Friedberger Erste verliert in Anzing

Sonntag, 08. März 2020, 00:23 Uhr Domenico Giannino

Handballer beschließen, es spannend zu machen;

Zwei Punkte beim Tabellennachbarn wären bereits mehr als die halbe Miete gewesen für den Kampf um den Klassenerhalt - Aber statt dessen wollten die Friedberger Handballer etwas für das emotionale Investment ihrer Fans machen: Die Niederlage am Samstag lässt die letzten fünf Saisonspiele noch einmal so richtig spannend werden.

Aus Anzing sind die Friedberger Handballer ohne Punkte zurückgekommen. Beim 26:27 (11:12) gegen den Tabellennachbarn in der Bayernliga vergaben die Handballer wie schon so oft in dieser Saison zahlreiche Großchancen und verloren dieses wichtige Spiel.

Damit ist Anzing auf vier Zähler herangekommen, der TSV muss sich bei noch fünf ausstehenden Spielen also weiter Sorgen machen um den Klassenerhalt in der Bayernliga. Aufgrund des Sieges in der Hinrunde hat der TSV aber noch den besseren direkten Vergleich mit Anzing. Die Oberbayern bestätigen aber hiermit ihre ansteigende Form zu Hause: Sieben Punkte von acht möglichen holten sie aus ihren letzten vier Heimspielen.

Eine gute Viertelstunde lang hatte Friedberg zwar alles im Griff. Bis zum 6:3 funktionierte das Angriffsspiel, gestützt auf die sichere Abwehr und den blendend aufgelegten Keeper Felix Dorsch gehöre die Anfangsphase den Gästen. Dann begannen sich aber die alt bekannten Fehler im Abschluss einzuschleichen: Frei vom Kreis, ungestört beim Konter, aus acht Metern aus dem Rückraum kamen die Herzogstädter regelmäßig zum Wurf, aber sie machten viel zu wenig aus diesen zahlreichen guten Chancen. Zur Pause hatte Anzing die Partie gedreht und war jetzt mit 12:11 vorne.

Der Chancenwucher dauerte auch nach dem Wiederbeginn an. In einem kampfbetonten Spiel mit zwei guten Torhütern musste der TSV nach dem 17:17 abreißen lassen, da er in den nächsten neun Minuten keinen Treffer mehr schaffte. Trotz genug Chancen wollte der Ball da einfach nicht ins Anzinger Gehäuse, das Resultat war ein 17:20 gut zehn Minuten vor dem Ende.

Bei diesen drei Toren Rückstand blieb es auch in der Schlussphase. Erst, als der TSV defensiv auf eine doppelte Manndeckung umstellte, kamen die Friedberger wieder näher heran. Die extrem offensive Ausrichtung brachte Anzing aus der Balance, nach dem 27:24 schafften die Oberbayern in den letzten vier Minuten keinen Treffer mehr.

Trotz der andauernden Abschlussschwäche bekam so der TSV noch die Chance auf den Ausgleich. Doch in den letzten Sekunden liefen sich die Gäste im Deckungsverband fest, sie kamen nicht mehr zu einem Abschluss. Der direkte Freiwurf nach dem Ablauf der Spielzeit war nicht drin, Friedberg verlor somit sein Auswärtsspiel mit 26:27 (11:12). Diese Niederlage wäre mit einer besseren Trefferquote sicherlich zu vermeiden gewesen.

Das sah auch Trainer Udo Mesch so: „Manchmal ist Handball ganz einfach: Wenn man die ganze Zeit frei vor dem Tor steht und dann nicht trifft, wird es schwer, ein Spiel auch zu gewinnen. Trotz der guten kämpferischen Einstellung und der soliden Abwehr können wir mit dem Ergebnis natürlich nicht zufrieden sein. Aber diese Niederlage hat sich die Mannschaft wegen ihrer vielen Unkonzentriertheiten beim Spielvortrag und beim Torabschluss nur selbst zuzuschreiben. Wir wissen also, woran wir für die kommenden Begegnungen arbeiten müssen.“

Dorsch; v. Petersdorff; Okyere (2); Hrgic; Salopek; Kaulitz; Wiesner; Müller (4); Riesenberger (4); Scholz (3); Abstreiter (10/1); Tischinger (2); Prechtl (1).

Domenico Giannino


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