TSV Buttenwiesen, Turnen – 1. Bundesliga

Dienstag, 30. April 2013, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

Buttenwiesen holt gegen Favoriten ein Unentschieden am Sprung

Trotz der erwarteten hohen 11:66 Heimniederlage TSV Buttenwiesen gegen die KTV Obere Lahn verließen die zahlreichen Zuschauer begeistert die Riedblickhalle. Sie hatten ein Abend mit großartigem Turnsport und vielen Emotionen erlebt! Großen Anteil daran hatte nicht nur ein sehr gut aufgelegter Fabian Hambüchen, sondern auch die hochmotivierte Mannschaft des Aufsteigers.

Bereits am ersten Gerät, dem Bodenturnen, lag die erste kleine Überraschung in der Luft! Zwar verlor Max Weißenhorn das erste Duell deutlich mit fünf Punkten gegen den überragenden Turner des Abends, den Weißrussen Andrey Likhovitskiy, doch bereits Tobias Quensell bot Fabian Lotz mit einem sicheren Auftritt die Stirn und musste nur zwei Punkte an seinen Kontrahenten abgeben. Jetzt schickte Buttenwiesen mit dem Schweizer Silvan Honauer ihren besten Mann auf die Fläche. Er turnte ohne großen Fehler und forderte beim Gegner ebenfalls den besten Mann heraus. Fabian Hambüchen legt los wie man es von ihm kennt.

Ohne eine Spur von Zurückhaltung teste er seine neue, noch schwierigere Bodenübung, die er im Herbst bei der Weltmeisterschaft auch turnen möchte. Nach einem unglaublich hohen doppelten, gestreckten Salto mit zweifacher Drehung in der ersten Bahn, stürzte er nach einer super schweren Sprungkombination in der Zweiten. Danach gelang ihm wieder alles tadellos! Doch der Sturz kostete ihm soviel Punktabzug, so dass Silvan Honauer die ersten beiden Punkte für die Hausherren gewann. Als anschließen Fabian Ullrich sein Übung fehlerfrei turnte, stand Felix Wiemers von den Gästen schon ordentlich unter Druck. Doch er löste sein Aufgabe ordentlich und gab nur drei Punkte an Buttenwiesen ab. Mit 5:7 war das erste Gerät dann doch knapper ausgegangen als viele in der Halle vermutet hatten!



Die erste deutliche 1:12 Niederlage setzte es für den Aufsteiger am Seitpferd. Gegen die fehlerfrei turnenden Stars der Gäste hatte die Buttenwiesener Jungs keine Chance. Zu einem einmaligen Ereignis kam es allerdings im zweiten Duell. Buttenwiesens Neuzugang Tobias Quensell traf auf seien Zwillingsbruder Sebastian. Ihre Mutter war extra aus Kiel zu diesem Duell angereist. Für Sebastian war es der erste Wettkampf nach einer schweren Schulteroperation und hatte am Ende der Übung noch mit leichten konditionellen Problemen zu kämpfen. Daher gewann Tobias den Wettstreit der Brüder, holte einen Punkt für sein Team und erntet die anerkennende Gratulation seines Bruders.

An den Ringen wurde der Leistungsunterschied der Mannschaften dann richtig deutlich! Fabian Lotz und Andrey Likhovitskiy legten für die Gäste vor und ließen Tobias Quensell bzw. Florian Bau keine Chance. Weitere vier und fünf Punkte gingen auf das Konto der Hessen. Zwar erkämpft Max Weißenhorn noch ein Unentschieden gegen Waldemar Schiller, doch Fabian Hambüchen ließ gegen Nicolai Ullrich keine Zweifel zu. Er zelebrierte förmlich seine schwere Ringeübung und holte weitere fünf Punkte für die Gäste.

Doch der Aufsteiger wollte sich aber vor seinem eigenem Publikum nicht kampflos geschlagen geben. Am Sprung, schon immer das Paradegerät der Buttenwiesener, schaffte sie mit einem 4:4 ein Unentschieden und holten sich für die Tabelle den ersten Gerätepunkt. Auschlaggebend für diesen Erfolg war bereits das erste Duell, als Fabian Ullrich dem Weißrussen Andrey Likhovitskiy einen Punkt abnahm. Nach dem Unentschieden von Max Weißenhorn gegen Fabian Lotz und den drei Punkten von Silvan Honauer gegen Felix Wiemers stand es 4:0 für die Gastgeber. Jetzt musste Fabian Hambüchen alles geben, um die drohende Gerätenniederlage seines Teams zu verhindern. Mit einem Sprung, der einem Weltklasseturner würdig war, schenkte er seinem Gegner Florian Bau nichts. Dieser behielt jedoch die Nerven! Er turnte zwar wesentlich leichter, aber machte ebenfalls keinen großen Fehler. So verlor er „nur“ vier Punkte und sorgte für einen überraschenden Jubel auf den Tribünen.

An den beiden letzten Geräten verlief allerdings der Wettkampf dann wie erwartet. Zu deutlich war die Überlegenheit der KTV am Barren und Reck. Vor allem die Flugshow der beiden EM-Finalisten Hambüchen und Likhovitskiy brachte das Publikum zum staunen! Am Ende wurde es dann doch die deutliche Niederlage gegen einen Gegner, der den seinen ersten Wettkampf nicht auf die leichte Schulter nahm und als aufgeboten hatte. Für Buttenwiesens Turner bleibt der persönliche Erfolg, einmal gegen die besten Tunern Deutschlands angetreten zu sein. So kann Fabian Ullrich für sich behaupten einmal im direkten Duell gegen den Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiel von London am Reck geturnt zu haben.


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