Panther verabschieden sich mit Derbysieg in die Pause

Montag, 06. Februar 2012, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Im Kampf um die Playoffs landeten die Augsburger Panther im Derby gegen den ERC Ingolstadt einen richtigen Big Point. Durch ein Tor von Brian Roloff kurz vor Schluss besiegten die Augsburg verdientermaßen die gleichnamigen Panther aus Ingolstadt mit 1:0, dabei wurden 4035 Zuschauer, unter ihnen auch zum ersten Mal seit seinem Herzinfarkt wieder Max Fedra, Zeuge eines hochspannenden Spiels, das dank einem guten Ausgang die Mannen um Larry Mitchell wieder auf den wichtigen Platz 10 schob, auf welchem sie nun auch über die Nationalmannschaftspause bleiben werden.

Spielanalyse von
Robert Ott

Erstes Drittel hat es in sich
Im ersten Drittel bekamen die Zuschauer ein sehr unterhaltsames Eishockeyspiel zu sehen. Bereits nach 20 Sekunden hatten die Augsburger in Person von Brian Roloff die erste Chance, doch sein Tipp In Versuch nach Pass von Greg Moore fand nicht den Weg ins Tor. Die Augsburg nahmen also gleich das Heft in die Hand, allerdings auch durch eine Strafe gegen Ingolstadt begünstigt, in welcher aber Bassen (bei einem Nachschuss eines Hammers von Neuzugang Rob Brown) und Moore zweimal aus guter Position entweder an Gästekeeper Janka scheiterten, oder simpel das Tor nicht trafen. Auf der Gegenseite dauerte es bis zur 5. Spielminute, ehe die Gäste auf sich aufmerksam machten, dann aber richtig: Aquino kurvte hinters Tor und legt vor selbiges, wo Joe Motzko lauerte, allerdings auch aus kurzer Distanz an Weiman scheiterte.

Wenig später hatten die Augsburger Fans dann den Torschrei auf den Lippen. Der starke T.J. Trevelyan fing einen optimistischen Pass Timmy Pettersson ab, setzte sich gegen selbigen im Zweikampf durch und machte eigentlich alles richtig, doch Janka war noch ein Stück besser und konnte den Alleingang entschärfen (9.). Mehreren kleineren Chancen der Augsburger (Moore, Trevelyan) folgte dann die erste Schrecksekunde auf der anderen Seite. Daryl Boyle verlor das Laufduell gegen Sparre, so dass dieser frei vor Weiman auftauchte, aber der AEV-Torhüter zeigte, warum er zu den Besten seines Fachs gehört und entschärfte den zugegebenermaßen nicht sonderlich einfallsreichen Abschluss. Das Spiel wurde nun ein wenig zerfahrener und auf beiden Seiten gab es einige Strafen, einige darunter ziemlich dämlich, was nur ein Vorgeschmack auf die Dinge, die da noch kommen sollten, war.

