FC Augsburg unterliegt gegen Hoffenheim

Sonntag, 22. Januar 2017, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

In seinem dritten Spiel als FCA-Verantwortlicher kassierte er mit seiner Mannschaft eine 0:2-Heimniederlage und verpatzte damit den Jahresauftakt.

Auf der anderen Seite jubelte mit Julian Nagelsmann ein ehemaliger FCA-Nachwuchsspieler und setzt seinen UnbesiegtSerie auch am 17. Spieltag fort. Die TSG gewann sieben Partien und spielte zehnmal Unentschieden, kassierte also noch keine einzige Niederlage – einzigartig in den großen Ligen Fußball-Europas.

Vor der Partie kündigte Manuel Baum noch ein Spektakel an, betrieb Eigenwerbung, indem er versprach, dass es sich „extrem lohnen werde, zu uns ins Stadion zu kommen.“ Und in der Tat, in der ersten Halbzeit hielt der FCA gegen die Hoffenheimer mehr als mit. Besonders zu Beginn der Partie fightete der FCA – und das im wahrsten Sinne. Bei Temperaturen um die -5 Grad waren die FCAAkteure sofort auf Betriebstemperatur und verstanden es, durch kleinere Fouls immer wieder den Spielfluss der Gäste zu minimieren.

Das sah auch Nagelsmann so: „Speziell zu Beginn des Spiels hatten wir unsere Probleme. Das hat Augsburg gut gemacht.“ Zwar waren Torchancen Mangelware, doch waren beim Spiel der Augsburger gute Ansätze zu sehen. Das 0:0 war jedenfalls leistungsgerecht, in der Foul-Statistik hatte zu diesem Zeitpunkt der FCA (13:10) die Nase vorn. Doch zu Beginn der zweiten Halbzeit der Kaltstart: 75 Sekunden nach Wiederanpfiff spielt Philipp Max einen Fehlpass und Hoffenheim machte das, was sie besonders gut können: schnell Umschalten. Nadiem Amiri spielte steil, Sandro Wagner nutzte seinen Körper gegen Martin Hinteregger geschickt und schon stand es 0:1. Selbst FCA-Manager Stefan Reuter musste neidlos anerkennen: „Das hat er richtig gut gemacht, schön seinen Körper eingesetzt.“ Auch Gegenspieler Martin Hintereggersah in der Situation kein Foul. „Er hat die Innenbahn. Ich bin einfach nicht mehr hingekommen.“ Also alles regelkonform.

Auch beim zweiten Gegentor gab es eine knifflige Szene, dieses Mal aber beschwerten sich die FCA-Macher. Was war geschehen? Wieder hatte Amiri in der Mitte zu viel Platz, spielte einen Pass hinaus auf den Flügel zu Mark Uth und dessen scharfe Flanke konnte Andrej Kramaric verwerten. Beim Pass von Amiri zu Uth jedoch stand Sandro Wagner klar im Abseits. Er rannte so gar noch Richtung Ball, stand so im Laufweg von Gegenspieler Paul Verhaegh, der eigentlich zu Uth wollte. FCA-Trainer Manuel Baum: „Für mich war das klares Abseits.“ Auch Stefan Reuter verstand diese Situation nicht: „Es ist unglücklich, dass das Schiri-Team das nicht gesehen hat. Wagner steht 3,4 Meter ganz klar im Abseits und blockiert damit Paul Verhaegh.“

„In der ersten Halbzeit waren wir gut im Spiel, haben gut verteidigt und sind gut angelaufen. Danach war dann der ein oder andere Fehler dabei. Nach dem Rückstand waren unsere Abstände zu groß. Da sind wir nicht mehr ganz so gut ins Pressing gekommen und uns ist es nicht gelungen, Präsenz im gegnerischen Strafraum zu zeigen“, analysierte Reuter. „Ich glaube aber, dass die Zuschauer ein ordentliches Spiel gegen einen sehr starken Gegner gesehen haben.“

FCA Trainer Manuel Baum nach dem Spiel:

„In der ersten Halbzeit haben wir es besonders gegen den Ball sehr gut gemacht. Haben die Räume und die Spieler ganz gut zubekommen. Nach Balleroberung hatten wir die eine oder andere Umschaltsituation, wobei wir manchmal den Pass zu spät gespielt oder die Flanken zu spät geschlagen haben. Direkt nach der Pause solch ein Gegentor zu kassieren, ist für den Kopf sicherlich schwierig. Wir haben 15, 20 Minuten gebraucht, dann ist die Mannschaft aber zu gierig geworden. Die Abstände von der Offensive bis zur Defensive waren zu groß, das kam Hoffenheim entgegen. Am Schluss waren wir nah dran, aber letztlich auch zu verspielt und zu wenig geradlinig in den Abschlüssen. Insofern: Schnell abhaken und auf Wolfsburg konzentrieren.“

Fotos by Thomas Hiermayer | Fotoanfragen an fotografie@hiermayer.de
Fotos by Alexander Heinle | Fotoanfragen an alexanderheinle@web.de



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