FC Augsburg scheidet in der ersten Runde des DFB Pokal aus

Montag, 12. August 2019, 11:07 Uhr Thorsten Franzisi

Hoppla FCA, was war denn das? In der ersten Runde des DFB-Pokals ging der Bundesligist gegen den Viertligisten SC Verl auf dessen Platz geradezu baden.

1:2-Niederlage, Aus Ende, Tschüss Pokal! Bereits nach 23 Minuten stand es 0:2 – und nur deswegen, weil ein umstrittenes Tor des SC Verl in der zweiten Minute wegen Abseits keine Anerkennung fand.

So richtig rüttelte das den FCA aber nicht wach – im Gegenteil: Verl machte im eigenen Stadion vor über 5000 Zuschauern von Anfang an Druck. Resultat: In der 8. Minute das 1:0 für die Gastgeber. Nach einem Ballverlust spielten die Viertligisten einen tollen Pass auf ihren Stürmer Matthias Haeder, der frei auf Neu-FCA-Torhüter Tomas Koubek zulief.

Koubek parierte den Schuss mit der Hand, der Ball sprang aber genau FCA-Verteidiger Marek Suchy vor die Füße, so dass er im eigenen Tor landete. Eine der nächsten klaren Chancen brachte dann das 0:2 aus Augsburger Sicht. Verl spielte geradezu Tiki-Taka mit der Augsburger Abwehr, dann stand Ron Schallenberg frei und vollstreckte.

Irregulär? Zwar wurde erneut über Abseits diskutiert, aber der Videobeweis kommt im DFB-Pokal bekanntlich erst ab dem Viertelfinale zum Einsatz und Schiri Thomsen gab das Tor. Dann immerhin zeigte sich der FCA. In Minute 29 landete der Ball erstmals im Tor von Verl (durch Andre Hahn), es war aber ein Handspiel vorausgegangen.

Unmittelbar darauf ließ Michael Gregoritsch einen Weitschuss folgen, der abgewehrt wurde. Wer gedacht hätte, nach der Halbzeitpause würde der Bundesligist alles zurechtrücken, sah sich getäuscht. Nach wie vor zeigte sich Verl nicht beeindruckt und Augsburg machte viele Fehler.

Zumindest gab es aber keine weiteren Gegentore. Fast schien es, als hätten sich schon alle mit dem Sieg der Amateure abgefunden, da gab es eine umstrittene Aktion am Verler Strafraum. Hahn wurde gefoult – und der Schiedsrichter gab zum Entsetzen der Gastgeber Elf-meter für Augsburg.

Hahn verwandelte diesen sicher. Noch sieben Minuten und vier Minuten Nachspielzeit. Zwar machte der FCA noch mal richtig Druck, aber die Kugel wollte nicht mehr über die Linie. Entsprechend groß die Freude bei den Gastgebern nach dem Abpfiff. FCA-Trainer Martin Schmidt erklärte die Niederlage nach Abpfiff so: Man habe in Augsburg über die Qualitäten von Verl im Umschaltspiel gewusst und ent-sprechend trainiert. Am Ende habe es aber nicht gereicht.

Nach dem späten Anschluss sei noch einmal Hoffnung aufgekommen, die Fuß noch für eine Verlängerung in die Tür zu bekommen. „Unsere Gratulation geht nach Verl“, so Schmidt. „Gemeinsam nach Europa“ heißt scherzhaft (?) die Fan-Kampagne aus Verl. Zumindest für Runde Zwei sind die Amateure – anders als der FCA – wieder im Lostopf.

Fotos Carmen Damaschke-Gerstmeyr / Text Michael Siegel/ Neue Sonntagspresse


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