Ingolstadt wird besser
Nachdem diese Phase überstanden war, hatten die Ingolstädter die große Chance zur Führung, doch nach einem starken Pass von Derek Hahn war Jared Ross glücklicherweise nicht in der Lage, den Puck im leeren Tor zu versenken und schlug an der Scheibe vorbei. Wenig später tauchte dann der Ex-Augsburger Girard allein vor Weiman auf (Chartier hatte sich beim Pass schwer verschätzt), aber auch er konnte den Augsburger Schlussmann nicht überwinden. Um dann das zu Anfangs entstehende Augsburger Chancenplus vollkommen zu kompensieren, hatte auch Aquino noch eine Möglichkeit, aber aus guter Position scheiterte auch er an Weiman, so dass es mit einem leistungsgerechten 0:0 in die Drittelpause ging, wobei es auch 2:2 hätte stehen können. Im zweiten Drittel flachte das Spiel dann etwas ab, wobei O’Connor in der 23. Minute noch eine Riesenchance hatte (Paddock hatte abgelegt), doch bei seinem Alleingang legte er den Puck flach am Tor vorbei. Nach einem gewissen Leerlauf kamen dann die Ingolstädter in Person von Gawlik zur nächsten großen Chance, die er allerdings vergab, im direkten Gegenzug verpasste dann Greg Moore einen Bassen Pass nur knapp. Eine richtig gute Chance gab es erst wieder in der 30. Spielminute, als Zeiler wunderschön von Tölzer freigespielt wurde, aus kurzer Distanz aber zu lange zögerte, so dass Janka, seinen Rückhandschuss noch entschärfen konnte. Nach einer Fehlentscheidung von Aumüller fanden sich die Augsburger dann allerdings in Überzahl wieder. Augsburger näher an der Führung Und dort hätten sie dann in Führung gehen müssen. Aber sowohl Fletcher, der frei vor dem Tor von Trabucco eingesetzt wurde, als auch Roloff, der gar das leere Tor vor sich hatte, wie auch Trevelyan im Nachschuss konnten ihre riesigen Möglichkeiten nicht nutzen und scheiterten am zum Teil überragenden Janka. Bei diversen 3 auf 2 Situationen verzogen anschließend Moore auf Augsburger und Sparre auf Ingolstädter Seite, so dass es weiterhin torlos blieb. Der Jubel zum Führungstreffer kurz vor Ende des zweiten Drittel kam wenig später zu früh. Gauthier hatte nach einem Bauerntrick von O’Connor den Puck ins Tor befördert, allerdings mit dem Schlittschuh. Schiedsrichter Aumüller erkannte das Tor daher nicht an, so blieb es also auch nach dem zweiten Drittel torlos, wobei die Augsburger sich eine Führung mittlerweile schon verdient hätten. Diese leichte Überlegenheit sollte im Schlussdrittel dann sogar deutlicher werden. In der 46. Spielminute vertändelte Roloff fast den Puck bei einer 2 auf 1 Situation, aber Trevelyan schnappte sich die Scheibe und schoss den Puck aus kurzer Distanz ans Aluminium. In der 41. Spielminute hatte dann Zeiler die große Chance zur Führung, als ein Ingolstädter Verteidiger direkt vor ihm einen Kniefall macht und er alleine auf das Tor von Janka zugehen konnte, aber wie so viele andere seiner Mitspieler vor ihm an Janka scheiterte. Nachdem wenig später Daryl Boyle zweimal am Gästetor vorbeidonnerte, hatten die Ingolstädter ihre einzige Chance im letzten Drittel, aber nach einer guten Aktion vor Periard lief die Scheibe nur quer durch den Torraum, und nicht in das Tor hinein.

Undiszipliniertheit der Ingolstädter spielentscheidend
Nachdem Greg Moore in der 57. Spielminute noch eine gute Chance vergab, began eine hektische Schlussphase. Erst konnte sich Likens nicht beherrschen und beförderte Trevelyan von hinten in die Bande, wofür er folgerichtig in die Strafbank musste, doch im folgenden Powerplay verzog Trabucco nach tollem Pass von Trevelyan aus spitzem Winkel. Kaum war die Überzahl beendet, leistete sich Periard ein ziemlich dämliches Foul, was Jeremy Reich mit einem weiteren Foul beantwortete. Als Timmy Pettersson sich wenig später ebenfalls ein glasklares, aber dummes Foul leistete, fanden sich die Panther in einer 5 auf 3 Überzahl wieder. Und die Panther nutzten ihre Chance. Erst wurde ein Tor noch nicht gegeben, weil Schiedsrichter Aumüller bereits den Puck unter Torhüter Janka begraben sah, dann schlug Brian Roloff aber regulär zu: Ein Schuss von Boyle fiel ihm auf die Kelle und er schoss 28 Sekunden vor Schluss zum befreienden und verdienten 1:0 ein. Die Panther waren immer noch in Überzahl, allerdings nahm sich John Zeiler an den Ingolstädtern ein Beispiel und nahm ebenfalls ein dummes Foul, so dass die Ingolstädter 25 Sekunden vor Schluss den Torhüter vom Eis nahmen und sich so ihrerseits in einer 5 gegen 4 Überzahl wiederfanden. Gerade, als sie 10 Sekunden vor Schluss in die Box fanden und in Schussposition fanden, wollte allerdings Joe Motzko dann noch den Titel für das dümmste Foul des Tages doch für sich beanspruchen und zettelte relativ unmotiviert eine kleine Prügelei vor dem Tor an, so dass abgepfiffen wurde und das Spiel damit quasi beendet war.

Fazit
Die Augsburger gewinnen verdient das Derby. Damit stehen sie wieder auf dem begehrten Platz 10 in der Tabelle und können sich jetzt in der Pause auf die heiße Endphase vorbereiten. Die Ingolstädter, die am Schluss mit dem Schiedsrichter haderten und sich nebenbei noch 3 Disziplinarstrafen einhandelten, sollten statt auf den Schiedsrichter lieber auf sich selbst schauen, denn erstens waren alle Strafen zu Ende des Spiels glasklar und teilweise einfach dämlich und zweitens kam von der spielerisch so hoch eingeschätzten Mannschaft relativ wenig. Für die Augsburger gilt es nun den Fokus auf die nächsten Spiele zu legen, direkt nach der Pause geht es gegen den direkten Kontrahenten aus Iserlohn weiter.


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