pforzheim gelang in den nächsten zehn Minuten nur noch zwei Tore. Nach einem vergebenen Siebenmeter der TGS hatten die Friedberger die Chance zum 19:19. Aber in dieser kritischen Phase fehlte das letzte Quäntchen Konzentration: Ein Pass auf Halblinks geriet ein Stück zu weit, um ihn noch zu bekommen, musste Andreas Dittiger das Stürmerfoul riskieren. Der Ball war weg, der Konter saß, es stand 18:20.

Noch einmal sollte der TSV Friedberg die Chance bekommen, die Niederlage doch noch abzuwenden. Pforzheim war in den letzten Minuten platt, die Gäste waren vorne kaum noch gefährlich. Beim Stand von 23:25 fuhr Friedberg einen Konter, doch der Pass auf den freien Linksaußen kam einen Sekundenbruchteil zu spät. Michael Schnitzlein, der ansonsten ein richtig gutes Spiel machte, rutschte der Ball durch die Hände. Dieser Ballverlust bedeutete die endgültige Entscheidung, die erfahrene Gästemannschaft spielte die nächsten Angriffe lange aus und schaffte so einen 24:27 (11:14) Auswärtssieg. Kurz vor dem Ende sah Kreisläufer Claudio Schneck nach der dritten Zeitstrafe noch die rote Karte.

Es war einfach nicht der Tag der Friedberger. Am Ende holte sich Wolfgang Taafel, der Betreuer der TGS, auch noch den Jackpot von Jotis Wettbüro. Er hatte als einziger das richtige Ergebnis getippt und nahm 40 Euro mit nach Hause. Nur beim Wettbewerb in der Halbzeitpause war ein Friedberger siegreich: Der junge Andreas Nagler siegte beim Papierflieger – Weitwurf souverän und darf sich über einen 40 Euro Gutschein freuen, gesponsert von Dr. Hannes Proeller von der Rosenapotheke. Trainer Harald Rosenberger kannte die Gründe für die Niederlage: „Wir sind schlecht gestartet und mussten so einem Rückstand hinterherlaufen. Heute haben die letzten Körner gefehlt, um das Ding noch umzubiegen. Zweimal waren wir ganz nah dran, aber es hat nicht gereicht. In diesen entscheidenden Phasen haben wir die Fehler gemacht, die wir in den letzten Wochen noch vermeiden konnten. Ganz bitter ist der Ausfall von Manuel Vilches – Moreno, er wird uns mindestens bis zum Ende der Hinrunde fehlen.“

Für den TSV Friedberg spielten: Seiler (1. – 18.); v. Petersdorff (18. – 60.); Schnitzlein (3); Wagenpfeil (4); Schneck (1); Ilic (5/1); Abstreiter; Maier – Hasselmann (1); Pupeter (1); Scholz (6); Dittiger (3).



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