Walther Seinsch erhält Auszeichnung zum Ehrenbürger

Samstag, 28. März 2015, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Eine große Auszeichnung erhielt der ehemalige FCA-Präsident Walther Seinsch am Freitag im Goldenen Saal. Bei der Feier überreichte Oberbürgermeister Kurt Gribl die Ehrenbürgerwürde an den 73-Jährigen. Nach Hans Breuer, Peter Menacher und Kurt F. Viermetz ist er der vierte lebende Ehrenbürger der Stadt Augsburg.

Oberbürgermeister Kurt Gribl lobte bei der festlichen Ehrung im Goldenen Saal die herausragenden Errungenschaften von Walther Seinsch in seinem sportlichen und sozialen Engagement. Er bedankte sich bei dem ehemaligen FCA-Präsidenten für seinen Einsatz beim FC Augsburg, der einen positiven Effekt für Augsburg hatte: „Die Erfolge beim FCA haben zu einem Imagegewinn der Stadt beigetragen.“ Die Verleihung der Ehrenbürgerwürde ist die höchste Auszeichnung der Stadt.

Über 200 geladene Gäste versammelten sich im Goldenen Saal im Rathaus und feierten den ehemaligen Unternehmer und FCA-Präsidenten Walther Seinsch. Darunter waren neben Politikern, den FCA-Verantworltlichen und Spielern auch DFL-Präsident Reinhard Rauball. Neben OB Gribl hielt Rauball die Festansprache über Seinsch.

Gribl bedankte sich für den Einsatz von Walther Seinsch und seiner Frau Ingrid in der von ihnen gegründeten Stiftung „Erinnerung Lindau“, die sich für eine Erinnerungskultur stark macht. Damit soll die Zeit des Nationalsozialismus aufgearbeitet werden. Seit 1999 vergibt die Stiftung jährlich den Marion-Samuel-Preis, um den während des Nationalsozialismus ermordeten jüdischen Kindern zu gedenken. Rauball sprach von Hochachtung, als er die Leistung von Walther Seinsch erwähnte. „Ich kenne keine Person, die so positiv aus der Position herauskam, um dann sogar die Ernennung zum Ehrenbürger zu erhalten.“ Seinsch habe es geschafft, „die Politik mitzuziehen und selbst anzupacken. Er habe viel erreicht für den Verein und die Stadt.“

Der Oberbürgermeister überreichte nach den Huldigungen die Auszeichnung an den ehemaligen Textilunternehmer, der sich im Anschluss in das Goldene Buch der Stadt eintragen durfte. Sichtlich gerührt zeigte sich Seinsch von den Lobeshymnen: „Ich bin noch nie so in den Himmel gelobt worden. Die Auszeichnung macht mir stolz aber auch ein wenig verlegen.“ Bei seiner Dankesrede dachte er an seinen ehemaligen Mitstreiter: „Ich nehme die Auszeichnung stellvertretend für viele Leute an, die mit mir in den zurückliegenden 15 Jahren zusammengearbeitet haben.“

Zugleich richtete er seinen Appell an die Politiker und Familien. Er forderte, dass jedes Kind ab dem sechsten Lebensjahr einen Mannschaftssport ausüben solle. Egal ob im Verein oder der Schule. Für Seinsch ist klar: „Der Fußball ist ein Motor der Integration. Wie der Sport überhaupt.“ Die Politik muss dafür die Rahmenbedingungen gewährleisten.

Der musikalischen Rahmen gestalteten die Augsburger Domsingknaben unter Leitung von Reinhard Kammler. Die Sänger begeisterten am Ende mit ihrer a cappella Version der FCA-Hymne „Rot-Grün-Weiß“ und dem Lied „Sag mir quando, sag mir wann“, beim dem gefragt wurde, wann denn der Meistertitel zu erwarten sei. Nicht nur Walther Seinsch fand darin gefallen, auch die FCA-Verantwortlichen nahmen es mit Humor.

Fotos by Martin Augsburger | Fotoanfragen an martin.augsburger@gmail.com


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