FC Augsburg Trainer Martin Schmidt zieht Bilanz

Samstag, 27. Juli 2019, 20:58 Uhr Thorsten Franzisi

Eine knackige Einheit hat Martin Schmidt noch für seine Mannschaft parat. Am heutigen Sonntag heißt es für die FCA-Spieler noch einmal schwitzen in Bad Häring, danach geht es zurück nach Augsburg.

Immerhin: Bis Dienstagnachmittag gibt der Schweizer seinem Team dann frei. Wie groß die Belastung und Anstrengungen der vergangenen Tagen waren, sah man beim Test am Freitag gegen den FC Villarreal.

2:6  lautete  es  am  Ende,  nichts  erinnerte  an  den  Gala-Auftritt  gegen  Istanbul  (4:1) einen Tag zuvor. Doch der 52-Jährige hatte die Peinlich-Pleite gegen die  Spanier  bereits  im  Vorfeld  er-ahnt:  „Wir  wussten,  dass  es  unglaublich  schwer  ist,  gegen  eine  Mannschaft  zu  spielen,  die  solch  eine  Frische  hat.  Da  hinterher  zu  laufen,  ist  ermüdend. 

Das  haben  wir gesehen.“ Dennoch  zieht  der  Schweizer  ein  positives  Fazit  vor  der  finalen  Einheit  am  Sonntag:  „Wir  sind  bewusst  ins  Risiko  gegangen,  um  die harte Trainingswoche   voll   durchzuziehen.  Es  geht  um  die  Willensleistung – sogar drüber hinaus.“ Besonders für die Köpfe sei die  Vorbereitung  hart. „Im  Nachhinein aber reden die Spieler über genau  diese  Grenzerfahrung.  Das  ist  es,  was  dich  stolz  macht  und  woran du dich erinnerst. Ich möchte  das  Team  am  Limit  bewegen,  manchmal   vielleicht   auch   überdrehen, denn wenn man das Limit nicht  auslotet,  weiß  man  nie,  wo  die  Grenzen  liegen“, doziert Schmidt. Es ist der große Unterschied zu vorherigen  Saisonvorbereitungen. 

War  es  in  der  Vergangenheit  üblich, den Spielern in der Vorbereitung auch mal übers Wochenende frei zu geben, zieht Schmidt seinen Plan knallhart durch, ohne aber die Regeneration außer Acht zu lassen.  Das  gefällt  auch  Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter: „In diesem Bereich haben wir uns noch besser aufgestellt,  unter  anderem  mit  einem zusätzlichen Reha-Trainer.

So können  wir  alles  leisten,  um  die  Spieler so schnell als möglich, aber auch  mit  der  nötigen  Ruhe,  fit  zu  machen.  In  der  vergangenen  Saison  konnte  man  einigen  Spielern  gar  keinen  Vorwurf  machen,  weil  sie einfach keinen guten Trainingsrhythmus  und  keine  gute  Basis  hatten.  Wegen  der  tabellarischen  Situation  waren  sie  zu  früh  gefordert. Da machte man das ein oder andere  Unvernünftige.“ 

Weil  man  jetzt  einen  großen  Kader  habe,  könne  man  während  der  Saison  entsprechend    reagieren.    Heißt    auch:  Der  FCA  hat  die  Möglichkeit, viel zu trainieren – wenn denn alle Profis fit sind. Auf der Verletztenliste befanden sich im Laufe des Trainingslagers neben den bekannten Langzeitver-letzten wie Jeff Gouweleeuw, Jan Moravek,  Felix  Götze  (Reuter: „Er  wird  unser  erster  Winterneu-von Dennis Amedovskizugang“) und Sergio Cordova zu-letzt  auch  unter  anderem  Ruben Vargas, Marco Richter, Michael Gregoritsch, Rani Khedira, Daniel  Baier,  Noah  Sarenren  Bazee,  Raphael  Framberger  und Alfred   Finnbogason.   Dennoch   sei wichtig gewesen, alle – soweit möglich – an Bord zu haben. Nicht nur für den Kopf, sondern auch für die  Symbolik  Teil  einer  Mann-schaft  zu  sein.  Und  noch  ein  Nebeneffekt  hatte  die  Anreise:  der  Mannschaftsabend.   

Traditionell    müssen  die  Neuzugänge  sich  hier  vorstellen, indem sie ein Lied ihrer Wahl singen. Das aber unter Ausschluss   der   Öffentlichkeit.   Und   übrigens  auch  ohne  Trainerteam.  Diese hatten am gestrigen Samstag ein eigenes Abschlussessen.

Text Dennis Amedowski / Bilder Carmen Dammasche-Gerstmeyr


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