Der FC Augsburg in der Bundesliga: Ein Jahr mit Signalwirkung

Dienstag, 03. August 2021, 16:28 Uhr Marc Gerstmeyr

Am vergangenen Sonntag verkündete der FC Augsburg, dass Ruben Vargas seinen Vertrag bei den Fuggerstädtern um ein weiteres Jahr bis 2025 verlängert hat.

Eine Verlängerung, die vor allem eines zeigt: Die Fuggerstädter sind nach 11 Jahren auch in der öffentlichen Wahrnehmung in der Bundesliga angekommen. Noch vor wenigen Wochen schien für viele Fans des FC Augsburg die Sache klar. Nicht selten hörte man Sätze wie „der Vargas, der wird kaum zu halten sein“ oder „ich bin ja gespannt, wo der in der nächsten Saison spielt“.

Die Befürchtungen der Anhänger waren damals nur allzu berechtigt, schließlich gehört Ruben Vargas zu den wohl begehrtesten Talenten bei den Fuggerstädtern. Mit nur 22 Jahren brachte es der junge Schweizer bei den Augsburgern auf bisher 63 Bundesligapartien und 17 Scorerpunkte, schaffte den Sprung in die Nationalmannschaft und EM-Kader. Umso verblüffender nun also die Vertragsverlängerung beim FC Augsburg und es stellt sich automatisch die Frage, wie es zu dieser Entscheidung kam.

Offensichtlich ist Vargas selbst davon überzeugt, dass der Verein ihm – zumindest mittelfristig – die beste Option für seine sportliche Zukunft bieten kann. Die Vertragsverlängerung kommentiert der Schweizer in der offiziellen Pressemittelung des FC Augsburg wie folgend: „Das zeigt, wie sehr die Verantwortlichen überzeugt sind, dass ich der Mannschaft in den nächsten Jahren helfen und mich beim FCA auch noch weiterentwickeln kann.“ Vielleicht möchte der junge EM-Fahrer jedoch auch nicht die Fehler anderer junger Spieler wiederholen, die in der Vergangenheit den Verein im Nachhinein wohl zu früh verlassen haben. Die Liste dieser Akteure ist lang: Angefangen von Andre Hahn, über Abdul Rahman Baba, bis hin zu Dominik Kohr. Alle wollten sie bei einem Topclub den nächsten Schritt machen, und alle konnten sich bei ihrem neuen Verein nie wirklich durchsetzen.

Für den FC Augsburg ist diese Vertragsverlängerung in jedem Fall ein weiterer Beleg dafür, dass man sich nach über 10 Jahren in der Bundesliga etabliert hat, und gleichzeitig auch ein klares Signal an die Konkurrenz. Das Image der grauen Maus, das dem Verein bundesweit zumeist noch anhaftet, scheinen zumindest die Spieler und ihre Berater nicht zu teilen. Im Gegenteil. Häufig wird von dieser Seite das ruhige mediale Umfeld sogar als ideale Voraussetzung für die eigene Weiterentwicklung gesehen. Der Transfer von Niklas Dorsch, bei dem sich der FCA gegen namhafte internationale Interessenten durchsetzen konnte, hat das nochmal ausdrücklich unter Beweis gestellt. Auch Dorsch bezeichnet den FC Augsburg als „perfekte Adresse“, um den nächsten Schritt in der Bundesliga zu gehen.

Fest steht damit jedoch auch, dass weder Dorsch noch Vargas den FCA als Endstation in ihrer Karriere sehen. Sollte die erhoffte Weiterentwicklung eintreten, werden beide den Verein dann wohl in absehbarer Zeit verlassen. Wann dieser Zeitpunkt kommt, wird sicherlich auch davon abhängen, wie sich die Fuggerstädter in den kommenden Jahren sportlich schlagen.


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