Friedberger Handballer unterliegen gegen Konstanz

Dienstag, 25. November 2014, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Die Friedberger Drittliga Handballer konnten ihren dritten Heimsieg am Stück nicht umsetzen. Mit 20:25 (7:11) konnte man sich nicht entscheidend gegen die gute Konstanzer Devensive durchsetzen.

Manuel Vilchez–Moreno war sichtlich angeschlagen, er trug eine Bandage an seiner rechten Hand und schonte diese, bevor er das Parkett betrat, wann immer es nur ging. Auf dem Feld jedoch agierte der spanische Abwehrchef wie gewohnt mit vollem Einsatz. Auch Jonathan Scholz war für das Heimspiel am Start.

Der TSV Friedberg konnte am Samstag auch Jonas und Niko Link unter den Zuschauern begrüßen. Die beiden Bundesligaspieler des HC Erlangen haben ihre Karrieren beim TSV begonnen. Sie sahen aber keinen guten Start der Herzogstädter, schon nach wenigen Minuten stand es null zu drei, die Gastgeber hatte große Probleme mit der eisenharten sechs/null Abwehr der Gäste. Erst Fabian Abstreiter erzielte nach sechs Minuten einen Treffer für die Friedberger Handballer.

Die Friedberger Defensive, die zunächst einige Schwierigkeiten hatte mit dem Halblinken Mathias Riedel, begann sich bald zu stabilisieren. Nachdem Riedel drei der ersten vier Treffer erzielt hatte, hatten sich die Herzogstädter besser auf ihn eingestellt und nahmen den gefährlichen Akteur fast gänzlich aus dem Spiel. Dank der Abwehr kam der TSV auch schnell wieder auf 4:5 heran, doch das Angriffsspiel war nur phasenweise derart gefährlich. Oft kreiselten die Friedberger mit viel Tempo vor der Deckung umher, kreuzten und liefen in Position, doch es war kein Durchkommen, Konstanz verteidigte ausgezeichnet. Der Rückstand wuchs bald wieder an, nach dem 5:9 Mitte der ersten Hälfte nahm Trainer Harald Rosenberger die erste Auszeit.

In der Folge entwickelte sich eine umkämpfte und auf beiden Seiten hart geführte Partie. Es fielen extrem wenig Tore, der TSV war bis zur Pause gleichwertig. Aber wie gut die Abwehr der Hausherren auch verteidigte, vorne gelang weiterhin sehr wenig. Zwei Treffer schafften sie noch bis zur Pause: Einmal hämmerte Scholz von der Mitte einen Schlagwurf in die Maschen, Fabian Maier – Hasselmann verwertete zudem einen Konter. Dafür kassierte Friedberg aber auch nur noch zwei Tore. Dennoch war das 7:11 zur Pause zu wenig, einige vergebene Chancen im Tempospiel sorgten für den Pausenrückstand.

Nach der Pause misslang den Friedbergern der Gegenschlag völlig. Hatte der TSV in den elf Minuten zuvor nur zwei Tore kassiert, waren es nun vier in etwas mehr als drei Minuten. Rosenberger musste seine zweite Auszeit verwenden, aber nach dem 7:15 erzielte sein Team plötzlich drei Treffer in nicht einmal 60 Sekunden. Konstanz reagierte darauf seinerseits mit einer Auszeit, und der kurze Friedberger Höhenflug war schon wieder vorbei.

Die Gastgeber zeigten keine schlechte Leistung, sie verteidigten meist aufmerksam gegen die wurfgewaltigen Konstanzer, aber vorne brauchten sie zu viele Versuche für einen Treffer. Immer wieder scheiterten die Bemühungen an der ausgezeichneten gegnerischen Deckung.

Noch einmal keimte kurz Hoffnung auf, als der TSV nach dem 12:20 wieder mit drei Toren innerhalb einer Minute zurückschlug und danach weitere Chancen bekam. Aber ein nicht genutzter Tempogegenstoß und zwei weitere vergeben Möglichkeiten aus der zweiten Welle ließen Konstanz, das ein paar Minuten lang gewackelt hatte, wieder stabil werden. Das 17:21 acht Minuten vor dem Ende war das Ende der Friedberger Aufholjagd, die wegen der Schwächen im Angriff nicht fortgesetzt werden konnte.

Nach 60 umkämpften Minuten siegte Konstanz mit 20:25 (7:11), das war bereits der sechste Sieg in den letzten acht Partien für die Mannschaft vom Bodensee. Der TSV hingegen hat den dritten Heimsieg nacheinander verpasst und bleibt auf dem letzten Rang in der 3. Liga Süd.

Trainer Harald Rosenberger lobte sein Team für den engagierten Auftritt: „Mit der Abwehr und den Torhütern bin ich sehr zufrieden. Wir haben gut gearbeitet gegen die abschlussstarken Konstanzer und nur wenig zugelassen. Verloren haben wir das Spiel im Angriff, 20 Tore sind zu wenig zu Hause. Es ist uns im Positionsspiel nicht gelungen, dauerhaft Druck auf die großartige gegnerische Abwehr zu erzeugen. Da wir heute auch im Tempospiel nicht immer konsequent waren, haben wir am Ende verdient verloren. Schade, dass sich die Jungs für den tollen kämpferischen Auftritt nicht belohnt haben.“

Für den TSV Friedberg spielten: V. Petersdorff (1. - 33.); Matijevic (33. - 60.); Haggenmüller (1); Vilchez – Moreno (1); Augner; Aigner; Schneck (2); Maier – Hasselmann (3); Maier (4); Scholz (3); Dittiger (3); Lodemann (1); Abstreiter (2).


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