Friedberger Handballer siegen Auswärts

Samstag, 09. November 2013, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Mit dem zweiten Auswärtssieg in Folge hat sich der TSV Friedberg im vorderen Mittelfeld der 3. Liga Süd etabliert. Beim 36:30 (19:15) in Auerbach sorgten die mitgereisten Friedberger Fans für eine tolle Stimmung.

Sie waren in der Halle zwar deutlich in der Unterzahl, machten das aber durch ihre Stimmgewalt und Leidenschaft wieder wett. Je weiter das Spiel voranschritt, desto deutlicher waren die Fans aus der Herzogstadt der Stimmungsmacher.

Doch nach 36 Sekunden verstummte der Anhang der Gäste. Thomas Wagenpfeil war gefoult worden und hatte sich dabei das Knie verdreht. Der Linkshänder konnte nicht mehr weitermachen, auch nach dem Spiel hatte er noch Schmerzen. Die endgültige Diagnose steht noch aus, aber es sieht nicht allzu gut aus. Benjamin von Petersdorff hingegen war wieder zurück im Kader, saß aber zunächst noch auf der Bank. Weil der Co – Kapitän sein erstes volles Trainingsprogramm mit der Mannschaft erst am Freitag absolviert hatte, begann Willi Seiler zwischen den Pfosten.

Auerbach, das sich defensiv durch eine große Variabilität und eine sehr körperbetonte Abwehr auszeichnet, begann mit einer 6 – 0 – Deckung. Aber Friedberg ging schnell mit 3:0 in Führung. Die Gastgeber schlugen rasch zurück und waren beim 4:5 nach gut acht Minuten zum ersten Mal vorn. Beim TSV bildeten Miro Ilic, Jonathan Scholz und Manuel Vilches – Moreno die meiste Zeit den Rückraum. Das Positionsspiel war in dieser Saison noch nicht die große Stärke der Friedberger gewesen, aber an diesem Samstag zeigte die Mannschaft, dass sie sich weiterentwickelt hat. Alle drei Shooter konnten die gegnerische Deckung immer wieder überwinden, Friedbergs Rückraum war diesmal sehr gefährlich.

Zwischen dem 7:7 und dem 11:11 nach 18 Minuten konnte sich kein Team Vorteile erarbeiten. Trainer Harald Rosenberger brachte dann von Petersdorff, er zeigte nach seiner über zweimonatigen Zwangspause eine gute Vorstellung.

In dieser Phase begann Friedberg sich abzusetzen. Auerbach fand keinen Weg, die starken Friedberger Rückraumschützen zu stoppen. Der TSV ging mit 14:11 in Führung, vor allem Spielertrainer Vilches – Moreno, der heute zehnmal traf, und Kapitän Mio Ilic zeichneten sich aus.

Bis zur Pause konnte Friedberg seinen Vorsprung verteidigen. Über ein 16:13 erarbeiteten sich die Gäste eine 19:15 Halbzeitführung. Im zweiten Durchgang kam Auerbach dem TSV nie näher als diese vier Tore. Die ganze Friedberger Mannschaft zeigte eine hervorragende kämpferische Vorstellung und hielt den Gegner konsequent davon ab, einfache Tore aus dem Rückraum zu werfen. Claudio Schneck, der auch vorne am Kreis zu überzeugen wusste, und Andreas Dittiger machten dabei einen herausragenden Job. Das 24:20 nach 40 Minuten war auch ihr Verdienst.

Zu diesem Zeitpunkt kam dann Seiler zurück ins Tor. Bis zum Abpfiff ließ er jetzt nur noch 50 Prozent der Würfe, die auf seinen Kasten kamen, durch. Auch zwei Siebenmeter konnte er parieren. Diese starke Torwartleistung ermöglichte es den Herzogstädtern, ihren Vorsprung sogar noch auszubauen, aus einem 27:23 machten sie bis zehn Minuten vor der Schlusssirene ein 29:23.

Auch die Abwehrumstellungen der Gastgeber, die erst zu einem offensiven 5 – 1 – und dann sogar zu einem 4 – 2 – System wechselten, brachte den TSV nicht aus dem Tritt.

Auerbach gab sich nicht auf, aber die Partie war entschieden. Friedberg verwaltete seinen Vorsprung abgeklärt, die Handballer ließen nichts mehr anbrennen. Fabian Abstreiter, der aus der A – Jugend gleich in den Kader der Ersten aufgerückt ist, sorgte für den letzten Friedberger Treffer. Mit dem 36:30 (19:15) Erfolg hat sich der TSV Friedberg in der 3. Liga Süd vorerst auf den fünften Platz verbessert und den Abstand zu den Abstiegsrängen auf fünf Zähler erhöht. Coach Rosenberger sieht seine Mannschaft auf einem guten Weg: „Die Entwicklung, die meine Mannschaft nimmt, ist einfach phantastisch. Heute hat auch unser Rückraum es richtig krachen lassen. Die beiden Leitwölfe Miro Ilic und Manuel Vilches – Moreno haben beide herausragend gespielt und durch ihr glänzendes Vorbild die anderen dazu animiert, noch einen Schritt mehr zu machen. Wir haben uns nach 20 Minuten erstmals abgesetzt und diesen Vorsprung nicht mehr hergegeben. Das war eine reife Leistung, riesengroßes Kompliment ans Team. Nur die Verletzung von Thomas Wagenpfeil trübt das Bild etwas, hoffentlich ist sie nicht so schlimm.“

Für den TSV Friedberg spielten: Seiler (1. – 19.; 45. – 60.); v. Petersdorff (19. – 45.); Schnitzlein (1); Wagenpfeil; Vilches – Moreno (10/1); Schneck (4); Ilic (7/3); Abstreiter (1); Maier – Hasselmann (4); Pupeter; Scholz (4); Dittiger (2); Lodemann (3).

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