Remis im Schicksalsspiel des FC Augsburg gegen den VfB Stuttgart

Freitag, 21. April 2023, 22:37 Uhr Thorsten Franzisi

Die Ausgangslage war allen Beteiligten klar. Gewinnt der FCA ist der Klassenerhalt so gut wie sicher, gewinnen jedoch die Stuttgarter ist man wieder mittendrin im Kampf um den Ligaverbleib.

Entsprechend intensiv startete die Partie auch, der FCA versuchte sich wie gewohnt durch sein hohes Pressing Ballgewinne tief in der gegnerischen Hälfte zu erspielen. Das 1:0 für die Hausherren fiel aber nicht nach einem solchen, sondern nach einem schön vorgetragenen Angriff in der achten Minute.

Am gegnerischen Strafraum behauptete sich Arne Engels stark gegen zwei Stuttgarter Spieler und gab nach außen auf den völlig freien Arne Maier, dessen mustergültige Flanke genau auf dem Kopf von Dion Beljo landete, der ihn nur noch reinhalten musste. Wie schon gegen RB Leipzig in der Vorwoche gingen die Augsburger wieder früh in Führung. Anders als in Leipzig behielt man aber auch in der Folge die Nerven. Stuttgarts beste Chance zum Ausgleich hatte Chris Führich in der 12. Minute, doch Tomas Koubek, der den immer noch verletzten Gikiewicz im Kasten der Augsburger vertrat, parierte stark. In der Folge beruhigte sich die Partie aber etwas, der FCA stand deutlich tiefer, ließ die Gäste das Spiel gestalten und setzte auf schnelle Gegenstöße. Fehler auf beiden Seiten bestimmten jedoch das Spielgeschehen. Ohne gegnerische Einwirkung sank Iago nach einer halben Stunde zu Boden und musste unter Schmerzen ausgewechselt werden – offenbar Leistenprobleme. Für ihn kam Renato Veiga auf den Platz. Da die Gastgeber einen kapitalen Fehler Atakan Karazors nicht ausnutzen konnte – er vertändelte den Ball im eigenen Strafraum – ging es mit der 1:0-Führung für die bayrischen Schwaben in die Pause.

VfB-Coach Sebastian Hoeneß reagierte auf den Rückstand und brachte für die zweite Halbzeit zwei neue Spieler aufs Feld. Aber auch Enrico Maaßen wechselte und nahm den wohl leicht angeschlagenen Beljo vom Feld, ihn ersetzte Irvin Cardona. Mit deutlich mehr Elan kamen die Gäste aus der Pause, die nun mit wütenden Angriffen die Defensive der Fuggerstädter unter Druck setzten. Doch diese setzte sich ein ums andere Mal clever zur Wehr. So wie in der 52. Minute, als Serhou Guirassy nach einem Pass in die Tiefe schon frei durch war, durch einen leichten Schubser von Felix Uduokhai aber etwas aus dem Tritt gebracht wurde und so nicht mehr entscheidend zum Abschluss kam. Es blieb auch im weiteren Verlauf eine Gratwanderung für die Augsburger, die nun immer mehr von den Gästen am eigenen Sechzehner eingeschnürt wurden und sich nur noch vereinzelt aus dem andauernden Druck befreien konnten. Diese Herangehensweise rächte sich in Minute 78, als nach einem Freistoß Wataru Endo den Ball frei vor dem Tor zwischen die Beine sprang, dieser ihn aber irgendwie festmachen konnte und im Nachschuss schließlich am glücklosen Koubek vorbeibugsierte. Die Reaktion der Augsburger, die zuvor defensiv wechselten, blieb nicht aus, man suchte fortan wieder selbst den Weg in die Spitze, tat sich aber schwer klare Chancen herauszuspielen. Gefährlicher wirkten weiter die Stuttgarter, die aus ihrer Überlegenheit aber kein weiteres Kapital mehr schlagen konnten.

So blieb es am Ende beim 1:1 Unentschieden, das eher dem FCA als den Stuttgartern weiterhilft. Denn mit aktuell 30 Punkten hält man den VfB auf Distanz und hat weiter gute Aussichten auf den direkten Klassenerhalt. Am kommenden Samstag geht es für die Augsburger dann zum Auswärtsspiel nach Frankfurt.  Fotos Carmen Dammaschke-Gerstmeyr


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