Pech im Penaltyschießen

Samstag, 22. Februar 2014, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Es wird immer enger im Kampf um die Playoffs. Und die Konkurrenz gibt sich keine Blöße. Umso bitterer war die 3:4 Niederlage nach Penaltyschießen der Augsburger Panther gegen die Krefelder Pinguine vor 4819 Zuschauern. Zwar waren die Krefelder über das Spiel gesehen der verdiente Gewinner, aber mit einer guten kämpferischen Leistung und einem überragenden Patrick Ehelechner verdiente man sich das Penaltyschießen und in selbigem hatte man unglaubliches Pech, als man zweimal nur Aluminium traf und einmal vor dem leeren Tor den Schoner von Gästekeeper Lang anvisierte.

Brown bringt AEV in Führung
In der gleichen Besetzung wie am Dienstag merkten die Panther schnell, dass auch mit den Krefeldern ein starkes Team im Curt Frenzel Stadion zu Gast war. Nachdem Woywitka auf Augsburger Seite um Zentimeter einen Connolly-Pass verpasste (ansonsten wäre er frei vor Gästekeeper Lang aufgetaucht), hatte im Gegenzug Francois Methot die erste Krefelder Gelegenheit, doch nach einer schönen Kombination verstolperte er freistehend vor Ehelechner Gott sei Dank den Puck. Fortan hatten die Augsburger ihre besten Chancen in zwei Überzahlsituationen: Doch Trevelyan und Ciernik scheiterten aus dem Slot, auf der anderen Seite hatte man bei einem 3 auf 2 Konter Glück, als der schön per Querpass bediente Courchaine bei der Direktabnahme nur den Pfosten anvisierte.

Spielanalyse von
Robert Ott



Die zweite Überzahlsituation sollte dann aber die beste des Abends werden: Reihenweise erspielten sich die Augsburger gegen überaggressive Krefelder mit schnellen, einfach Pässen Großchancen: Grygiel per Hammer von der Blauen, Ciernik im Slot, Reis mit einem Schlagschuss, Werner am langen Pfosten, sie alle vergaben bevor Rob Brown nach schönem Querpass von Daryl Boyle endlich eine Direktabnahme zum 1:0 im Tor versenkte (10.). Sobald man aber unter numerischer Gleichheit spielte, waren die Krefelder die etwas bessere Mannschaft. Erst konnte Ehelechner noch einen von Clarke abgefälschten Schlenzer noch abwehren, den Rebound holte sich aber Courchaine, legte stark quer auf Driendl, der den Puck zum 1:1 in den Winkel jagte (15.). Mehrere kleinere Chancen wurden von den beiden gut aufgelegten Torhüter noch verhindert, bis kurz vor Drittelende in eigener Überzahl Ehelechner nochmals all sein Können bei einem 2 auf 1 gegen Clarke aufbieten musste, so dass es mit einem Unentschieden in die erste Pause ging.

Ehelechner sensationell
Im zweiten Drittel durften die Augsburger dann relativ früh wieder in Überzahl ran, doch es lief nicht viel und nach einem kapitalen Bock von Mike Connolly beim Spielaufbau konnte man sich noch bei Ehelechner bedanken, der den daraus resultierenden Alleingang von Courchaine entschärfte, dass man weiterhin nicht hinten lag. Doch der AEV kam nun besser ins Spiel und erarbeitete sich auch bei 5 gegen 5 Chancen, doch Caporusso, Breitkreuz und Trevelyan versagten leider die Nerven aus besten Positionen. So konnten sie sich bei Krefelds Perreault bedanken, der nach einem langen Wechsel nicht nur den Puck verlor, sondern auch nicht mehr mit zum Backcheck fuhr, so dass die Panther ein 3 auf 1 laufen konnten und nach zwei wackligen Pässen von Connolly und Forrest landete die Scheibe auf der Kelle von Bayda, der aus kurzer Distanz und spitzem Winkel zur 2:1 Führung einschoss (26.).

