TAKASHI USAMI, für den FC Bayern war ich noch zu jung

Sonntag, 03. Juli 2016, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

Bei so viel Trubel könnte man meinen, der FCA hätte einen internationalen Weltstar verpflichtet. Immerhin: Internationales Flair bringt Takashi Usami mit. Japanische Kollegen reisten extra aus Köln in die Fuggerstadt, um beim ersten offiziellen Auftritt mit dem Neuzugang dabei zu sein.



Der vielseitig einsetzbare Offensivspieler freue sich, wieder in Deutschland zu sein. Es komme sogar ein bisschen Nostalgie auf, sagt er auf Japanisch. Schon bei seinen Einsätzen für den FC Bayern und die TSG Hoffenheim sei ihm der FC Augsburg als guter Klub aufgefallen. „Ich habe das Gefühl, dass hier eine positive Atmosphäre herrscht. Untereinander scheinen sich die Spieler zu verstehen“, lautete Usamis erster Eindruck.



Mit dem 24-jährigen Japaner hat Trainer Dirk Schuster nicht nur neue Offensiv-Möglichkeiten, auch das FCA-Image – speziell in Fernost steigert sich. In Japan interessiere man sich besonders für Schalke (wegen Atsuto Uchida) und für Dortmund (wegen Shinji Kagawa), erzählt eine japanische Kollegin. Mit diesem Transfer könne Augsburg seinen Bekanntheitsgrad steigern. Da passt es, dass mit u.a. Marcus Höfl ein Experte in Sachen Auslandsmarketing im asiatischen Raum neuerdings im Aufsichtsrat der KGaA sitzt.

Dass Usami aber kein PR-Gag ist, sondern auch spielerisches Potenzial mitbringt, davon ist auch Trainer Schuster überzeugt: „Taka hat sehr gute Anlagen. Er ist ein sehr trickreicher Spieler, hat Stärken in der Torvorbereitung, aber auch im Abschluss. Wir wollen ihn so steuern, dass er zum ersten Pflichtspiel in Vollbesitz seiner Kräfte ist. Er kann der Mannschaft weiter helfen.“ Schuster wolle Usami als Linksaußen einsetzen, in der Mitte oder „auf der rechten Seite mit dem falschen Fuß“.

Die kommenden vier Wochen wird Usami erst einmal alleine verbringen. Ehefrau Ran reist mit der sechs Monate alten Tochter nach, bis dato konzentriere sich der Kicker ausschließlich auf den Sport. „Ich will, dass es besser läuft als bei meinem ersten Aufenthalt in Deutschland. Ich weiß, dass der Erfolg nicht da war, aber jetzt will ich es besser machen. Ich möchte Schritt für Schritt besser werden.“ Usami scheint die richtigen Schlüsse aus seinem missglückten ersten Aufenthalt in Deutschland gezogen zu haben: Weder beim FC Bayern noch bei der TSG Hoffenheim konnte er konstant überzeugen, kam in zwei Jahren zu 23 Spielen, wobei ihm zwei Tore und zwei Vorlagen gelangen. „Ich war da noch zu jung“, gibt er zu.



Vor seiner ersten Partie als Trainer fordert Schuster aber: Ball laufen lassen, gut bewegen und Selbstvertrauen abholen: „Die Jungs werden sicherlich etwas mü- de sein, weil sie die 14 Tage Training gut durchgezogen haben, deswegen ist es umso wichtiger, den Ball laufen zu lassen, als selber zu laufen. Wichtig ist die Art und Weise, wie wir uns präsentieren. Ernst werden die Ergebnisse dann im Pokal und in der Liga.“ Und bis dahin wird sich wohl ich auch der Trubel rund um Takashi Usami gelegt haben. Mit freundlicher Unterstützung der Neuen Sonntagspresse.


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