National Qualifikation der Kanuten am Eiskanal

Montag, 04. Mai 2015, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

Die ersten Plätze für das Nationalteam sind bereits vergeben, mit an Bord, die Augsburger Hannes Aigner und Sideris Tasiadis. Im dritten Rennen für die nationale Qualifikation der Slalom-Kanuten konnten am Wochenende die ersten Sportlerinnen und Sportler den Sprung ins Nationalteam auf der anspruchsvollen Strecke des Eiskanals, der Saison 2015 erkämpfen.

Beim Kajak-Einer brachte der Augsburger Hannes Aigner (Augsburger Kajak-Verein) mit seinem zweiten Tagessieg in der diesjährigen Serie schon vor dem abschließenden Rennen am Samstag auch den Gesamtsieg unter Dach und Fach. Mit drei Platzpunkten ist der 26-jährige Bronzemedaillengewinner der Spiele von London nicht mehr von der Spitze zu verdrängen und kehrt nach einem Jahr Pause wieder ins A-Team zurück. „Den Sieg schon nach drei Tagen sicher zu haben, ist schon ganz cool, wäre schön, wenn das im nächsten Jahr wieder so läuft“, freute sich Aigner, dem der Druck, auf seiner Heimstrecke als Letzter in den Finallauf zu starten, nichts ausmachte: „Ich fand es ganz gut, weil die Strecke heute so schwer war und die Konkurrenz ja auch erst einmal fahren musste. Aber ich habe dann am Start gar nichts mitbekommen, da musste ich dann einfach so schnell fahren, wie ich kann.“ Auch der heute zweitplatzierte Sebastian Schubert (Hamm) gehört mit im schlechtesten Falls sechs Platzpunkten in diesem Jahr wieder dem deutschen Kajak-Team an, die besten Chancen dafür hat auch Peking-Olympiasieger Alexander Grimm, der heute Dritter wurde.

Im Canadier-Einer holte sich Lokalmatador Sideris Tasiadis (Kanu Schwaben Augsburg) ebenfalls den zweiten Tagessieg und ist mit zwei Punkten auch nicht mehr von der Spitze zu verdrängen. „Der Gesamtsieg ist, glaub ich, jetzt sicher. Ich bin sehr zufrieden mit mir selbst, damit ist die Quali erst einmal durch. Ich versuche morgen aber schon noch einmal so einen schönen Lauf runter zu ziehen“, sagte der Olympiazweite von 2012. Hinter Tasiadis wird das Rennen um die weiteren Plätze spannend, Franz Anton (Leipzig/heute Zweiter), Frederick Pfeiffer (Augsburg/3.) und Nico Bettge (Leipzig/6.) haben dafür die beste Ausgangspositionen.

Im Canadier-Zweier sendeten die Zwillinge Kai und Kevin Müller mit ihrem Tagessieg ein deutliches Lebenszeichen. Die Hallenser, die in der vergangenen Woche in Markkleeberg mit den Rängen neun und vier einen schlechten Start in die Serie erwischten, haben morgen damit doch noch die Chance, sich als drittes Boot für das Team zu qualifizieren. „Jetzt sind wir endlich zurück im Spiel, hoffentlich können wir das morgen auch nochmal so zeigen. Wir hatten in Markkleeberg großes Pech und die Nervosität war wirklich groß, irgendwann muss man auch mal Glück haben“, konstatierte ein erschöpfter Kevin Müller. Bereits „durch“ sind nach dem heutigen Ergebnis die zweit- und drittplatzierten Franz Anton/Jan Benzien (Leipzig) sowie Robert Behling/Thomas Becker (Schkopau) mit jeweils Platzziffer fünf. Chancen auf den dritten Platz im Team haben ebenfalls noch David Schröder/Nico Bettge, die heute auf den fünften Platz fuhren.

Im Kajak-Einer der Damen siegte Europameisterin Ricarda Funk (Bad Kreuznach) und steht ebenfalls schon als Gewinnerin der Qualifikationsserie fest. „Ich bin einfach nur glücklich, jetzt schon mal durch zu sein. Da kann ich morgen entspannter an den Tag herangehen und nochmal zwei schöne Läufe zeigen, da freue ich mich drauf“, sagte die 23-Jährige. Tagesrang zwei ging an Melanie Pfeifer (Augsburg), die wie Jasmin Schornberg – heute Dritte – vor dem abschließenden Rennen gute Karten für einen der beiden noch offenen Plätze im Nationalteam hat. Der Sieg von Lisa Fritsche im zweiten Rennen vor einer Woche macht die Entscheidung spannend, denn auch die heute siebtplatzierte Hallenserin hat noch alle Chancen.

Das Rennen der Damen im Canadier-Einer, die mit dem heutigen Rennen in Augsburg erst in ihre Qualifikation starteten, gewann überraschend die Leipzigerin Rebekka Jüttner. Die 23-Jährige holte sich den Sieg vor Junioren-Weltmeisterin Andrea Herzog (Meißen) und der Augsburgerin Birgit Ohmayer und war einigermaßen sprachlos: „Die letzten Wochen liefen im C1 im Training gar nicht gut, das ist jetzt erst einmal eine Erlösung. Aber das ist erst das erste von vier Rennen, jetzt heißt es die Konzentration zusammenzuhalten.“

Fotos by Klaus Rainer Krieger | Fotoanfragen an krieger.augsburg@gmx.de


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