FC Augsburg gibt am Spielende ein Unentschieden aus der Hand

Sonntag, 21. August 2022, 13:19 Uhr Thorsten Franzisi

Am Ende knallt die Peitsche, diese Erfahrung musste das Team um Enrico Maaßen des FC Augsburg leidvoll erfahren.

Eine flink ausgeführte Ecke in der Nachspielzeit überrumpelt die Augsburger Defensive in der Nachspielzeit und sorgt damit für den Last-Minute-Sieg der Mainzer mit 1:2.

Es sollte der sechste Heimsieg in Folge gegen die Mainzer werden, doch diese waren gut aufgestellt und in den Zweikämpfen deutlich überlegen und zeigten auch eine bessere Passquote. Der FC Augsburg präsentierte sich wie schon gegen Leverkusen sehr laufstark, Mainz gelang es durch ein gutes Stellungsspiel sich immer wieder in bessere Spielpositionen zu bringen. Der FC Augsburg startete lediglich mit einer Änderung zum Auswärtssieg gegen Leverkusen aus der Vorwoche ins Spiel. Maximilian Bauer ersetzte den Infekt geplagten Robert Gumny. Die Startphase war vor allem von viel Taktik geprägt, kein Team wollte einem Rückstand hinterherlaufen. Wirklich gefährlich wurde es bis zur 30. Minute auf beiden Seiten allerdings nicht. Lediglich ein Freistoß von Arne Maier  fand seinen Weg auf den Kasten der Gäste, bereitete Robin Zentner aber keinerlei Probleme. Nach der ausgiebigen Abtastphase ging es dann Schlag auf Schlag. Nach einem langen Abschlag behauptete Karim Onisiwo unter Bedrängnis von Jeffrey Gouweleeuw stark den Ball, den er allerdings leicht mit der Hand berührte. Es folgte ein kurzer Doppelpass mit Angelo Fulgini, die Augsburger Abwehr war ausgehebelt und Onisiwo schob frei vor Rafal Gikiewicz eiskalt ein (31.). Aufgrund des Handspiels wurde der Treffer zwar noch mal kurz überprüft, letztendlich aber – wohl zurecht – gegeben. Enrico Maaßens Mannschaft zeigte sich durch den Rückstand allerdings nur wenig beeindruckt und sorgte in der 35. Minute wieder für ausgeglichene Verhältnisse. Einen starken Querpass von Felix Uduokhai lenkte Ermedin Demirovic per Hacke sehenswert in hohem Bogen in die Maschen. In der Partie war fortan deutlich mehr Feuer drin, bis zur Halbzeit blieb es jedoch beim 1:1.

Die zweite Halbzeit nahm sich praktisch keine Anlaufzeit und machte da weiter, wo die Erste aufgehört hatte. In der 60. Minute kam es zum Schockmoment aus Augsburger Sicht, Carlos Gruezo zog im eigenen Sechzehner Jonathan Burkardt das Bein weg und verursachte einen Elfmeter für die Gäste. Doch nun schlug Gikiewicz Stunde, der zunächst den schwach getretenen Strafstoß von Aaron souverän parierte und dann vielsagend seinen Finger vor den Mund hob. Auch in der Folge parierte der Augsburger Schlussmann mehrmals stark gegen Onisiwo und erhielt dafür Beifall sowie „Gikiewicz“-Rufe von den Fans. Um die Offensive zu beleben, reagierte Maaßen und brachte Ricardo Pepi, den Verletzungsrückkehrer Ruben Vargas sowie  den Matchwinner aus der Vorwoche André Hahn. Dennoch taten sich die Fuggerstädter in der Offensive nach wie vor schwer, auch der eingewechselte Julian Baumgartlinger konnte nicht mehr für neue Impulse. So schien das Spiel auf ein Unentschieden hinauszulaufen, bis in der letzten Minute der Nachspielzeit Mainz eiskalt zuschlug und nach einer schnell ausgeführten Ecke – bei der der Ball allerdings leicht rollte – durch Jae-Sung Lee noch das 2:1-Siegtor erzielte.

Zum Leidwesen von Enrico Maaßen, der sich nach dem Spiel „brutal enttäuscht“ zeigte und mit der Schiedsrichterleistung haderte: Es sind vier Situationen (Neben dem 1:0 und dem 2:1 missfielen Maaßen noch zwei strittige Situationen gegen Felix Uduokhai) wo wir schlecht weg kommen. Das ist so, trotzdem müssen wir selbstkritisch sein und uns den Mund abputzen.“

Ähnlich enttäuscht zeigte sich auch Demirovic, trotz seines ersten Treffers im FCA-Dress „Es tut extrem weh, wenn man so ein Spiel verliert, dann spielt das Tor am Ende keine Rolle mehr.“ Eine bittere Pleite also für den FCA, der somit auch im zweiten Heimspiel der Saison keinen Punktgewinn verzeichnen konnte. Am kommenden Samstag trifft man auswärts auf Hoffenheim.


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