Friedberg baut Vorsprung auf fünf Punkte aus

Mittwoch, 06. März 2013, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Die Friedberger Handballer sind ihrem großen Ziel, der Meisterschaft in der 3. Liga, einen riesigen Schritt näher gekommen. Der Tabellenführer besiegte in einem echten Spitzenspiel seinen engsten Verfolger Balingen – Weilstetten 2 mit 33:27 (14:12). Jetzt beträgt der Vorsprung bereits fünf Zähler.

Das Spitzenspiel Erster gegen Zweiter rief, und alle Handballfans der Region kamen. Diesen Eindruck konnte man zumindest haben, wenn man die TSV – Halle am Samstagabend um kurz vor 20 Uhr sah. Über die gesamten 60 Minuten herrschte eine tolle Stimmung, die Unterstützung von den Rängen war großartig. Das Spiel wurde der Kulisse vollkommen gerecht.

Bis zum 3:3 nach sechs Minuten war die Partie ausgeglichen. In den nächsten fünf Minuten jedoch zeigte sich, dass die Reserve der Bundesligamannschaft aus Balingen zu Recht so weit vorne im Klassement stand: Friedberg traf nicht ins Tor, die Gäste nutzten dies gut aus. Das geschickte Zusammenspiel von Rückraum und Kreis brachte die Württemberger mit 4:7 in Front. Jetzt reagierte Trainer Hartmut Mayerhoffer und nahm die Auszeit. Schon vier Minuten später konnte Miro Ilic zum 8:8 ausgleichen. Die Abwehr hatte den Gegner jetzt viel besser im Griff, und vorne saßen die Würfe. Nach dem 11:9 war Friedberg das erste Mal selbst deutlicher vorne, der erfahrene Gästetrainer Eckard Nothdurft nahm seinerseits die Auszeit. Das brachte Balingen noch einmal den Ausgleich zum 11:11 nach 21 Minuten, doch der TSV hatte jetzt spürbar Oberwasser. Benjamin von Petersdorff im Friedberger Tor bekam viele Möglichkeiten, sich auszuzeichnen. Der junge Friedberger Keeper nahm diese auch dankend an und begeisterte seine Fans mehrfach mit glänzenden Paraden. Balingen - Weilstetten 2 versuchte alles, kam aber bis zur Pause nicht näher heran. Zu sicher war die Defensive der Hausherren, zu stark ihr Torwart. Nach dem 11:11 machte der TSV drei Tore in Folge, das 14:12 kurz vor der Pausensirene war nicht mehr als ein Schönheitsfleck.

Was hatte die erste Halbzeit gezeigt? Sobald Friedberg nicht mehr mit der vollsten Konzentration agierte, hatte Balingen – Weilstetten 2 die Klasse, um den Tabellenführer vor große Probleme zu stellen. Nur mit einer fehlerfreien Leistung konnte der Gast auf Distanz gehalten werden.

Aus den Kabinen kam eine Friedberger Mannschaft, die das verstanden hatte und zudem brannte vor Siegeswillen. Mayerhoffer hatte die richtigen Worte gefunden, jetzt zeigte seine Mannschaft die wohl stärkste Viertelstunde der gesamten Saison. Balingen – Weilstetten 2 hatte dem Friedberger Sturmlauf nichts entgegenzusetzen. Rasch wurde es deutlich. Nach dem 15:13 machten die Hausherren binnen fünf Minuten fünf Tore, das 20:13 war die erste richtig hohe Führung in dieser Begegnung. Die Halle tobte, so wollten die Friedberger Fans ihre Mannschaft sehen. Angeführt von Jan – Marco Behr, der heute neunmal traf, legte Friedberg einen famosen Zwischenspurt hin. Dank der Übersicht und Torgefahr von Miro Ilic trafen die Herzogstädter in dieser Phase fast nach Belieben. Aber auch die hohe defensive Beweglichkeit und die großartige Konsequenz gegen den Gästerückraum zeichnete den Tabellenführer aus. Die Folge war ein 25:17 nach 44 Minuten, die höchste Führung für Friedberg an diesem Abend.

Dann ließen die Gastgeber kurz nach, und schon war Balingen – Weilstetten 2 beim 30:26 vier Minuten vor dem Ende wieder näher gerückt. Aber an diesem Tag sollte nichts mehr anbrennen: Friedberg brachte den Heimsieg souverän nach Hause und baute seinen Vorsprung auf die Verfolger nach dem 33:27 (14:12) bis auf fünf Punkte aus. Neun Spieltage vor dem Ende haben die Handballer also einen tolle Ausgangsposition für ihr großes Ziel, die Meisterschaft in der 3. Liga.

Ein vollkommen erschöpfter Hartmut Mayerhoffer jubelte nach dem Abpfiff: „Der Handball, den wir in den ersten 45 Minuten gezeigt haben, war nahe an der Perfektion. Bissig und aufmerksam in der Abwehr, konsequent und gnadenlos im Abschluss: Genau so will ich meine Jungs sehen. Der Gegner hat uns aber alles abverlangt und man hat gesehen, wie gut Balingen ist. Sobald wir nur ein wenig nachgelassen haben, waren die Gäste sofort da und haben ihre Stärken ausgespielt. Sie stehen zu Recht seit Saisonbeginn in der Spitzengruppe.“

Seiler (50. – 60.); v. Petersdorff (1. – 50.); J. Luderschmid (4); Wagenpfeil; Vilches – Moreno (3); Ilic (4); Antony (1); Knorr (1); Maier – Hasselmann (4); Segmüller; Link (5); Scholz (2); Behr (9). Domenico Giannino


zurück