Friedberger Handballer beenden die Saison

Sonntag, 11. Mai 2014, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

Das Team um Headcoach Harald Rosenberg des TSV Friedberg hat sein letztes Saisonspiel mit 36:41 verloren. Im sportlich bedeutungslosen Spiel gegen den bereits abgestiegenen Letzten aus Zweibrücken ließen die Handballer ihre Drittligasaison gemütlich zu Ende laufen.

Noch vor dem Spiel wurden drei Spieler verabschiedet: Spielertrainer Manuel Vilchez – Moreno wird nach fünf Jahren zurück nach Spanien gehen, Kreisläufer Panagiotis Erifopoulos wechselt nach zwei Jahren zum Drittliga – Aufsteiger SG Nußloch, dem Meister der Oberliga Baden – Württemberg. Den größten sportlichen Sprung macht aber wohl Jonathan Scholz, der nach Bietigheim gehen wird, dem nur noch ein Sieg fehlt zum Aufstieg in die Bundesliga. Scholz kam aus Niederraunau nach Friedberg und hat schon in der Jugend und in der Zweiten für den TSV gespielt. Coach Vilchez – Moreno erhielt die Abschiedsehren von seiner Mannschaft, die ihm mit einer riesigen spanischen Flagge, auf der die Worte „Muchas Gracias Manolo“ standen, auf dem Spielfeld empfingen. Außerdem trug fast jeder in der Halle einen Pin mit seinem Konterfei und der Aufschrift „Gracias Manolo“.

Zum letzten Saisonspiel merkte man dem TSV den Spannungsabfall nach dem sichergestellten Klassenerhalt deutlich an. Friedberg war in der Abwehr überhaupt nicht präsent und geriet früh in Rückstand. Nach zehn Minuten holten die Herzogstädter ein 4:6 auf und gingen durch einen schönen Treffer von Rechtsaußen Fabian Maier – Hasselmann mit 7:6 in Führung. Dies sollte jedoch die einzige bleiben, denn schon bald agierten die Friedberger wieder pomadig und unkonzentriert. Trainer Harald Rosenberger musste noch vor der 20. Minute zweimal die Auszeit nehmen und versuchte dabei, sein Team wachzurütteln. Doch nachdem „Joti“ Erifopoulos den 10:14 Anschluss geschafft hatte, gaben die Herzogstädter in den letzten zehn Minuten vor der Pause die Partie endgültig her. Bei nur einem eigenen Treffer kassierten die Gastgeber neun Stück, viele davon nach leichtfertigen Ballverlusten und schnellen Gegenangriffen. Das 11:23 zur Pause sorgte für einige lange Gesichter in der TSV – Halle. Hinzu kam die direkte rote Karte für Kreisläufer Claudio Schneck, der nach dem Ende der ersten Hälfte wegen eines Schlages gegen den Kreisläufer der Gäste vom Feld musste.

Nach dem Pause ging es zunächst so weiter. Schon in der 34. Minute nahm Rosenberger die dritte und letzte Auszeit, gerade hatte der TSV zum vierten Mal nacheinander vorne den Ball verloren und das 14:27 kassiert. Ganz so deutlich sollte aber die Niederlage nicht ausfallen. Zweibrücken vernachlässigte nun ebenfalls seine Abwehrarbeit, so dass die Zuschauer ein munteres Handballspiel mit sehr vielen Toren zu sehen bekamen.

Und Friedberg begann aufzuholen. Im zweiten Durchgang sorgte zunächst Jonny Scholz dafür, dass er die Treffermarke von Jonas Link aus der letzten Spielzeit einstellte. Seine sechs Tore, Maier – Hasselmann traf ebenso oft, wurden aber noch von Kapitän Miro Ilic übertroffen, der den Ball einmal mehr ins gegnerische Gehäuse hämmerte.

Über Zwischenstände von 19:33 und 23:35 ging es in die Schlussphase. Friedberg versuchte noch, das 40. Gegentor zu vermeiden, aber nachdem es lange 39 Stück waren, fiel es dennoch wenige Minuten vor Schluss. Das ist ein Negativrekord in dieser Spielzeit, über 40 Treffer hatte der TSV bislang noch nie kassiert. Dafür war es auch das torreichste Spiel dieser Saison: Das 36:41 (13:22) erreichte beinahe die Marke von 80 Treffern. Dem jungen Michael Schnitzlein blieb es vorbehalten, das letzte Tor für Friedberg in der Saison 2013/14 zu erzielen.

„Das war heute natürlich keine besonders gute Vorstellung von uns“, sagte Trainer Harald Rosenberger, der auch in der kommenden Saison seinen Posten behalten wird. „Unsere Abwehr war eine Katastrophe, und vorne haben wir dem Gegner durch Leichtsinnsfehler immer wieder großzügig den Ball geschenkt. Aber dennoch bin ich stolz auf die Mannschaft, denn sie hat in dieser Saison Großes geleistet. Nach diesem Umbau im Kader hat sie letztlich souverän den Klassenerhalt geschafft. Wir standen nicht einmal auf einem Abstiegsplatz und können stolz sein auf Rang zwölf im Endklassement. Nächstes Jahr werden wir mit einer weiter verjüngten Mannschaft wieder angreifen und versuchen, den Klassenerhalt zu wiederholen.“

Für den TSV Friedberg spielten: V. Petersdorff (1. – 15.; 30. – 40.); Bieber (15. – 30.; 40. – 60.); Schnitzlein (1); Vilchez – Moreno (2); Ilic (7); Erifopoulos (2); Aigner (4); Abstreiter (1); Schneck (2); Maier – Hasselmann (6); Pupter; Scholz (6/1); Dittiger (2); Lodemann (3).


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