Die Krefelder machten Druck auf den Ausgleich, so dass Ehelechner innerhalb einer Minute drei Mal spektakulär retten musste: Erst hatte er den Beinschoner bei einer 3 auf 2 Situation rechtzeitig draußen, um Driendl den Ausgleich zu verwehren, anschließend hielt er nach einem kapitalen Bock von Forrest einen Alleingang von Perreault und Sekunden später auch die nächste Chance im Liegen gegen Vasiljevs. Auch Courchaine und Robar hatten gute Chancen, bevor die Augsburger wieder einigermaßen ins Fahrwasser fanden. Und nun durfte Lang sein Können zeigen. Mit der Fanghand fischte er einen harten Schuss von Woywitka (nach schöner Vorarbeit von Werner) aus dem Winkel, anschließend hatte er Glück, dass Breitkreuz aus bester Schussposition verzog. Nach abermals einem Stellungsfehler von Forrest musste dann aber wieder Ehelechner gegen Clarke retten, doch das gelang, so dass es mit einer 2:1 Führung ins letzte Drittel ging.

Unfassbares Pech im Penaltyschießen
Der AEV versuchte von Anfang an nun etwas defensiver zu agieren, was irgendwie aber nicht lange gut gehen konnte. In Krefelder Überzahl vergab erst Connolly noch eine Konterchancen, bevor dann auf der Gegenseite nach einem schönen Pass von Vasiljevs Forrest seinen Mann vor dem Tor nicht richtig im Visier hatte und zwar in Person von Perreault, der frei zum 2:2 Ausgleich einschob (48.). Der AEV machte nun wieder etwas mehr und hatte durch Ciernik die Riesenchance, doch sein kurz vor dem Tor abgefälschter Schuss fand leider nicht den Weg ins Tor. Und gerade als man das Gefühl hatte, der AEV würde die Oberhand gewinnen, schloss Clarke einen 3 auf 2 Konter mit einem Handgelenksschuss zur erstmaligen Krefelder Führung ab (51.).

Doch die Augsburger Antwort sollte nicht lange warten lassen. Nach starken Zweikämpfen von Grygiel und Ciernik bediente letzterer mit einem wunderschönen Pass von hinter dem Tor Jeff Woywitka, der kurzen Prozess machte und den Puck per One-Timer zum 3:3 Ausgleich in die Maschen drosch, ganze 40 Sekunden nach der Krefelder Führung. Die Krefelder hatten anschließend noch gute Chancen durch Perreault, Courchaine und Driendl, doch alle wurden sie sichere Beute von Patrick Ehelechner. In den Schlussminuten versuchten die Panther nochmal alles, um die 3 Punkte in der Fuggerstadt zu behalten, doch Forrest war im Abschluss etwas zu zaghaft und Boyles Direktabnahme aus zentraler Position hätte man noch eine Brotzeit hinterherwerfen müssen. So ging es in die Verlängerung, in der eigentlich nur David Fischer auf Krefelds Seite eine gute Chance hatte, dabei aber verzog, so dass das Penaltyschießen entscheiden musste.

Die ersten beiden Krefelder Penaltys hielt Ehelechner ohne große Probleme, der dritte ging mit Pech vom Innenpfosten ins Tor. Auf der Augsburger Seite schoss Caporusso den ersten an den Innenpfosten, von wo er an Langs Rücken sprang und von dort nur auf das Tornetz. Während die Augsburger dieses Pech gar nicht fassen konnten, schafften es dann Patrick Seifert und Adrian Grygiel hintereinander, mit jeweils schönen Moves den Krefelder Lang zu verladen, nur um dann in ersterem Fall den bereits geschlagenen Torhüter anzuschießen, in zweitem Fall den Pfosten anzuschießen. So blieb der Zusatzpunkt in Krefeld, was sicherlich nicht unverdient war, für die Augsburger im Schlussspurt aber entscheidend sein könnte. Am Sonntag geht’s zum ersten entscheidenden Auswärtsspiel zum direkten Konkurrenten nach Iserlohn, Punkte sind hier fast Pflicht.


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