TSV Friedberg - SV Salamander Kornwestheim

Dienstag, 17. September 2013, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

Die Friedberger erste Mannschaft hat sich mit einem starken Auftritt die nächsten Punkte in der 3. Liga gesichert und die richtige Antwort auf die erste Saisonniederlage gegeben. Beim 29:26 (15:13) gegen den Aufsteiger SV Salamander Kornwestheim überzeugten die Handballer mit großem Kampfgeist und ihrer Nervenstärke.

Der SV hatte seine ersten beiden Partien gewinnen können und wollte auch in der Herzogstadt seinen Siegeszug fortsetzen. Friedberg hingegen hatte nach einem durchwachsenen Auftritt in Hochdorf die ersten Punkte gelassen. Vor fast ausverkauftem Haus hatte sich der TSV fest vorgenommen, es diesmal wieder besser zu machen.

Die Friedberger Fans glaubten an ihr Team. Das konnte man auch an den Vorhersagen erkennen, die sie für einen Euro Einsatz bei Panagiotis Erifopoulos‘ Tippspiel machten: Fast jeder Teilnehmer glaubte an einen Heimsieg und wollte sich damit den Gewinn von 20 Euro sichern. Die Mannschaft war dadurch noch mehr motiviert und begann stark. Nach dem 2:2 zog der TSV gleich auf 4:2 davon. Björn Heekeren konnte seine Stärken im Gegenstoß ausnutzen und machte drei der ersten vier Tore.

Die Friedberger Fans konnten sich auch über das Comeback von Thomas Wagenpfeil freuen. Der Linkshänder kam nach längerer Verletzungspause wieder zum Einsatz und sorgte besonders auf Halbrechts für viel Wirbel.

Friedberg gehörte die Anfangsphase in einem temporeichen Spiel. Andreas Dittiger agierte in vielen Angriffen als zweiter Kreisläufer, um die offensive 3 – 2 – 1 – Deckung der Gäste aus dem Konzept zu bringen. Doch vor allem der Abwehrstärke war es zu verdanken, dass der TSV nach 15 Minuten mit 8:5 vorne lag; viele dieser Tore fielen durch die schnelle erste oder zweite Welle.

Jetzt hatte der TSV aber großes Pech: Wegen eines vom Kampfgericht falsch ausgefüllten Kärtchens lief Kreisläufer Claudio Schneck nach seiner ersten Zeitstrafe einige Sekunden zu früh zurück aufs Parkett. Trotz heftiger Proteste der Trainer musste dieser Schlüsselspieler nach gerade einmal einem Viertel der Spielzeit so zum zweiten Mal eine Zwangspause einlegen.

Doch davon ließen sich die Hausherren nicht aus dem Konzept bringen. Beim Stand von 12:8 nach 20 Minuten hatte Friedberg sogar zwei gute Möglichkeiten, weiter davon zu ziehen. Diese ließen die Angreifer aber aus, und jetzt kam Kornwestheim besser in die Begegnung. Sieben Minuten später hatte der Aufsteiger den 13:13 Ausgleich geschafft. Friedberg traf vorne gerade nichts mehr, hinzu kamen einige Ballverluste nach Unkonzentriertheiten, was die Gäste mit ihrer großen Konterstärke konsequent bestraften. Es erforderte eine Rückbesinnung auf die Friedberger Defensivtugenden und zwei starke Aktionen des Kapitäns Miro Ilic, um die Gastgeber mit einer knappen 15:13 Führung in die Kabinen gehen zu lassen.

Nach dem Seitenwechsel kam der junge Patrick Bieber in den Kasten und führte sich gleich prächtig ein. Mehrere starke Paraden sorgten dafür, dass der TSV nach dem 15:15 Ausgleich wieder davon ziehen konnte.

Aus einem 18:17 machten Jonathan Scholz und Andreas Dittiger ein 22:17. Jetzt wackelte der SV gehörig, fing sich aber nach einer Auszeit wieder. Kurz darauf hatte der TSV eine kleine Schwächephase, die Gäste kamen wieder auf 22:20 heran.

Bis in die Schlussphase hinein blieb es bei diesem Abstand. Friedbergs Taktik, in fast allen Angriffen mit einem zweiten Kreisläufer gegen die offensive Deckung der Gäste zu spielen, fruchtete. Auch die rote Karte nach der dritten Zeitstrafe für Claudio Schneck änderte nichts an der knappen Führung. Die Vorentscheidung fiel fünf Minuten vor dem Ende. Michael Luderschmid kam zur Abwehr eines Siebenmeters zurück ins Friedberger Tor, seine Parade ermöglichte einen schnellen Konter und die 27:23 Führung. Kurz war der Erfolg noch einmal in Gefahr, als sich der TSV zwei Ballverluste leistete und beim Stand von 27:25 eine gute Chance von Linksaußen vergab, doch die Abwehr hielt, als sie zwei Minuten vor dem Ende derart gefordert wurde.

Eine Zeitstrafe für die Gäste erschwerte deren Aufholjagd zusätzlich, in Überzahl konnte der TSV sich mit zwei tollen Toren von Jonathan Scholz endgültig absetzen. Mit dem 29:26 (15:13) Erfolg bewahrte sich Friedberg seine makellose Heimbilanz und holte zwei ganz wichtige Punkte.

Trainer Harald Rosenberger lobte seine Mannschaft für ihren unbändigen Willen: „Kornwestheim hat uns alles abverlangt, aber meine Spieler haben bis auf wenige Schwächephasen großartig aufgespielt. Unsere Abwehr stand sicher und hatte den gegnerischen Rückraum meist gut im Griff. Beide Torhüter haben dazu eine tolle Leistung geboten, besonders freut mich das für den jungen Patrick Bieber. Wichtig war auch, dass wir gegen diese konterstarke Truppe vorne die Quote der Ballverluste sehr klein halten konnten.“

Der Gewinner des Tippspiels konnte sich am Ende gegen 40 Konkurrenten durchsetzen. Martin Luderschmid, Spieler der dritten Mannschaft, hatte als Einziger das Endresulat richtig vorhergesagt und bewies somit einmal mehr, dass seine Familie den Handball einfach im Blut hat.

M. Luderschmid (1. – 30.; 55. – 60.); Bieber (31. – 55.); Schnitzlein; Heekeren (4); Wagenpfeil; Ilic (8/3); Aigner (3); Abstreiter; Schneck (1); Maier – Hasselmann (3); Pupeter; Scholz (5); Dittiger (4); Lodemann (1).

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