Play-Offs nach Sieg perfekt

Montag, 11. März 2013, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Unnötig spannend haben sie es gemacht, die Augsburger Panther. Doch am Ende konnten die 4628 Zuschauer im Curt Frenzel Stadion doch jubeln, schließlich setzten sich die Augsburger mit 4:3 gegen die Iserlohn Roosters durch und erreichten somit zum vierten Mal in den letzten fünf Jahren die Endrunde, ein großer Erfolg, wenn man die finanziellen Mittel im Vergleich zur Konkurrenz betrachtet. Vor dem Spiel gab es zudem die frohe Kunde, dass Patrick Ehelechner auch im nächsten Jahr das Panther-Tor hüten wird.

Schnelles Tor

Doch zunächst brauchten die Augsburger ihren Torhüter gar nicht, von Anfang an setzten sie die Roosters unter Druck und beherrschten das Spiel. Dabei hat sicher auch geholfen, dass man nach 25 Sekunden bereit ins Führung lag: Nachdem Brown die Scheibe tief gespielt hatte, überlief Whitmore die Roosters Verteidigung und legte auf Roloff, der zur Mitte zog und zum 1:0 einschoss. Dies sollte dem etatmäßigen Center Nummer 1 hoffentlich etwas Auftrieb geben, schließlich zeigte die Formkurve der kompletten ersten Reihe und auch bei Roloff selbst in den letzten Wochen eher nach unten. Aber auch die zweite Reihe wollte dem Ganzen in nichts nachstehen, zweimal Peter MacArthur, der jeweils mit Geschwindigkeit ins Drittel zog, konnte aber Gästetorhüter Hunwick nicht überwinden, ebenso wie wenig später Sergio Somma, der vor dem Tor mustergültig von Roloff bedient wurde. Der erste Iserlohner Schuss fiel erst in der achten Spielminute, war aber gleich brandgefährlich. Mike York, der mittlerweile zwar ein paar Kilos zu viel mit sich herumträgt, aber immer noch ein begnadeter Eishockeyspieler ist, setzte bei einer 3 auf 2 Situation Mark Bell ein, der aber aus kurzer Distanz an Patrick Ehelechner scheiterte. Dem Spielverlauf entsprechend klingelte es dann aber wenig später auf der Gegenseite. Nach einem taktischen Totalkollaps der Iserlohner Verteidigung war die komplette linke Seite der Roosters im eigenen Drittel offen und über zwei schöne Pässe landete der Puck bei Chad Bassen, der zum 2:0 flach einschob.

Verdiente Führung
Anschließend unterbrach der Powerbreak den Spielfluss der Augsburger und zu allem Übel musste auch noch Nick Ross auf die Strafbank. Die Iserlohner nutzten ihre Chance sofort in Person von Michael Wolf, der mit einem Direktschuss von der Seite seine individuelle Klasse unter Beweis stellte und auf 1:2 verkürzte (12.). Wenig später musste Ehelechner dann auch noch in höchster Not gegen Rodgers klären, bevor die Augsburger sich ihrerseits in Überzahl üben durften und durch Derek Whitmore und Sergio Somma zu guten Chancen kamen. Und während das erste Powerplay nur gut aussah, führte das zweite wenig später auch zum Erfolg: Nachdem zuerst Rob Brown zu ungenau zielte durfte Whitmore – jeweils schön freigespielt – zweimal aus dem Slot abziehen und beim zweiten Mal zappelte der Puck auch im Netz (18.). Die Iserlohner hatten vor Drittelende allerdings auch nochmals die Gelegenheit in Überzahl zu agieren und blieben zumindest in numerischer Überlegenheit gefährlich: Nach einem Stellungsfehler vom Duo Forrest/Boyle parierte Ehelechner erst einen Alleingang von Hock, anschließend hatte er Glück, als Tomassoni nach einem schönen Querpass den Puck nicht im leeren Tor versenken konnte, da er ihm bei der Annahme versprang. So ging es mit einem in der Höhe auch verdienten 3:1 in die erste Pause.

Augsburg wird zu passiv
Die Augsburger wurden nun passiver, Iserlohn blieb aber speziell bei 5 gegen 5 ziemlich harmlos. Chancen gab es die ersten zehn Minuten im zweiten Drittel nur, wenn Spieler auf der Strafbank saßen, die besten vergaben Whitmore auf Augsburger Seite, der aus bester Schussposition den Puck nicht traf und Wolf auf Iserlohner Seite in Unterzahl, der schön von Hommel eingesetzt aus kurzer Distanz den Puck in die Wolken jagte. Auch Tobi Wörle hatte noch eine gute Chance, den Nachschuss nach einem Hammer von Michael Wolf – der ein bärenstarkes Spiel machte – konnte aber Ehelechner entschärfen. Nachdem die Augsburger anschließend noch mehrere kleinere Schusschancen durch Whitmore, Somma und MacArthur vergaben hatten die Iserlohner kurz vor Drittelende noch zwei weitere Chancen, doch Mike York im Alleingang (nach einem weitere Stellungsfehler des Duos Boyle/Forrest) und Michi Wolf aus der Nahdistanz scheiterten am sehr stark haltenden Ehelechner.

Werner mit dem Siegtreffer
Auch im letzten Drittel passierte zunächst nicht viel, einziger Höhepunkt der bis zur 49. Minute war John Zeilers Check gegen Tobias Wörle, der anschließend etwas aufgebracht war und seinerseits versuchte, Peter Flache in die Bande zu nageln – erfolglos. Jener Peter Flache brachte die Roosters dann aber mit einer unnötigen Strafe wieder ins Spiel. Im daraus resultierenden Powerplay verkürzten die Roosters durch einen von Giuliano abgefälschten Schuss auf 2:3 (50.) und während die Fans sich noch über den Anschlusstreffer ärgerten, klingelte es bereits wieder (51.): nach einem unnötigen Icing vom ansonsten verbesserten Roloff war wieder der starke Michael Wolf zur Stelle und es stand etwas überraschend 3:3.

Spielanalyse von
Robert Ott



Die Playoffs waren in Gefahr und auf einmal waren die Panther wieder da: Zwischen 52. und 55. Spielminute hagelte es Großchancen, doch weder Whitmore bei einer 3 auf 2 Situation (vorbei), Werner mit einem Solo, Forrest mit einem Bauerntrick oder Bassen aus der Nahdistanz brachten den Puck an Hunwick vorbei. Auf der Gegenseite hatten die Iserlohner nun aber Konterchancen, doch Ehelechner klärte gegen Hock und Wolf stark. Die große Erleichterung aber in der 59. Spielminute. Stephen Werner zog mit einer starken Bewegung zuerst am Iserlohner Verteidiger vorbei, anschließend verlud er bei einem Bauerntrick Hunwick und schoss zum 4:3 ein. Die Iserlohner nahmen anschließend noch den Torhüter vom Eis, es brachte aber alles nichts und die Augsburger schaukelten das 4:3 nach Hause und treffen nun am Mittwoch in der ersten Playoff-Runde auf die Straubing Tigers, die gerade in starker Form sind und einen heißen Kampf garantieren.


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