Friedberger Handballer verlieren in Heilbronn

Sonntag, 30. November 2014, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Mit nur acht Feldspielern hat der TSV Friedberg dem TSB Heilbronn/Horkheim einen guten Kampf geliefert. Die Herzogstädter hielten die Partie lange ausgeglichen, verloren aber in der Schlussviertelstunde den Anschluss und schließlich auch das Spiel mit 28:34 (15:15).

Kurzfristig fielen dem TSV zwei wichtige Spieler aus. Simon Lodemann musste wegen einer Erkältung passen, Manuel Vilches – Moreno fehlte wegen Problemen mit seinem Sprunggelenk. Damit konnte der TSV nur acht Feldspieler aufbieten. Horkheim war nach einem guten Saisonstart ins Mittelfeld der 3. Liga abgerutscht, die Heilbronner gewannen nur eines der letzten fünf Spiele. Zu Hause erwischte der TSB keinen guten Start, Friedberg ging früh mit 2:1 in Führung.

Angesichts der Personalsituation und des starken Gegners hätte man Angst haben können um den Tabellenletzten, doch die Herzogstädter spielten furchtlos auf. Sie hatten beschlossen, sich von all den Widrigkeiten nicht daran hindern zu lassen, kämpferisch überzeugend und mit großem Spielwitz aufzutreten. Der Lohn war das 5:5 nach sieben Minuten, Friedberg war mindestens ebenbürtig. Die Gastgeber fanden danach aber besser in die Partie. Horkheim konnte in den nächsten Minuten auf seine bärenstarke Abwehr bauen, die auf einmal nichts mehr zuließ. Friedberg kassierte nach dem 7:7 drei Tore in Folge, kämpfte sich dann aber wieder zurück. Das 9:12 nach 20 Minuten drehten die Herzogstädter innerhalb kurzer Zeit, kaum war das 13:12 gefallen, hatte der Coach der TSB genug gesehen und nahm seine erste Auszeit.

Bis zum Seitenwechsel waren die beiden Teams ebenbürtig, Friedberg konnte besonders auf seine starken Außen Peter Haggenmüller und Felix Augner bauen, die sehr gut ins Spiel eingebunden waren und einige schöne Tore erzielen konnten. Im Rückraum war Fabian Abstreiter ein steter Unruheherd, er sollte an diesem Tag mit acht Treffern der erfolgreichste Friedberger Schütze sein. Das 15:15 zur Pause war leistungsgerecht, Friedberg hielt kämpferisch klasse dagegen.

In den ersten Minuten des zweiten Durchgangs hatte der TSV leichte Vorteile. Nach dem 17:17 vergaben die Gäste jedoch zwei gute Möglichkeiten zur Führung. Bis zum 19:19 nach Minuten war Friedberg dran, musste dann aber drei Treffer in Folge hinnehmen.

Und als Peter Haggenmüller sich direkt nach seinem Tor zum 20:22 an der Wade verletzte und nicht mehr weiter machen konnte, hatte der TSV keinen etatmäßigen Linksaußen zur Verfügung und nur noch eine Wechseloption. Andreas Dittiger ging auf die für ihn ungewohnte Position am linken Spielfeldrand.

Langsam machte sich der Kräfteverschleiß bemerkbar. Friedberg kämpfte weiterhin und gab alles, aber fast ohne Wechseloptionen war die intensive Spielanlage des TSV nun nicht mehr auf dem bisherigen Niveau zu bestreiten. Jetzt erarbeitete sich Horkheim langsam Vorteile, die Führung der Hausherren wuchs bis zehn Minuten vor dem Ende auf 24:28 an. Lukas Aigner und Fabian Abstreiter schafften noch einige schöne Treffer von den Halbpositionen, doch ein Comeback gelang dem ersatzgeschwächten TSV nicht mehr. Horkheim besaß die Klasse, um seinen Vorsprung zu verteidigen. So kam es nach 60 Minuten, in denen Friedberg lange Zeit ein mindestens ebenbürtiger Gegner war, dennoch zur 28:34 (15:15) Niederlage.

Damit bleiben die Herzogstädter auswärts in dieser Saison ohne einen Zähler und verharren auf dem letzten Rang der 3. Liga. Aber angesichts der Bedingungen, unter denen die Begegnung bei Horkheim gestaltet werden musste, kann Friedberg stolz auf sich sein. Zwei Drittel der Partie waren die Gäste ein gleichwertiger Gegner.

Trainer Harald Rosenberger war stolz auf seine Mannschaft: „Wir sind zu acht aufgelaufen, plus die beiden Torhüter, und das bei einer der besten Teams in der 3. Liga. Da kann man ganz schnell richtig böse unter die Räder geraten, doch das hat meine junge Mannschaft heute durch eine couragierte Leistung vermieden. Wir haben gekämpft, geackert, einige schöne Tore gemacht, so lange die Luft reichte, waren wir drin in der Partie. Wenn wir es schaffen, zu Beginn der zweiten Hälfte in Führung zu gehen, hätten wir Horkheim vielleicht sogar noch etwas mehr ärgern können. Jetzt hoffe ich nur, dass sich Peter nicht zu schlimm verletzt hat und dass wir am Samstag im nächsten Heimspiel mit allen, die heute kurzfristig ausgefallen sind, wieder rechnen können.“

Für den TSV Friedberg spielten: V. Petersdorff; Matijevic; Haggenmüller (4); Augner (2); Aigner (3); Schneck (1); Maier - Hasselmann (4/3); Maier (5); Dittiger (1); Abstreiter (8).

zurück