TSV Friedberg - SG H2Ku Herrenberg

Sonntag, 17. November 2013, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Beim 27:27 (14:11) gegen die SG H2Ku Herrenberg hatten die Handballer aber gute Chancen auf den Sieg.

Doch selbst ein Siebenmeter fünf Sekunden vor dem Ende sollte nicht reichen.

Friedberg begann die Begegnung äußerst engagiert und sehr abwehrstark. Die Herzogstädter hatten ihre letzten beiden Partien auswärts gewonnen, jetzt sollte gegen den Elften der nächste Erfolg her. Die TSV – Halle war bis auf den letzten Platz gefüllt, die Friedberger Fans wollten ihre Mannschaft zum Sieg treiben.

In den ersten 12 Minuten sahen sie aber wenig Tore. Friedberg, das mit Willi Seiler im Tor begann, verteidigte hart und aufmerksam. Das 3:3 war jedoch kein gutes Resultat für Friedberg. Die großartige Abwehr- und Torhüterleistung konnten die Gastgeber nicht in einen Vorsprung ummünzen, vorne präsentierten sie sich oft unkonzentriert und leisteten sich zu viele technische Fehler.

Aber Friedberg sollte im weiteren Verlauf der ersten Hälfte seine Möglichkeiten besser nutzen. Die Mannschaft verteidigte weiter erstklassig, und jetzt trafen sie auch vorne öfter, vor allem das Tempospiel klappte sehr gut. Beim 7:4 waren es erstmals drei Tore.

Doch mit einigen ungenutzten Überzahlsituationen und einer hohen Fehlerquote im Angriff versäumten die Herzogstädter es, sich deutlicher abzusetzen. Als Mihailo Djurdjevic nach 25 Minuten direkt Rot sah, er hatte Jonathan Scholz heftig gefoult, fehlte Herrenberg ein wichtiger Spieler für den Rest der Partie. Kurz vor der Pause sah dann auch noch der zweite Torwart der Gäste, Steffen Dold, die rote Karte. Er war beim Friedberger Gegenstoß weit aus seinem Tor geeilt und mit Spielertrainer Manuel Vilches – Moreno zusammengerasselt. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Scholz zum 14:10, doch mit der Schlusssirene kassierte der TSV in Überzahl noch das 14:11. Fünf Gegentore fielen in der ersten Hälfte dann, wenn der TSV mehr Spieler auf dem Feld hatte. Nach der Pause setzte sich Friedberg schnell auf 16:11 ab. Endlich trafen die Handballer auch in der Überzahl ins Tor, damit hatten sie vor der Pause so ihre Schwierigkeiten. Nach dem 18:13 sah es sehr gut aus, der dritte Sieg in Folge schien immer wahrscheinlicher zu werden.

Herrenberg stellte jetzt seine Abwehr um, der offensive Vorgezogene im 5 – 1 – System deckte Spielmacher Miro Ilic sehr eng. Damit war ein wichtiger Angreifer fast völlig aus dem Spiel genommen, das machte sich bald bemerkbar. Friedberg hatte vorne jetzt große Schwierigkeiten, der Gegner kam wieder näher. Das lag auch an der schwächer werdenden Abwehr, Friedberg ließ Herrenberg vermehrt zu einfachen Toren aus dem Rückraum kommen.

Eine Viertelstunde vor Schluss waren die Gäste bis auf 20:19 herangekommen. Nun wurde es eine enge und sehr umkämpfte Begegnung. Friedberg fehlte vorne weiter die Sicherheit, viele technische Fehler sorgten dafür, dass die Gastgeber immer mehrere Anläufe brauchten, um wieder zu treffen. Fünf Minuten vor dem Ende war es dann soweit: Die SG ging mit dem 24:25 zum ersten Mal an diesem Abend in Führung.

Scholz, mit neun Treffern der beste Friedberger Schütze, und Thomas Wagenpfeil mit einem unwiderstehlichen Alleingang vom Anstoß sorgten für die nötigen Treffer, um die jeweilige Eintoreführung der Gäste zu kontern. Beim Stand von 27:27 fing Fabian Maier – Hasselmann 50 Sekunden vor Schluss einen Pass ab, jetzt hatte Friedberg die Chance auf den Sieg. Die Herzogstädter spielten die Uhr herunter, fünf Sekunden vor dem Ende konnte Jonathan Scholz, der sich bis an den Kreis durchgetankt hatte, nur durch ein Foul gestoppt werden: Es gab Siebenmeter. Spielertrainer Manuel Vilches – Moreno übernahm die Verantwortung. Der Gästetorwart aber konnte diesen letzten Wurf mit einem starken Reflex abwehren.

Etwas enttäuscht musste sich Friedberg also mit einem Zähler begnügen. Beim 27:27 (14:11) hatten die Gastgeber lange Zeit Oberwasser, aber sie leisteten sich im Angriff einfach zu viele Fehler. Trainer Harald Rosenberger rückte das Ergebnis in die richtige Perspektive: „Wenn mir jemand vor der Saison gesagt hätte, dass wir nach fünf Heimspielen immer noch ungeschlagen sind, wäre ich damit sehr zufrieden gewesen. Diesmal waren wir aber in der zweiten Halbzeit nicht so stark wie zuletzt, die 18:13 Führung dürfen wir nicht mehr hergeben. Da muss meine junge Mannschaft noch etwas Konstanz finden. Den Punkt nehmen wir mit, aber heute war sicherlich mehr drin.“

Für den TSV Friedberg spielten: Seiler (1. – 30.; 46. – 55.); v. Petersdorff (31. – 46.; 55. – 60.); Schnitzlein; Wagenpfeil (3); Vilches – Moreno (4); Schneck (5); Ilic (1); Abstreiter; Maier – Hasselmann (2); Scholz (9/4); Dittiger (1); Lodemann (2).



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